YB-Goalie Marco Wölfli
Nur Manuela packt er lieber als Bälle

Die Lebensversicherung von YB steht zwischen den Pfosten. Marco Wölfli ist der grosse Rückhalt der Berner.
Publiziert: 01.12.2009 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:33 Uhr
Von Peter Pflugshaupt
Am Sonntagnachmittag hält Marco Wölfli (27) für YB den Wintermeistertitel fest. Mit vier Big Saves und zahlreichen Paraden bringt der Torhüter die Basler Stürmer beinahe zur Verzweiflung. «Es war auch etwas Glück dabei», sagt Wölfli und nimmt sich damit aus dem Scheinwerferlicht. Typisch. Der gradlinige Typ aus Grenchen überzeugt lieber mit gossen Taten statt mit grossen Worten.Kritiker behaupteten, die Young Boys können keine grossen Spiel gewinnen. Wölfli zu BLICK: «Das war bei uns nie ein Thema und wurde aufgebauscht. Wenn wir nicht auch vorher wichtige Spiele gewonnen hätten, wären wir kein Spitzenteam.» Und ohne seinen Torhüter wäre es YB wohl auch nicht.Der YB-Goalie hat einen eigenwilligen Stil, bleibt länger auf den Beinen als seine Berufskollegen, sprintet auch mal in eine Ecke, statt zu hechten. YB-Goalietrainer Peter Kobel (40) – selbst einmal ein Spitzengoalie – ist Wölflis Mentor und seine Vertrauensperson. «Eine spezielle Konstellation. Jetzt ist er mein Trainer, als ich bei Thun spielte, waren wir Konkurrenten. Doch das war die Grundlage für das gute Verhältnis, das wir heute haben», sagt Wölfli. «Doch das Wichtigste in der Super League ist die mentale Stärke.»Seit fünf Jahren hat Wölfli einen MentaltrainerSeit mehr als fünf Jahren arbeitet der Keeper mit Mentaltrainer Jörg Wetzel zusammen. «Früher hatte ich die Tendenz, mich zu viel zu bewegen, immer noch mehr zu wollen. Heute weiss ich, dass weniger oft mehr ist.»Neben dem Talent ist der eiserne Wille sein grösstes Kapital. Die Kraft und die Ruhe holt sich Wölfli bei seiner Freundin Manuela (26), mit der er zusammen in der Region Bern lebt. Und natürlich bei der Familie in Grenchen. Mama Girolama stammt aus Sizilien und «macht die beste Lasagne der Welt. Ich könnte jeden Tag davon essen», sagt Wölfli zu BLICK. Der Goalie mit den Gardemassen (1 Meter 86 gross, 88 Kilo schwer) hat auch den italienischen Pass. «Die perfekte Mischung. Vom Vater habe ich die Ruhe und die Kraft, von der Mutter das Temperament.»In einem Probetraining wird Wölfli von der Berner Goalie-Legende Walter Eich (heute 84) entdeckt und kommt nach Bern. Eich stand bei der einmaligen Serie mit vier Meistertiteln in Folge zwischen 1957 und 1960 im Tor von YB.Eich sei ein wichtiger Mensch in seiner Fussball-Karriere, sagt Wölfli. Ein bis zwei Mal pro Jahr geht das gesamte Goalieteam von YB mit Eich essen. Das nächste Mal am Donnerstag. «Bei meinem 200. Spiel hat Eich mir den Blumenstrauss übergeben. Das hat mich sehr gefreut.»Wölfli nimmt es Schritt für SchrittWölfli hat keine Blitzkarriere hinter sich. Nimmt Schritt für Schritt. Er wird von YB zwischenzeitlich nach Thun ausgeliehen und kommt dann gestärkt nach Bern zurück. Mit Bettoni hat Wölfli einen gleichberechtigten Konkurrenten. Er setzt sich durch. Heute ist er die unbestrittene Nummer eins bei Gelb-Schwarz. Sein Vertrag läuft bis 2012. Und er hat sich in der Nati hinter Benaglio als Nummer zwei etabliert. Die WM kann kommen.In der Vorrunde der laufenden Saison steigert sich Wölfli zum grossen Rückhalt der Berner. Doumbia und Co. sorgen für die Tore auf der Habenseite. Doch die Punkte fährt oft Wölfli mit seiner Arbeit auf der Sollseite ein.
Super League 24/25 - Meisterrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
34
44
64
2
Servette FC
Servette FC
34
5
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
34
6
53
4
FC Lugano
FC Lugano
34
3
52
5
FC Luzern
FC Luzern
34
8
51
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
34
9
50
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
34
3
48
2
FC Zürich
FC Zürich
34
-5
47
3
FC Sion
FC Sion
34
-9
39
4
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
34
-24
34
5
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
34
-13
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
34
-27
33
Relegation Play-Off
Abstieg
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