Trainer verprügelt Trainer!
Schlägerei im Frauenfussball

Jetzt wird auch schon im Frauenfussball geprügelt! So eskalierte das 2.-Liga-Spiel zwischen Sissach und Windisch.
Publiziert: 08.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:52 Uhr
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Zweitliga-Eklat: Windisch-Trainer Blerim G. soll zugelangt haben, behauptet Sissach-Trainer Marco G.
Foto: Illustration: Igor Kravarik
Von Sandro Inguscio

Der FC Windisch sucht einen neuen Trainer für sein Frauenteam. Gleichzeitig vermeldet der FC Sissach: Forfait-Sieg gegen Windisch. Der Solothurner Fussballverband wertet das abgebrochene Spiel nachträglich mit 3:0 für die Sissacher.

Zwei Meldungen. Ein Eklat! Es passiert am 11. April. 2. Liga. Sissach empfängt den Klub aus dem Aargau, bei dem FCA-Trainer Raimondo Ponte Präsident ist. 1:2 führt Windisch nach der Pause.

Sissach-Trainer Marco G. nervt sich. Nach einem Ballverlust poltert der Schweiz-Portugiese los. «Ich fluchte auf Portugiesisch, dass sie ‹hueresiech nomal› mehr Sorge zum Ball tragen sollen», sagt der 40-Jährige zu BLICK.

So lautet seine Version. Windisch-Trainer Blerim G. aber versteht das Portugiesische «huere» («puta») etwas anders: «Er hat meine Frauen als Huren beschimpft. Das hatte er schon in der Vorrunde getan. Meine portugiesisch sprechenden Spielerinnen haben das auch so verstanden.»

«So ein Schwachsinn!», sagt Marco G. «Ich habe zwei Töchter, bin Frauen-Trainer, da wäre ich wohl fehl am Platz, wenn ich Frauen so beschimpfen würde.»

Zwei Versionen, ein Resultat. Marco G. geht zu Boden. Niedergestreckt von Blerim G. «Er kam wie eine Furie auf mich los. Als ich mich umdrehte, boxte er mich mit den Fäusten in die Kehle. Ich kippte nach hinten, fiel auf den Hinterkopf, mir war ganz Sturm», sagt der Sissacher.

Blerim G. hat auch zu dieser Szene eine andere Version: «Ich wollte ihn nur zur Rede stellen. Als er einen Schritt auf mich zu machte, schubste ich ihn auf Brusthöhe weg. Er führte danach ein Schauspiel auf. Hätte ich ihn wirklich umgehauen, wäre er im Spital gelandet.»

Der Schiri hat genug. Er bricht das Spiel ab. Blerim G.: «Man hat einen Sündenbock gebraucht. Da war es am einfachsten, dem Jugo die Schuld zu geben. Ich bin danach freiwillig zurückgetreten. Es tut mir leid. Ich wollte mich nur für meine Frauen einsetzen.»

Das wird in Zukunft ein anderer bei Windisch machen müssen.

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