Was wäre passiert, wenn Max Tobler nicht in die Karosseriespenglerei gefahren wäre? Wäre die Schweiz nie in den Genuss von Valentin Stocker gekommen? Wohl kaum. Trotzdem nahm die Karriere des 25-Jährigen genau mit diesem Garagen-Besuch seinen Lauf.
Seit 25 Jahren ist Tobler im Juniorenfussball tätig. Trainierte Talente wie Claudio Lustenberger, Michel Renggli oder Lara Dickenmann. Trotzdem erinnert sich der Sek-Lehrer genau an jenen Tag: «Ich fuhr zur Quartiergarage. Der Inhaber machte mich auf Vali aufmerksam. Da spiele ein Knirps ‹ganz verreckt› auf der Strasse. Den müsse ich unbedingt in die Fussballschule aufnehmen.» Der damals 7-jährige Stocker spielt mit Kindern auf selbst gebaute Tore. Der Juniorentrainer braucht nicht lange, bis klar ist: Das ist ein Riesentalent! «Mit seiner Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit war sofort erkennbar, dass dieser Bub ausserordentlich begabt ist.»
Stocker tritt den Ea-Junioren des SC Kriens bei. Spielt im älteren Jahrgang. Und ist trotzdem der Beste. Auch wenn Tobler sagt: «Er war schon immer ein ‹Grängu›.» Ein was? Der Innerschweizer lacht. «Ein kleiner, filigraner Typ. Er hat alle mit seiner Technik übertrumpft. Vali hat immer etwas Besonderes gemacht.» Seine Schwäche schon als Junior: «Er fiel immer zu Boden. Bis ihm ein Trainer vor allen sagte: ‹Vali! Ein Fussballer, der am Boden liegt, ist ein schlechter Fussballer.› Er nahm es sich zu Herzen.»
Eine Anekdote ist dem 64-Jährigen besonders geblieben: «In einem Spiel gegen Xamax nahm ich ihn 20 Minuten vor Schluss raus. Vali war sauer. Ich sagte ihm, er solle in den letzten zehn Minuten das Spiel entscheiden.» Stocker tuts. Trifft. Wie so oft. Tobler: «In einer Saison lagen schon mal 70 Tore drin.»
2006 will Stocker in die erste Mannschaft. 150 Franken pro Monat bietet der Verein. Die Eltern wünschen sich eine Klausel, dass der Sohn bei einem Angebot wechseln kann. «Der damalige Sportchef wollte das partout nicht zulassen», sagt Tobler. Es kommt zum Abschied. Stocker bricht die Kantonsschule ab, wechselt zum FCB. Wieder ist es sein Entdecker, der sich mit Bernhard Heusler an einen Tisch setzt. Alle Schritte über die U18, U21, das Fanionteam und die Nati werden durchdacht. Alle treffen ein.
Der Kontakt zur Heimat bleibt bestehen. «Valentin ist ein Familienmensch, der die Innerschweiz liebt und diesen Bezug braucht. Noch heute lädt er zum Geburtstag seine alten Freunde ein. Dieses Umfeld war perfekt für seine Entwicklung», so Tobler.
Und genau diese Kriterien werden auch beim Schritt ins Ausland für den sensiblen FCB-Topskorer entscheidend sein. «Ich muss nicht wechseln, damit ich gewechselt habe. Es muss stimmen», betont Stocker stets. Das sieht auch Tobler so: «Vali muss sich wohlfühlen, um sich zu entfalten. Ich glaube aber, dass jetzt der Punkt gekommen ist, an dem er den Schritt macht.»
Die FCB-Fans würden ihn vermissen. Die Krienser aber ihn nie verlieren.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |