Vater von isländischer Spielerin ist stolz
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Vor dem EM-Start:Vater von isländischer Spielerin ist stolz

Vor Spiel gegen die Schweiz
Wegen Durchfall! Isländerinnen bangen um ihren Star

Glodis Viggosdottir muss gegen Finnland zur Pause ausgewechselt werden. Wie wichtig sie für das Team ist, zeigt eine Wahl, die sie als erst achte Isländerin in 68 Jahren gewonnen hat.
Publiziert: 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 14:19 Uhr
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Für Glodis Viggosdottir verläuft der EM-Auftakt nicht nach Wunsch.
Foto: keystone-sda.ch
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Florian RazReporter Fussball

Als Blick ihm per Zufall den Weg zum Bus in Richtung Stadion zeigt, ist er noch voller Zuversicht. Nervosität kennt Vater von Glodis Viggosdottir (30) sowieso nicht mehr. Es ist schon die vierte Europameisterschaft an der seine Tochter mitspielt. Viggo ist stolz und sagt: «Sie ist vom kleinen Island ausgezogen und bei Bayern München angekommen. Es ist ein Märchen, das sie sich ganz alleine erarbeitet hat.»

Zwei Stunden später sieht seine Welt weniger rosig aus. Glodis Viggosdottir hat Island zwar wie gewohnt als Captain aufs Feld geführt. Vor den Augen von 15 Familienmitgliedern, die in die Schweiz gereist sind, um sie zu unterstützen. Sie alle müssen mit anschauen, wie sich die Innenverteidigerin schon bald ein erstes Mal auf den Boden setzt. Dreimal, viermal lässt sie sich behandeln. Einmal lässt es sie die medizinische Abteilung mit einer Kautablette versuchen. 

Vergebens. Zur Pause bleibt sie in der Garderobe.

Seit Tagen zieht sich ihre Erkrankung

«Ich hatte Bauchschmerzen», erklärt Viggosdottir nach Spielschluss dem isländischen TV. Und das offenbar bereits seit fünf Tagen. Aufgeschnappt hat sie die Erkrankung bereits im Trainingslager in Serbien. «Wir dachten, wir hätten es unter Kontrolle», sagt Viggosdottir, «aber das war eindeutig nicht so.» Stattdessen wird sie von Durchfall geplagt: «Da hast du natürlich verloren.»

Glodis Viggosdottir ist auf Island mehr als bloss eine Nationalspielerin. Die Innenverteidigerin hat 2024 geschafft, was vor ihr in 68 Jahren erst sieben Frauen gelungen ist: Sie wurde zu Islands Sportlerin des Jahres gewählt. Das ist darum eine besondere Errungenschaft, weil es in Island nicht wie in der Schweiz je eine Sportlerin und einen Sportler des Jahres gibt. Bei der Wahl treten Männer und Frauen in derselben Kategorie an.

Jetzt bangen die Isländerinnen um Viggosdottirs Einsatz gegen die Schweiz am Sonntag. Selbst wenn sie sich bis dahin erholt, könnte sie durch die Magenprobleme geschwächt werden. Dass Island aber auf eine fitte Abwehrchefin angewiesen ist, zeigt die 0:1-Niederlage gegen aufmüpfige Finninnen.

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