Bis zu umgerechnet 3000 Franken
Die Flitzer des WM-Finals müssen mit Busse rechnen

Vier Flitzer sind während des WM-Finals auf den Rasen gestürmt. Die Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot reklamierte die Aktion für sich. Nun droht ihnen eine Busse für umgerechnet 3000 Franken oder 160 Stunden gemeinnützige Arbeit. Eine vergleichsweise hohe Strafe.
Publiziert: 16.07.2018 um 00:33 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:58 Uhr

Die Moskauer Polizei hat gegen die vier Aktivisten vom WM-Finale vergleichsweise hohe Verwaltungsstrafen beantragt. Ihnen werde vorgeworfen, gegen die Vorschriften für Zuschauer bei Sportveranstaltungen verstossen und sich unrechtmässig Uniformen beschafft zu haben.

Dies meldete die Agentur Interfax am späten Sonntagabend. Die Höchststrafe für den Verstoss gegen die Regeln für Zuschauer liegt demnach bei einer Geldstrafe von 200'000 Rubel (etwa 3000 Franken) oder 160 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Für das Beschaffen einer Uniform beträgt die Strafe dem Bericht zufolge zwischen 1000 und 1500 Rubel.

Sie stürmten als Polizisten verkleidet auf das Feld

Vier sogenannte Flitzer hatten beim Finale der Fussball-WM zwischen Frankreich und Kroatien am Sonntagabend für eine kurze Unterbrechung gesorgt, als sie in Uniformen russischer Polizisten auf den Platz rannten.

Die kremlkritische Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot reklamierte die Aktion für sich und verband sie mit politischen Forderungen etwa nach mehr politischem Wettbewerb in Russland.

Pussy Riot ist vor allem bekannt für eine Protestaktion 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale: Dort hatten sie ein «Punk-Gebet» aufgeführt, in dem sie Putin offen kritisierten. Wegen «Rowdytums» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» wurden drei Bandmitglieder zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt, sie kamen jedoch vorzeitig frei. (SDA)

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
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1
Deutschland
Deutschland
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0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
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Slowakei
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
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Kosovo
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Slowenien
Slowenien
0
0
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Schweden
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Schweiz
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
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Belarus
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Dänemark
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Griechenland
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Schottland
Schottland
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
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1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
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1
Frankreich
Frankreich
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1
Island
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0
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1
Ukraine
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
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Bulgarien
Bulgarien
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1
Georgien
Georgien
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1
Spanien
Spanien
0
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1
Türkei
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
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Armenien
Armenien
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0
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1
Ungarn
Ungarn
0
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0
1
Irland
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0
0
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1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
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1
Polen
Polen
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3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
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2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
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1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
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2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
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1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
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0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
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0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
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1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
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PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Der Fall Pussy Riot

Am 21. Februar 2012 führte Maria Aljochina (29) gemeinsam mit ihren Kolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa (28) und Jekaterina Samuzewitsch (35) das «Punk-Gebet» in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale auf. Die Frauen betraten den Ambo der Kathedrale, dessen Betreten ohne eine ausdrückliche priesterliche Einladung für Privatpersonen nicht gestattet ist, und führten vor dem Altar ihre Performance durch. Im Lied sangen die Aktivistinnen in Sturmhauben unter anderem «Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin».

Die drei Frauen wurden daraufhin verhaftet und in Untersuchungshaft gesteckt. Am 17. August 2012 wurden Aljochina und Tolokonnikowa wegen «Rowdytum» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» zu zwei Jahren Haft verurteilt. Samuzewitsch erhielt eine Bewährungsstrafe.

Es folgten Klagen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg, mehrere Hungerstreiks der beiden Frauen und zahlreiche Demonstrationen für ihre Freilassung auf der ganzen Welt.

Am 23. Dezember 2013 kamen die Pussy-Riot-Mitglieder frei – drei Monate vor dem regulären Ablauf der Haftstrafe. Dies, weil das russische Parlament anlässlich des 20. Jahrestags der russischen Verfassung ein vom Kreml eingebrachtes Amnestiegesetz verabschiedete und die Frauen somit von Putin begnadigt wurden.

Am 21. Februar 2012 führte Maria Aljochina (29) gemeinsam mit ihren Kolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa (28) und Jekaterina Samuzewitsch (35) das «Punk-Gebet» in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale auf. Die Frauen betraten den Ambo der Kathedrale, dessen Betreten ohne eine ausdrückliche priesterliche Einladung für Privatpersonen nicht gestattet ist, und führten vor dem Altar ihre Performance durch. Im Lied sangen die Aktivistinnen in Sturmhauben unter anderem «Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin».

Die drei Frauen wurden daraufhin verhaftet und in Untersuchungshaft gesteckt. Am 17. August 2012 wurden Aljochina und Tolokonnikowa wegen «Rowdytum» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» zu zwei Jahren Haft verurteilt. Samuzewitsch erhielt eine Bewährungsstrafe.

Es folgten Klagen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg, mehrere Hungerstreiks der beiden Frauen und zahlreiche Demonstrationen für ihre Freilassung auf der ganzen Welt.

Am 23. Dezember 2013 kamen die Pussy-Riot-Mitglieder frei – drei Monate vor dem regulären Ablauf der Haftstrafe. Dies, weil das russische Parlament anlässlich des 20. Jahrestags der russischen Verfassung ein vom Kreml eingebrachtes Amnestiegesetz verabschiedete und die Frauen somit von Putin begnadigt wurden.

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