Xamax-Legende Don Givens
«Die Schweiz hat viel mehr Qualität als wir Iren!»

Don Givens ist eine Xamax-Legende. Und immer noch der viertbeste Torschütze in der Geschichte der irischen Nati. An die Ausgabe 2019 glaubt er nicht so recht.
Publiziert: 14.10.2019 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2019 um 14:59 Uhr
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Der Ire Don Givens ist mit 19 Toren auf Platz vier der irischen Nati-Geschichte.
Foto: Getty Images
Alain Kunz

70 Jahre alt ist der Mann nun, der Xamax im Alter von 38 Jahren zum ersten Meistertitel führte – und danach gleich zurücktrat. 70 Jahre und immer noch fussballbesessen wie einst. «Allerdings habe ich meinen Job im irischen Verband vor einem Jahr aufgegeben», sagt der ehemalige Stürmer, der heute in Birmingham lebt.

Aufhören wolle er nichtsdestotrotz nicht. «Ich will als Scout unterwegs sein. Einzig mir fehlen noch die Aufträge...» Und so hat er Zeit sich so seine Gedanken zum machen zur aktuellen Ausgabe der irischen Nati. Es sind keine positiven Gedanken.

«Da ist wohl unendlich Wille und Leidenschaft dabei. Aber damit hat es sich auch schon. Die aktuelle Mannschaft ist eine gewöhnliche, mit wenig Talent und Qualität und ohne einen einzigen herausragenden Spieler. Middle of the Road. Vor allem in der Offensive. Da fehlt einer, wie es Robbie Keane war.» Der irische Rekordtorschütze mit 68 Toren, der heute Assistenztrainer von Mick McCarthy in der Nati ist.

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Givens ist mit 19 Toren die irische Nummer 4

Oder eben Givens. 59 Länderspiele machte er für die Boys in Green zwischen 1969 und 1981. Und 19 Tore. Damit ist der Mann, der in England als Spieler von QPR (Queens Park Rangers) eine Legende ist, immer noch die Nummer vier in der ewigen Torschützenliste.

Auch in der Schweiz traf er regelmässig. Bei Xamax, wo er von 1982 bis 1987 149 Spiele machte und 34 Tore, ist er jedenfalls in den Legendstatus erhoben worden. «Das war die beste Zeit meines Fussballerlebens», sagt er heute. Dennoch hat er keine Kontakte mehr in die Schweiz. Einer seiner besten war der damalige Xamax-Präsident Gilbert Facchinetti. «Ich habe seiner Gattin Wally nach seinem Tod kondoliert», so Givens.

Erinnerungen? «Dass ich zu einem Klub wechselte, von dem ich in meinem Leben noch nie etwas gehört hatte. Das war schon speziell. Doch dann starteten wir durch. Wurden von Jahr zu Jahr besser. Bis am Ende der Titel herausschaute.» Mit dem Schlaks als Mittelstürmer, den alle Weggefährten als Gentleman und aussergewöhnlich fairen Sportsmann bezeichnen. «Man ist so, wie man ist. So sehe ich das. Und wenn das die Leute denken – umso schöner.»

«Obwohl die Schweiz ein kleines Land»

Letztmals war er vor 15 Jahren in der Schweiz. Als Irlands U21-Coach «Mein Gott! Das ist so lange her.» Schon damals war die Schweiz als Fussballnation im Aufschwung. «Als ich noch Spieler war, habt ihr Euch hingegen nie für etwas qualifiziert. Und nun ist das fast zur Routine geworden. Und das, obwohl die Schweiz ein kleines Land ist, in welchem man nicht aus Millionen Fussballern auswählen kann.»

Wird die Qualifikation für die Schweiz auch eine Routinesache? «Ich habe das Spiel in Dublin gesehen und mich natürlich über diesen glücklichen Punkt gefreut dank unseres späten Ausgleichs, der ja aus dem Nichts kam. Aber unter dem Strich hat die Schweiz viel mehr Qualität. Nein. Ihr werdet in Genf gewinnen und Euch zusammen mit den Dänen qualifizieren.»

Aber: Zuerst gilt es für die Schweiz den irischen Beton zu knacken. Denn die Grünen haben in der Qualifikation erst zwei Tore kassiert. Das sind drei weniger als Schweizer oder Dänen. Und auch wenn in der Offensive tote Hose ist: Hinten stehen McCarthys Green Boys wie eine Eins.

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