Wie lange dauert ein Spiel?
Es werden zwei Halbzeiten à je 30 Minuten gespielt. Dazwischen gibt es eine 15-minütige Pause. Bei Fouls oder Siebenmetern kann der Schiri die Uhr anhalten. Anders als im Fussball gibt es keine Nachspielzeit.
Welche Spielerpositionen gibt es?
Das EM-Kader umfasst 16 Spieler. Bei den Torhütern gibt es in vielen Teams keine klare Nr. 1, weshalb während einer Partie die Goalies regelmässig gewechselt werden. Auf dem Feld bewegen sich sechs Spieler. Man unterscheidet Rückraumspieler (3), Flügel (2) und Kreisläufer (1). Letzterer bewegt sich im Angriff meist mit dem Rücken zum Tor am 6-m-Kreis innerhalb der gegnerischen Abwehr. Oft wechseln Teams für die Verteidigung bis zwei Spezialisten ein. Die anderen Spieler müssen vorne und hinten ran.
Was bedeuten die Linien?
Der durchgezogene Halbkreis rund ums Tor ist die Sechs-Meter-Linie. Der Raum dahinter darf einzig vom Keeper betreten werden. Die gestrichelte Linie ist der Neun-Meter-Kreis. Von dort werden die Freiwürfe ausgeführt. Der kleine Strich dazwischen ist der Sieben-Meter-Strich, der als Penalty-Markierung dient.
Wie werden Fouls bestraft?
Ein normales Foul führt nur zu einem Freiwurf. Die erste Verwarnung ist die Gelbe Karte (maximal eine pro Spieler und drei pro Team), gefolgt von der Zwei-Minuten-Strafe. Sie wird für Schubser in der Luft, Griffe in den Wurfarm oder sonstige gefährliche Fouls ausgesprochen. Die dritte persönliche Zwei-Minuten-Strafe ist gleichbedeutend mit der Roten Karte. Für besonders unsportliche Aktionen kann direkt Rot gezeigt werden.
Welche taktischen Mittel gilt es zu beachten?
In der Verteidigung agieren die meisten Teams mit einem 6:0- System, in dem sich alle Abwehrspieler unmittelbar vor dem Sechs-Meter-Kreis positionieren. Die zweite wichtige Deckungsvariante ist die 3:2:1-Abwehr, in der drei Spieler offensiv gegen die drei gegnerischen Rückraumspieler agieren. Die drei anderen Verteidiger bleiben an der Linie. Offensiv fällt vor allem der zusätzliche Feldspieler auf, der besonders in Unterzahl für den Torhüter eingewechselt wird.
Was hat es denn mit dem Harz auf sich?
Vor und während eines Spiels schmieren sich Handballer Kunstharz auf den Ball und die Hände. Dadurch kann der Ball besser kontrolliert werden – insbesondere bei Drehbällen oder Lobs.
Wann wird Zeitspiel gepfiffen?
Agiert ein Team im Angriff zu passiv oder wird es wiederholt von der Verteidigung gestoppt, signalisiert der Schiri mit erhobenem Arm ein drohendes Zeitspiel. Es dürfen dann noch maximal sechs Pässe gespielt werden, ehe der Angriff wegen Zeitspiels abgepfiffen wird.
Wer sind die Favoriten auf EM-Gold?
Dänemark marschierte zuletzt souverän zum WM-Titel. Individuell sind nur die Franzosen ähnlich talentiert besetzt. Die Weltspitze ist aber so ausgeglichen, dass grosse Handball-Nationen wie Norwegen, Spanien, Kroatien, Schweden und Deutschland jederzeit für eine Medaille in Frage kommen.
Auf welche internationalen Stars freuen sich die Fans besonders?
Der Däne Mikkel Hansen (32) und der Franzose Nikola Karabatic (35) haben sich die letzten vier Auszeichnungen zum Welthandballer untereinander aufgeteilt. Bei ihrem Klub Paris Saint-Germain haben sie zuletzt die Zügel immer mehr dem Norweger Sander Sagosen (24) übergeben, der ab nächster Saison den THW Kiel zurück an die europäische Spitze führen soll. Von den Schweizern gehört der fünffache Bundesliga-MVP Andy Schmid (36) zur absoluten Weltspitze.
Was darf von der Schweiz erwartet werden?
Auf dem Papier ist die Nati in ihrer Vierergruppe hinter Schweden und Slowenien die Nummer 3. Um in die Hauptrunde vorzustossen, ist Platz 2 gefordert. Aufgrund der eher seltenen Überraschungen im Handball wäre dies eine kleine Sensation.