Arno Ehret macht den Playoff-Check
«Pfadi ist den Kadetten am nächsten»

Am Samstag beginnen die Handball-Playoffs. Arno Ehret (63) erklärt für BLICK, weshalb Thun keine Überraschung gelingt und weshalb am Ende die Kadetten Schaffhausen den Kübel in die Höhe stemmen.
Publiziert: 13.04.2017 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:12 Uhr
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Roman Sidorowicz trifft mit Pfadi im Playoff-Halbfinal auf Kriens-Luzern.
Foto: KEY
Aufgezeichnet: Christian Müller

Kadetten Schaffhausen (1) – Wacker Thun (4)
«Die Kadetten haben das ausgeglichenste Kader aller Teams. Bisher haben die Schaffhauser aber etwas die Konstanz und die Souveränität vermissen lassen. Ich frage mich manchmal, wie ernst sie die Liga wirklich nehmen. Mit Gabor Csaszar verfügen sie über einen extrem spielstarken Regisseur. Der Abstand zwischen ihm und dem Rest der Liga ist aber nicht so gross, wie man aufgrund seines Palmarès meinen könnte.

Dass Wacker die Mittel hat, um die Schaffhauser zu ärgern, haben die Thuner schon mehrfach bewiesen, zuletzt im Cup-Halbfinal. Grosses Problem ist ihr Lazarett: Raemy fällt bis Saisonende aus, mit Isailovic ist der zweite Linkshänder angeschlagen. Auch Topskorer Von Deschwanden und Lenny Rubin sind nicht ganz fit. 

Das ist ein zu grosses Handicap, um den Coup gegen die Kadetten zu landen. Besinnen sich die Schaffhauser auf ihre Stärken und zeigen etwas Disziplin, dann sind sie mein Topfavorit auf den Meistertitel.»

Pfadi Winterthur (2) – Kriens-Luzern (3)
«Die Zentralschweizer sind eine klassische Stimmungsmannschaft: Läufts gut, dann können sie sich in einen Rausch spielen. Läufts schlecht, dann fehlt ihnen die Stilsicherheit. Sollte Hofstetter nicht bei 100 Prozent sein, sind sie qualitativ ein Level unter Pfadi. Dies, obwohl sie mit Radovanovic ein Juwel im rechten Rückraum haben. Kriens-Luzern fehlt noch die Reife für eine Final-Qualifikation.

Pfadi kann Ausfälle besser kompensieren und ist immer dann parat, wenn es zählt. Roman Sidorowicz ist mit seiner Beweglichkeit immer für einfache Tore gut. Er ist allerdings noch etwas fehleranfällig.

Heben die Winterthurer ihre Deckung aufs Niveau vergangener Jahre, dann kommen sie den Kadetten am nächsten. Arunas Vaskevicius kann trotz seiner 43 Jahre noch immer ein Spiel im Tor entscheiden – auch gegen Schaffhausen. Diese Position ist nach wie vor eine Baustelle im Schweizer Handball.»

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Das ist Arno Ehret

Der 63-Jährige Deutsche war Nationaltrainer Deutschlands und der Schweiz (4. WM-Rang 1993). Zudem trainierte er mehrere Bundesliga- und NLA-Klubs. Heute arbeitet Ehret als Dozent an der Uni Basel und berät den HSC Suhr Aarau.

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