Liechtenstein kämpft wacker
Riesenknorz statt Gala bei Flicks DFB-Debüt

Zähe Liechtensteiner kosten Hansi Flick bei dessen DFB-Debüt jede Menge Nerven. Gegen das Fussball-Leichtgewicht müht sich Deutschland zu einem 2:0-Erfolg.
Publiziert: 02.09.2021 um 22:53 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2021 um 10:57 Uhr
Debüt geglückt – zumindest resultatmässig: DFB-Trainer Hansi Flick feiert gegen Liechtenstein einen 2:0-Sieg.
Foto: Defodi Images via Getty Images
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Marco Pescio

Wird mit Hansi Flick alles besser? Die Aufbruchstimmung beim DFB ist im St. Galler Kybunpark, der als Ausweichort für den sich im Umbau befindlichen Vaduzer Rheinpark herhält, jedenfalls deutlich spürbar. Vor dem Anpfiff hallt ein lautes «Deuuuutschlaaaand, Deuuuutschlaaaand» durchs Stadion. Die schwarz-rot-goldenen Fahnen sind klar in der Überzahl – obwohl der Liechtensteiner Fussballverband als Gastgeber auf Uefa-Anweisung offiziell keine Tickets an in Deutschland wohnhafte Personen abgeben durfte.

Erster Auftritt nach langer Ära Löw

Trotzdem wollen 7958 Zuschauer dabei sein beim Flick-Debüt. Bei Spiel eins nach der enttäuschenden Europameisterschaft mit dem frühen Achtelfinal-Out gegen England (0:2). Beim ersten Auftritt nach der langen Ära unter Rio-Weltmeister-Coach Jogi Löw.

«Wir starten wieder bei Null – das merkt man auch», sagt Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff vor dem Spiel dem «Kicker». Ex-Bayern-Meistermacher Flick soll das DFB-Team wieder stabilisieren, neuen Schwung reinbringen – und vor allem: die Landesauswahl soll endlich wieder «begeistern», wie der 56-Jährige im Vorfeld selbst versprochen hatte.

Nun ja, gezaubert wird beim ersten Flick-Spiel nicht. Schon gar nicht in der Startphase. In dieser bleibt Flick während satten 25 Minuten wie angewurzelt im äussersten Eck der Coaching-Zone stehen. Die wacker kämpfenden Liechtensteiner machen Havertz, Sané und Co. das Leben so richtig schwer.

Liechtensteiner Goalie getunnelt

Flicks Miene ist ernst – und steht damit im krassen Kontrast zu seinem Outfit. Mit lässigen, weissen Sneakers steht er da bei seiner Feuertaufe, mit legerem Jäckchen und Polohemd. Im Rücken aber hat er eine Riesenschar mitgereister Journalisten, die direkt hinter ihm sitzt und den neuen Nationaltrainer auf Schritt und Tritt beobachtet.

Flicks Miene? Sie erhellt sich erst, als Timo Werner in der 41. Minute nach toller Musiala-Vorarbeit Keeper Beni Büchel tunnelt und auf 1:0 für den haushohen Favoriten stellt. Bitter für den Liechtensteiner Goalie, der ansonsten eine sackstarke Partie zeigt …

Das erlösende Tor für die DFB-Elf ist quasi die Antwort auf das zuvor auf den Rängen initiierte «Steh auf, wenn du Deutscher bist». Die Stimmung in St. Gallen passt, auch wenn die Fans von den Topstars nicht gerade mit Leckerbissen verwöhnt werden. Immerhin: Ein feines Sané-Tor gibts noch obendrauf (77.).

Die von Flick erhoffte Gala ists aber bei Weitem nicht. Vielmehr ein Knorz, der an alte Muster unter Löw erinnert.

Liechtensteiner Heimspiel-Rekord im Exil!

Kurios, aber wahr: Die Liechtensteiner feiern auswärts einen neuen Heim-Zuschauerrekord. Weil in Vaduz im Rheinpark-Stadion eine neue Rasenheizung eingebaut wird, weicht der Verband in den St. Galler Kybunpark aus. Und dort sorgen die 7958 Zuschauer für den Höchstwert bei einer offiziellen Heimpartie. Dieser lag zuvor bei 6127 Fans – freilich in Vaduz.

Kurios, aber wahr: Die Liechtensteiner feiern auswärts einen neuen Heim-Zuschauerrekord. Weil in Vaduz im Rheinpark-Stadion eine neue Rasenheizung eingebaut wird, weicht der Verband in den St. Galler Kybunpark aus. Und dort sorgen die 7958 Zuschauer für den Höchstwert bei einer offiziellen Heimpartie. Dieser lag zuvor bei 6127 Fans – freilich in Vaduz.

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