«Von A bis Z ungenügend»
2:05
Contini nach Klatsche sauer:«Von A bis Z ungenügend»

«Wir wollen da mit Giorgio Contini herauskommen»
Nach Klatsche in Lausanne – YB-Boss Spycher steht hinter seinem Coach

Diese YB-Pleite in Lausanne schmerzt. Es ist eine saftige. 0:5 gehen die Berner im Waadtland unter. Trotzdem gibts für Trainer Giorgio Contini von YB-Boss Christoph Spycher Rückendeckung.
Publiziert: 20:19 Uhr
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Aktualisiert: 21:30 Uhr
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YB-Boss Christoph Spycher wischt alle Spekulationen um einen Trainerwechsel vom Tisch.
Foto: keystone-sda.ch
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Alain KunzReporter Fussball

Vieles hat man bei YB möglich gehalten in dieser Saison. Zum Guten wie zum Schlechten. Da gabs auch mal ein 1:4 – und das gleich doppelt. Im August in Basel. Erklärbar. Und YB war zu Beginn besser, dominant. Im September, gegen Panathinaikos Athen. Okay, Europa League. Start verschlafen. Da hätte YB ausgleichen müssen. Kann passieren. Und die europäische Reaktion war mit dem souveränen 2:0 beim FCS Bukarest beeindruckend.

Es ergibt sich die Chance, sich auf den Leaderthron zu hieven. Dass Trainer Giorgio Contini offen damit liebäugelt, ist legitim. Der Gegner heisst Lausanne und ist Zweitletzter. Und mit diesem Mindset gehts ins Stade de La Tuilière. Wo YB von der ersten Sekunde an fahrig ist, fehleranfällig.

Den ersten grossen Bock schiesst der 16-jährige Olivier Mambwa, als er an einem Querpass vorbeischlittert. Sigua auf Bair. Und die grosse Show des Kanadiers beginnt. Sie endet nach drei Toren mit dem 3:0 in der 47. Minute. Diakité und Butler-Oyedeji stellen noch auf 5:0. Ehe Bedia den einzigen Ball köpfelt, den YB an diesem Nachmittag aufs Tor bringt. Und auch da sagt Lausanne-Goalie Letica: «Non!»

Unter dem Strich steht eine Leistung von YB, die jeder Beschreibung spottet. Das grosse Nichts. Gedemütigt von einem Team, das lustvoll aufspielt, frisch, ideenreich – und unersättlich ist an diesem Tag. Es hätte locker auch 7:0 oder 8:0 ausgehen können. Peter Zeidlers Vision von Fussball total bringen seine Jungs an diesem Sonntag in Perfektion auf den Platz.

«Das war absolut inakzeptabel, das Resultat geht völlig in Ordnung», sagt Loris Benito. «In der Nati-Pause wird dieses 0:5 die ganze Zeit präsent sein. Das tut weh. Der Trainer hat bereits gesagt, dass es Konsequenzen haben wird. Dass wir mehr werden arbeiten müssen, mehr trainieren. Ich glaube nicht, dass da ein Tag frei sein wird.»

Am Montag haben die Spieler frei

Da irrt der Captain. Denn schon am Montag werden die Spieler freihaben. «An diesem Tag steigt eine Trainer-Weiterbildung. Da steht in der Schweiz kein Trainer auf dem Platz», begründet Coach Giorgio Contini, der, so Benito, nach dem Spiel eine feurige Rede gehalten habe.

Und da sind wir auch schon mittendrin im zentralen Thema. Natürlich war die erste wichtige Frage nach diesem Debakel: Wie ist das zu erklären? Doch das kann niemand so genau sagen. Weshalb die zweite Frage gleich hinterher folgt. Und es ist die grössere: Ist Contini der richtige Mann, um das Team von diesen monströsen Leistungsschwankungen zu befreien? Hier hingegen gibts eine klare Antwort. Und die liefert Ober-Sportchef Christoph Spycher: «Wir wollen mit Giorgio da herauskommen.» Womit allen Spekulationen um einen Trainerwechsel, die schon nach den Pleiten in Aarau und Athen aufgeflammt waren, der Wind aus den Segeln genommen ist, bevor sie erneut aufkommen können.

Dann trauen sie ihrem Coach zu, Konstanz in die Leistungen zu bringen? Spychers Antwort ist so kurz wie vielsagend: «Ja.» Und dies, obwohl der Boss ein miserables Zweikampfverhalten ausgemacht hat, üblicherweise ein Umstand, der voll auf den Trainer zurückfällt.

Auch taktische Mängel in diesem Spiel und die frühe Auswechslung eines Teenagers, Dominik Pech, als Zeichen an die Mannschaft, lastet Spycher nicht seinem Trainer an: «Man hätte alle elf Spieler auswechseln können.» Es sei eben alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann, an diesem Tag. «Und dies drei Tage nach dem starken Auftritt in Bukarest. Nun gehts ans Aufarbeiten.» In welcher Form? «In Form von Analysen und Gesprächen. Mit dem Trainerteam. Mit den Spielern.»

Abgesehen davon liegt YB nur zwei Punkte hinter Leader Thun. Trotz allem. Wie auch immer. Die Dechiffrierung des mystischen YB-Codes böte sicher Stoff für einen neuen Roman von Dan Brown. Doch auch Robert Langdon würde wohl daran scheitern.

«Ich wollte fünf Tore machen aber drei sind auch gut»
1:42
«Wollte fünf Tore machen»:Lausannes Bair nach Sieg gegen YB
Brack Super League 25/26
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