Foto: BENJAMIN SOLAND

«Denke nicht 24 Stunden an Handball»
Luca Spengler (26) hängt die Schuhe an den Nagel

Sozialpädagoge statt Rückraumshooter: Luca Spengler hat mit 26 genug vom Spitzensport.
Publiziert: 07.02.2019 um 14:24 Uhr
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Luca Spengler hat mit 26 genug vom Spitzensport.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Christian Müller (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Mit 18 machte er sein erstes Länderspiel. Als Mitglied der goldenen 92er Generation um die aktuellen Nati-Spieler Nikola Portner und Nicolas Raemy war er der grosse Schweizer Hoffnungsträger auf der Königsposition im linken Rückraum. Jetzt hängt Luca Spengler im besten Handballalter von 26 Jahren seine Schuhe an den Nagel. Was ist da schiefgelaufen? Nichts!

«Ich habe den Traum von einer Auslandkarriere aus den Augen verloren», begründet Spengler seinen Rücktritt per Saisonende. Anstatt den Vertrag bei Kriens-Luzern noch einmal zu verlängern, treibt er seine Ausbildung zum Sozialpädagogen voran. «Ich denke halt nicht 24 Stunden am Tag an Handball. Für mich ist die Zeit reif, mich mehr auf meine anderen Interessen zu fokussieren.»

Im Oktober gehts los mit dem Studium, schon jetzt absolviert Spengler neben dem Spitzensport ein Praktikum in einer Sonderschule. «Es gefällt mir super und ich habe rasch gemerkt, dass ich dort am richtigen Ort bin», schwärmt er vor seiner neuen Aufgabe. Diese ist – auch aufgrund der unregelmässigen Arbeitszeiten – langfristig aber nicht mit dem Leben als NLA-Handballer zu vereinbaren.

«Karriere ist nicht planbar»

Bei den Reaktionen auf seinen verhältnismässig frühen Rücktritt sei von Glückwünschen bis zu Unverständnis vieles zu hören gewesen. «Schlussendlich muss ich aber auf mich selber schauen.» Dass er, das einstige Top-Talent, am Ende «nur» auf 21 Nati-Einsätze kommt, hat viele Gründe. «Eine Karriere ist nicht planbar. Ich hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Vielleicht hätte ich ohne diese Rückschläge einen anderen Weg eingeschlagen.»

Verbittert ist er über seinen Weg überhaupt nicht. Der Zwei-Meter-Mann ist mit sich und seiner Karriere im Reinen. «Ich durfte mit den Junioren-Auswahlen und später der A-Nati viele schöne Momente und Spiele erleben. Würde ich etwas bereuen, wäre es der falsche Zeitpunkt für einen Rücktritt.»

Ein ironisches Angebot von seinem Stammverein aus Wohlen liegt jedenfalls bereits auf dem Tisch. Ob Luca Spengler für die 1. Liga seine Schuhe nochmals vom Nagel nimmt, bleibt allerdings abzuwarten.

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