Foto: keystone-sda.ch

YB-Trainer Seoane vor FCB-Hit im Dilemma
Hoarau oder Nsame?

Das grosse Dilemma von YB-Coach Gerry Seoane vor dem Knüller gegen den FC Basel: Wen soll er im Sturm bringen? Zur Auswahl: Hoarau, Nsame und Assalé. Platz hats nur für zwei.
Publiziert: 23.01.2020 um 16:43 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
YB-Trainer Gerry Seoane hat vor dem Kracher gegen den FCB die Qual der Wahl.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Seoane ist kein verbaler Draufgänger. Er hält sich in seinen Antworten so bedeckt wie möglich. So auch jener auf die Frage, ob er die Aufstellung in der Offensive schon im Kopf habe und wenn ja, ob Guillaume Hoarau, Jean-Piere Nsame und Roger Assalé gemeinsam stürmten?

«Achtzig Prozent der Aufstellung habe ich im Kopf. Für die letzten offenen Fragen will ich die letzten Trainingseindrücke wirken lassen. Was ich sagen kann: Wir werden viel Offensivpotenzial auf dem Platz haben!»

Vier Positionen. Zwei ganz vorne. Zwei auf der Seite. Dazu der Zehner, der aber bestimmt nicht einer der Stürmer sein wird. Anders ausgedrückt: Wenn nicht Assalé oder Nsame auf dem Flügel spielt, muss einer aus dem Trio über die Klinge springen. Und die Chance, dass einer der beiden auf der Aussenbahn beginnt, ist jetzt, da alle Flügel fit sind - also Sulejmani, Fassnacht, Spielmann und Ngamaleu -, minimal. Also: wen opfern?

  • Hoarau? Torschützenkönig. Ikone. Bester Kopfballspieler
  • Nsame? Torschützenleader. Best Player 2019. Teamplayer
  • Assalé? Völlig anderer Spielertyp. Komplementär. Unberechenbar

Ein Dilemma für den Coach? Der winkt ab: «Nein. Das ist doch super für den Trainer. Mit den Flügeln zusammen habe ich acht Spieler für vier Positionen. Das heizt den Konkurrenzkampf an, die Intensität in den Trainings wird höher.» Und das Verletzungsrisiko? «Klar muss man ein bisschen vorsichtiger sein, wenn man viele verletzte Spieler hat. Wichtig ist da der Respekt dem Mitspieler gegenüber. Und der ist bei uns da. Die Solidarität ist einer unserer grossen Stärken. Das hat auch die Geste von Pierre gezeigt, als er an der Award Night seine Mitspieler auf die Bühne gebeten hat.» Und Akzeptanzprobleme bei seinen Entscheidungen habe er, so Seoane, nie gehabt.

Und doch: Hoarau will sich für einen neuen YB-Vertrag empfehlen. Das geht nicht ohne zu spielen. Und er ist der Boss, die Legende. Nsame kann man als besten Spieler der Liga und als Mann mit der unglaublichen Zahl an Toren in der Vorrunde (15) fast nicht rausnehmen. Und Assalé ist der einzige, der mit den Beiden komplementär ist. Und er will sich empfehlen für die Ligue 1. Das Thema Montpellier ist da noch nicht vom Tisch.

Ein klassisches Dilemma also. Der Sonntag wird zeigen, wie Seoane das löst.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?