«Jetzt triffts beim FCB die Jüngsten», titelt die «Basler Zeitung» und berichtet, dass der Vizemeister seine Kindersportschule auflöse. Die Eltern der Spielerinnen und Spieler seien an diesem Wochenende darüber informiert worden, dass es die Teams G7, F8, F9 rot und F9 künftig nicht mehr geben wird.
Laut «BaZ» herrsche sowohl bei den Eltern als auch bei den Trainern Ernüchterung. «Kaum hat der Bundesrat 500 Millionen Franken für den Schweizer Sport gesprochen, kaum beginnt der Fussball unter sehr fragwürdigen Umständen wieder zu rollen, kaum sind die unsäglichen Lohndiskussionen in den Schweizer Fussballclubs verhallt, hat der FC Basel nichts Besseres zu tun, als seine jüngste Nachwuchsabteilung, die Kindersportschule Bebbi, ‹aus strategischen Gründen› Knall auf Fall aufzulösen, wie der Club heute den kurzfristig aufgebotenen Eltern der Spielerinnen und Spieler eröffnet hat. Rund 40 Kinder stehen gewissermassen auf der Strasse. Sie werden auch nach dem Ende der langen Corona-Pause nie mehr zusammen spielen, sie werden ihre Trainerinnen und Trainer nicht mehr sehen. Wie soll ich das meinem Sohn erklären? Wo bleibt hier die soziale Verantwortung? Ich bin einfach sprachlos», schreibt ein betroffener Elternteil auf Facebook.
«Länger ohne Leistungsdruck»
Nur: Dass sich Grossklubs aus dem Kinderfussball verabschieden ist nicht neu. Auch der grosse FC Bayern München meldet seine Kinder-Mannschaften zur Saison 2021/22 ab. Weil man sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sei. «Den Kindern soll es mit diesem Schritt ermöglicht werden, sich länger ohne Leistungsdruck und ohne zusätzlichen zeitlichen Aufwand in ihrem gewohnten Umfeld des Heimatvereins entwickeln zu können», begründet Holger Seitz, der stellvertretende Leiter des Nachwuchszentrums.
Die selben Überlegungen hat man sich auch beim FC Basel gemacht. «Meiner Meinung nach hat man die Kinder zu früh aus der ganzen Region zusammen gezogen und ihnen zu früh ein FCB-Trikot gegeben», sagt Concordia-Präsident Thomas Steinemann. Dessen Klub ist zusammen mit dem FC Basel für die Kindersportschule verantwortlich.
Für Steinemann machts Sinn, dass die Kleinen in jungen Jahren noch bei ihren Stammklubs bleiben. Vor allem einige Eltern hätten das Gefühl, ihr Nachwuchs sei bereits ein Superstar, dabei gehe es in diesem Alter vor allem um die Freude am Spiel. «Das ist das Wichtigste», sagt Steinemann. Ab der U10 oder der U11 könne man dann wieder darüber diskutieren, die Junioren zum FCB zu holen.
«Im Interesse der Kinder»
Der Vorwurf, der Vizemeister spare in der Corona-Krise bei den Jüngsten, findet er «völlig undifferenziert.» Es gehe nicht ums Geld sondern darum, was für die Kleinen am besten sei.
Er könne verstehen, dass einige Eltern enttäuscht seien, dass die Kindersportschule aufgelöst werde. «Aber», so Steinemann, «es ist im Interesse der Kinder».
Ein Kommentar von Stefan Kreis
Philipp Lahm, der langjährige Captain der deutschen Nationalmannschaft, ist sechs Jahre alt, als die grossen Bayern ein erstes Mal anklopfen. Doch Lahms Eltern entscheiden sich gegen einen Wechsel zum Rekordmeister. Stattdessen kickt klein Philipp bis ins Alter von zwölf noch mit seinen Kumpels beim Münchner Stadtteilklub FT Gern.
Weltmeister ist er trotzdem geworden. Oder vielleicht gerade deshalb. Statt schon früh das tonnenschwere Logo des Weltklubs tragen zu müssen, statt schon früh aus seinem Umfeld gerissen zu werden, hat Lahm noch sechs Jahre lang das erlebt, was beim Fussball zum Schönsten gehört: Die kindliche Freude am Spiel, kicken mit Freunden, ohne Druck.
Aus diesem Grund ist es richtig, dass der FC Basel seine Kindersportschule auflöst. Klar, für jene, die zurzeit dort spielen, ist diese Entscheidung kurzfristig bitter. Langfristig dürfte es für die Kleinen aber eher einer Befreiung gleichen.
Sieht wohl auch Philipp Lahm so. Der wäre, dank seiner überragenden Fähigkeiten, auch Profi geworden, wenn er damals mit sechs Jahren schon zum FC Bayern gekommen wäre. Die Frage ist nur: Zu welchem Preis?
Ein Kommentar von Stefan Kreis
Philipp Lahm, der langjährige Captain der deutschen Nationalmannschaft, ist sechs Jahre alt, als die grossen Bayern ein erstes Mal anklopfen. Doch Lahms Eltern entscheiden sich gegen einen Wechsel zum Rekordmeister. Stattdessen kickt klein Philipp bis ins Alter von zwölf noch mit seinen Kumpels beim Münchner Stadtteilklub FT Gern.
Weltmeister ist er trotzdem geworden. Oder vielleicht gerade deshalb. Statt schon früh das tonnenschwere Logo des Weltklubs tragen zu müssen, statt schon früh aus seinem Umfeld gerissen zu werden, hat Lahm noch sechs Jahre lang das erlebt, was beim Fussball zum Schönsten gehört: Die kindliche Freude am Spiel, kicken mit Freunden, ohne Druck.
Aus diesem Grund ist es richtig, dass der FC Basel seine Kindersportschule auflöst. Klar, für jene, die zurzeit dort spielen, ist diese Entscheidung kurzfristig bitter. Langfristig dürfte es für die Kleinen aber eher einer Befreiung gleichen.
Sieht wohl auch Philipp Lahm so. Der wäre, dank seiner überragenden Fähigkeiten, auch Profi geworden, wenn er damals mit sechs Jahren schon zum FC Bayern gekommen wäre. Die Frage ist nur: Zu welchem Preis?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 19 | 6 | 32 | |
2 | FC Basel | 19 | 21 | 31 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 19 | 9 | 31 | |
4 | FC Luzern | 19 | 3 | 30 | |
5 | Servette FC | 19 | 2 | 30 | |
6 | FC Zürich | 19 | 0 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 19 | 6 | 26 | |
8 | FC Sion | 19 | 3 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 19 | -4 | 24 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 19 | -9 | 18 | |
11 | Yverdon Sport FC | 19 | -13 | 17 | |
12 | FC Winterthur | 19 | -24 | 14 |