Dass Raphael Wicky gegen ManCity eine mutige Taktik wählt? Dass beim 0:1 gleich zwei Basler getunnelt werden? Dass der Siegtreffer nur deshalb fällt, weil Fabian Frei Sekunden zuvor den Ball erobert und einen Konter einleitet? Für die Freundin des FCB-Trainers Nebensache. «Laura hat keine Ahnung von Fussball, keine Ahnung vom Spiel», sagt Wicky mit einem Schmunzeln. Sie sei US-Amerikanerin, Soccer sei dort nicht so populär. Trotzdem sei seine Freundin «sehr interessiert», besuche fast jedes FCB-Spiel und habe sich mittlerweile mit dem rotblauen Virus infiziert. «Sie ist voll dabei, bei jedem Heimspiel und auch auswärts. Gleichzeitig lernt sie auf diesen Reisen die Schweiz kennen.»
Und Europa. Schon bei der 0:3-Niederlage gegen Manchester United ist Laura mit von der Partie, nun wird sie gegen ManCity zum Glücksbringer. Für Wicky persönlich ist die Anwesenheit seiner Freundin ein Segen. «Sie unterstützt mich zu 100 Prozent. Ihr ist bewusst, dass ich einen zeitaufwendigen, stressigen Job habe und deshalb ist es extrem schön, wenn man nach Hause kommt und eine Schulter zum Anlehnen hat.» Es sei sehr wichtig für ihn, abschalten zu können und nicht immer nur über Fussball zu sprechen. Intensive Taktikgespräche in der Küche? Gibts bei Wicky nicht.
Wicky: «Meine Spieler haben Charakter»
Fussball schaut er trotzdem. «Das ist kein Problem, in Lauras Heimat gehört das zur Kultur, dass im Fernsehen permanent Sport läuft. Die Leute wachsen damit auf, an jedem Tag Football, Baseball, Basketball oder Eishockey zu sehen.»
Fussball ist in den Staaten hingegen Nebensache, auch der Sieg gegen die Elf von Pep Guardiola ist auf der anderen Seite des Atlantiks bloss eine Randnotiz. «Trotz 78 Prozent Ballbesitz verliert ManCity gegen Basel», schreibt der amerikanische Sportsender ESPN auf seiner Homepage – und fügt an, dass Fussball manchmal nicht zu erklären sei.
Eine Erklärung hat auch Wicky nicht. Auf die Frage, warum sein FCB zuhause gegen Lugano und St.Gallen verliere, um dann im Etihad-Stadion von Manchester zu siegen, antwortet der Trainer: «Das ist schwer zu vergleichen. Was die Mannschaft in der Champions League geleistet hat, ist unglaublich. Ich habe nie gezweifelt, dass meine Spieler Charakter haben. Nun gilt es dieses Selbstvertrauen mit in die Meisterschaft zu nehmen.»
Acht Verlustpunkte beträgt der Rückstand auf Leader YB, am Sonntag treffen die Basler auswärts auf Luzern. Mit dabei im Stadion: Wickys starke Frau.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 22 | 7 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
6 | FC St. Gallen | 22 | 6 | 32 | |
7 | BSC Young Boys | 22 | 2 | 31 | |
8 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 22 | -15 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |