Wie kam es dazu?
Maria nach Antrag von Thun-Gonzalez «hin und weg!»

Es war die romantischste Szene der Schweizer Fussball-Saison. Am Sonntag hielt Thuns Alexander Gonzalez um die Hand von Maria an. Hier erzählen die beiden, wie es dazu kam.
Publiziert: 10.02.2015 um 18:15 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:36 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/8
Schmatz! Maria und Alexander tauschen innigste Zärtlichkeiten aus.
Foto: Benjamin Soland
Von Martin Arn (Text) und Benjamin Soland (Bilder)

Es war ein herzerwärmender Moment in der bitterkalten Thun-Arena. Vor dem Anpfiff der Partie gegen Aarau (1:1) hält Thuns Venezolaner Alexander Gon­zalez (22) via Stadion-­Mikrofon um die Hand seiner Maria Colucci (24) an. «Willst du mich heiraten?», haucht er mit zittriger Stimme.

Die Angebetete ist fassungslos: «Ich war hin und weg», sagt sie zu BLICK. «Ich war mit einer Freundin ans Spiel gegangen. Kurz vor dem Anpfiff wurde ich plötzlich misstrauisch, als sie zu mir sagte: ‹Komm, wir müssen näher ans Spielfeld.› Was danach kam, hätte ich aber in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Alle wussten Bescheid. Der Verein, die Familie von Alex, seine Teamkollegen. Nur ich war ahnungslos.»

Alexander Gonzalez und seine Maria stehen in der Thuner Altstadt und halten Händchen, küssen sich, schauen sich verliebt in die Augen. Kennengelernt haben sie sich vor eineinhalb Jahren in Caracas, als er in den Ferien in die Heimat flog. Alex erzählt: «Sie sass mit ihrer Familie an einem Nebentisch. Ich wusste sofort: Diese oder keine!» Nach dem Essen bittet Alex sie um die Handy­nummer. «Da hat es auch bei mir gefunkt», sagt Maria.

Dass Alex Nationalspieler und in Venezuela ein Star ist, weiss sie da noch nicht: «Ich habe mich nie für Fussball interessiert.»

Hochzeit in Caracas

Maria zögert nicht lange und reist ihrem Liebsten in die Schweiz nach. Seit acht Monaten wohnen die beiden in Thun. Maria lernt Deutsch. Die Journalistin möchte in der Schweiz arbeiten. Im Dezember werden in Caracas die Hochzeitsglocken läuten.

Davor hat Alex Gonzalez noch einiges vor: «Ich will mit Thun eine gute Saison spielen. Danach möchte ich bei der Copa America gute Leistungen für Venezuela zeigen.»

2012 war Gonzalez als hoffnungsvoller Jungprofi zu YB gekommen – als 20-Jähriger. Trotz einiger spektakulärer Einsätze im Trikot der Berner schaffte er den Sprung in die Stammformation nicht.

Gonzalez wurde zuerst zu Aarau, dann nach Thun ausgeliehen. «Sowohl in Bern als auch in Aarau habe ich mich wohl­gefühlt. Die Klubs hier sind professionell organisiert. Sie nehmen dir sehr vieles ab, kümmern sich um dich.» Irgendwann, sagt Gonzalez, möchte er in einer grossen Liga spielen. «Aber im Moment konzentriere ich mich auf Thun!»

War Alex eigentlich nervös, als er vor Maria und allen anderen Zuschauern auf die Knie ging? «Nein, nicht besonders. Ich war viel aufgeregter, als ich ihr den Ehering kaufte.»

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?