Ob eine Spielverschiebung überhaupt möglich wäre, weiss ich nicht», sagt FCL-Pressesprecher Stefan Bucher auf Anfrage. «Gemeinsam mit dem Präsidenten wurde der Entschluss gefasst, dass wir gegen GC antreten.» Mit Sicherheit werde es eine Schweigeminute geben, zudem werde heute Sonntag entschieden, ob die Spieler eine Trauerbinde am Arm tragen werden, so Bucher weiter.
FCL-Trainer Ciriaco Sforza ist konsterniert: «Die Mannschaft steht unter Schock. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen. Die Trauerfamilie hat unser grösstes Mitgefühl.» Vater Walter Stierli wollte sich gestern aus verständlichen Gründen nicht zum Schicksalsschlag äussern. Unfassbare Tragik: Mit Claudio, 28, ist bereits sein zweiter Sohn freiwillig aus dem Leben geschieden. Im Sommer 2003 hatte sich Reto für diesen ultimativen Schritt entschieden.
Als Claudio Stierli, Hobby-Fussballer beim Drittligisten FC Adligenswil, am letzten Donnerstag nicht zum Training erschien, ahnte dessen Trainer Frank Triebold nichts Schlimmes. «Nichts hatte auf eine solche Tragödie hingedeutet. Nichts!», sagt Triebold erschüttert. Das gestrige Spiel in Menzingen wurde abgesagt. Auch nächsten Dienstag werden die Adligenswiler nicht zum Spiel gegen Meggen antreten, das Risiko einer Forfait-Niederlage in Kauf nehmend.
Triebold: «Bis zur Beerdigung ist an ein Fussballspiel nicht zu denken. Wir alle sind am Boden.» Mirco Stierli, Bruder von Claudio und Reto und dritter Sohn des FCL-Boss, ist selbst auch Präsident: beim FC Adligenswil.