Darum gehts
- YB darf in Zürich nicht verlieren. Ein Remis wäre noch okay
- Spieler stützen den Coach trotz Kritik von aussen
- YB-Besitzer Jöggi Rihs hat seit acht Jahren nichts mehr einschiessen müssen
Ist die Frage nach den Konsequenzen einer Niederlage in Zürich gegen den FCZ unverschämt? Gegen den ebenfalls kriselnden Klub, der auch, wie YB, die beiden letzten Spiele verloren hat und darauf mit der Entlassung von Trainer Mitchell van der Gaag reagiert hat? Okay, der hatte kein internationales Rehabilitations-Auffangbecken …
Giorgio Contini schon. Und er und sein Team haben es genutzt, um mit dem 3:2 gegen Ludogorez Rasgrad in der Europa League ein Ausrufezeichen zu setzen und sich auf die punktemässige Höhe der Teams zu hieven, die direkt für die Achtelfinals qualifiziert wären. Doch seit Freitag gilt der Fokus wieder einzig der Meisterschaft.
Wie da die Marschrichtung sein soll, hat Ober-Sportchef Christoph Spycher im SRF-Interview vor dem Spiel gegen den bulgarischen Meister unmissverständlich aufgezeigt: «Wir müssen nun in eine Richtung gehen, die kontinuierlich nach oben geht.» Das kann man auslegen, wie man will. Aber es heisst im Umkehrschluss in jedem Fall: Rückschläge wie in Basel und Aarau, gegen Panathinaikos Athen und St. Gallen, aber vor allem in Lausanne beim 0:5, werden nicht mehr toleriert.
«Wir sind finanziell stabil»
In der Fussballer-Erwartungshaltungs-Realität heisst das wohl für den Match in Zürich: YB darf nicht verlieren. Ein Remis wäre noch okay. Doch was, wenn YB zum dritten Mal in Folge verliert?
Giorgio Contini würde noch ein bisschen unsicherer auf seinem Stuhl sitzen. Dabei würde es keine Rolle spielen, dass Patrick Rahmen nun nur noch teilweise auf der YB-Payroll ist. Der in Bern letzte Saison nach nur neun Runden geschasste Basler ist jetzt wieder bei Winterthur unter Vertrag. Einen nicht unwesentlichen Teil von Rahmens Lohn bezahlt indes immer noch YB. Überdies ist Geld bei den Bundes-Hauptstädtern vorhanden, das hat Spycher gegenüber der «Berner Zeitung» bekräftigt, als er bestätigte, dass Rahmens neuer Job die Ausgangslage nicht verändere: «Wir sind dank der erfolgreichen letzten Jahre finanziell stabil.»
Mehr als das. YB-Besitzer Jöggi Rihs hat seit acht Jahren nichts mehr einschiessen müssen. Das würde er im Bedarfsfall jederzeit tun. Ein Trainerwechsel würde diesen Bedarf noch nicht auf den Plan rufen.
«So viel Unruhe ist nicht vorhanden»
Die Spieler ihrerseits stützen den Coach. Sie kriegen die Kritik natürlich auch mit, sagt Christian Fassnacht. «Wir haben auch Familie und Freunde, die uns das schicken. Aber wir wissen, was wir am Trainer haben. Es ist euer Job, kritisch zu sein, aber man merkt, wie schnell viel Negativität von aussen kommt. Intern können wir das nicht immer begreifen. So viel Unruhe ist nicht vorhanden. So schlecht ist diese Mannschaft nicht.»
Auch Goalie Marvin Keller, den Contini zur Nummer 1 gemacht hat, steht voll hinter dem Winterthurer. «Das war bei uns intern kein Thema. Das Vertrauen ist gegenseitig sehr, sehr gut. Wir sind alle auf einem gemeinsamen Weg. Er gibt uns Vertrauen. Wir ihm zurück. Nur haben wir es bisher zu wenig auf den Platz gebracht.» Was sollen die Spieler auch anderes sagen? Viel wichtiger wird sein, dass sie nun Taten statt Worte sprechen lassen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 10 | 7 | 22 | ||
2 | 10 | 13 | 21 | ||
3 | 9 | 9 | 18 | ||
4 | 10 | -1 | 17 | ||
5 | 10 | 3 | 15 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 9 | -2 | 13 | ||
8 | 10 | -4 | 13 | ||
9 | 9 | 1 | 9 | ||
10 | 10 | -4 | 9 | ||
11 | 9 | -5 | 8 | ||
12 | 10 | -18 | 3 |

