Trotz Titel-Kurs
FCZ-Sportchef Jurendic weicht dem M-Wort aus

FCZ-Sportchef Marinko Jurendic nimmt die Titel-Glückwünsche von Sion-Boss Constantin gelassen entgegen und das Wort «Meister» nicht in den Mund.
Publiziert: 20.02.2022 um 11:31 Uhr
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Sportchef Marinko Jurendic geniesst zurzeit Platz eins mit dem FCZ und den Flow im Verein.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann

Nach Runde 21 liegt der FCZ mit zehn (!) Punkten Vorsprung an der Ligaspitze. Viele Experten haben den Drittplatzierten FCB, 12 Punkte zurück, bereits aus dem Titel-Rennen verabschiedet. Sion-Boss Christian Constantin geht gar unter der Woche noch weiter. Er prognostiziert im Blick den Punkteschnitt des FCZ für die letzten Runden und gratuliert dem FC Zürich schon zum Titel. CC tut dies natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken, immerhin ist der Leader heute sein Gast im Tourbillon.

Marinko Jurendic hat die Meisterkampf-Prognosen und auch CCs Gratulationen zur Kenntnis genommen. Mehr nicht. Der FCZ-Sportchef deutet diese als Anerkennung der bisherigen Leistungen, will aber von einer Vorentscheidung an der Ligaspitze nichts wissen. Es seien noch 45 Punkte zu vergeben, sagt er und vergleicht die Meisterschaft mit einem Marathon. «Wir haben aktuell etwas mehr als die Hälfte des Wettkampfes geschafft. Da kann keiner sagen, dass er schon bald im Ziel einlaufen und gewinnen wird.»

Wie Trainer André Breitenreiter vor dem Lugano-Spiel will auch Jurendic nichts von Druck wissen. Auch wenn einen derart grossen Vorsprung zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft noch kein Super-Ligist bisher je verspielt hat. Jurendic: «Wir haben darüber gesprochen, woher wir kommen und was wir in dieser Saison erwarten durften. Wir sind bestrebt, diesen Flow, den wir uns erarbeitet haben, aufrechtzuerhalten und weiterhin hungrig und ehrgeizig zu bleiben.»

Jurendic: «Schöne Ausgangslage für nächste Saison»

Das Rechnen überlässt der FCZ-Sportchef gerne CC und anderen Experten. Beim FCZ will man den Fokus weiterhin nur aufs nächste Spiel richten. «Uns auf unsere Aufgaben konzentrieren und möglichst viele Punkte dazugewinnen», nennt es Jurendic.

Für ihn und die sportliche Leitung ist der Höhenflug von Breitenreiters Team bereits jetzt ein schöner Nebeneffekt. Im Gegensatz zur letzten Saison, wo man bis kurz vor Schluss in den Abstiegskampf verwickelt war, herrscht nun schon längst Klarheit über den Ligaerhalt. «Dass wir bereits Mitte Februar eine Planungssicherheit für die nächste Saison haben, ist eine schöne Ausgangslage für die Vorbereitungen der neuen Saison.»

Mit einem Dreier heute in Sion würde der FCZ die imposante Sieges-Serie auf zehn ausbauen. Konkret nach den Meister-Ambitionen gefragt, sagt Jurendic: «Wir stehen an der Spitze und haben uns diesen Teilerfolg mit harter Arbeit und mit konstanten Leistungen verdient. Natürlich sind wir so ambitioniert und wollen unsere Position verteidigen.»

Auch er weicht dem Meister-Wort geschickt aus. Gibts eine interne Sprachregelung beim FCZ, welche das «M-Wort» verbietet? Jurendic: «Nein, die gibt es nicht.»

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