«Wir haben mit Belgien einen richtigen Brocken vor uns – auch wenn mir die Leute das jetzt noch nicht glauben werden», hat Nati-Trainer Michael Suter vor dem Auswärtsspiel in der EM-Qualifikation gewarnt.
Nach den ersten 30 Spielminuten ist von diesem Brocken in Leuven tatsächlich nicht viel zu sehen. Da fackeln die Schweizer nämlich ein Feuerwerk ab und legen mit 16:10 den Grundstein zum Sieg.
Dass die Belgier tatsächlich kein Fallobst sind, zeigt sich erst nach der Pause, als die Schweizer etwas gar nonchalant mit ihren Möglichkeiten umgehen. «Sobald wir nachgelassen haben, sind die Belgier stärken geworden», sagt Trainer Suter über diese heikle Phase. «Aber wir haben in den wichtigen Momenten ruhiges Blut bewahrt und sind so nicht mehr wirklich in Gefahr geraten.»
Auch wenn der Vorsprung nicht mehr unter drei Treffer sinkt, zeigt sich doch, dass der geforderte zweite Sieg gegen Belgien am Sonntag in Schaffhausen kein Selbstläufer wird. Dieser würde im Fall von zwei kroatischen Erfolgen gegen Serbien die erste EM-Teilnahme seit dem Heimturnier 2006 bedeuten.
Besonders beeindruckend ist bei den Schweizern am Mittwochabend die Ausgeglichenheit im Angriff: Schon nach einer Viertelstunde hat sich die komplette Startformation in die Torschützenliste eingetragen.
Wie komfortabel die personelle Situation in der Nati inzwischen ist, zeigt die Königsposition im linken Rückraum. Hier kann sich Trainer Suter den Luxus leisten, mit Lukas von Deschwanden einen Bundesliga-Spieler gar nicht erst nach Belgien mitzunehmen. Den Vorzug erhält auf Halblinks Roman Sidorowicz, der das Vertrauen des Trainers mit einer praktisch fehlerfreien Leistung und fünf Toren zurückzahlt.
Superstar Andy Schmid ist mit sieben Treffern zwar erneut der Schweizer Topskorer. Im Abschluss hat der Spielmacher aber sicher schon effizientere Länderspiele gezeigt. Umso beruhigender ist die Erkenntnis, dass die Nati inzwischen auch ohne eine absolute Gala-Vorstellung von Schmid Qualifikationsspiele gewinnen kann.