Am 1. Februar 2011 stiess der Österreicher Aleksandar Dragovic, damals 19, von Austria Wien zum FC Basel. Schon bei seiner Ankunft war «Drago» kein unbeschriebenes Blatt.
In seiner Heimat sorgte er mit der Aussage «Für mich gehören Pyros zum Fussball dazu» für mächtig Wirbel.
Auch im ersten Interview mit Blick.ch rührte Dragovic mit der grossen Kelle an: «Warum nicht die Europa League gewinnen?» Ganz so weit weg war Drago mit seiner Prognose nicht, zwei Jahre später stiess der FCB mit Abwehrboss Dragovic bekanntlich bis in die Halbfinals vor.
Aleksandar Dragovic sorgte aber vor allem immer wieder neben dem Platz für fette Schlagzeilen.
Nach dem sensationellen 1:0-Sieg im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel im Februar 2012 gegen Bayern München, meinte Drago vor dem Reprise in München: «Mario Gomez ist nicht gerade der grösste Kicker.» Und versprach: «Ich renne nackt durch Wien, wenn wir weiterkommen.»
Soweit kams nicht, den Gomez schenkte den Bebbi bei der 0:7-Schlappe in München vier Tore ein ...
Gut zwei Monate später hatte der FCB wieder Grund zum Jubeln. Ende April sicherten sich die Basler frühzeitig die Meisterschaft. Mittendrin: Aleksandar Dragovic. Der Ösi liess es gewaltig krachen, zündete an der spontanen Meisterfeier eine Pyro-Fackel. Prompt hatte Pyro-Fan Drago eine Anzeige am Hals!
Der grösste Skandal, die «Affäre Dragovic», folgte aber nach dem Cupsieg 2012. Bei der Pokalübergabe schlug Dragovic niemandem Geringeren als Bundesrat Ueli Maurer! Drei Mal traktierte der FCB-Flegel den Hinterkopf des Sportministers.
Als Entschuldigung fügte Dragovic an: «Ich wusste nicht, wer Ueli Maurer ist.» Dragovic wurde intern gebüsst, bevor er an der offiziellen Meisterfeier für den nächsten Eklat sorgte.
Auf dem Barfüsser-Platz teilte er den FCB-Fans via Megafon mit: «Dieser Ueli Maurer oder wie der auch immer heisst... Ich kann mich nur bei ihm entschuldigen. Auch wenn es sehr, sehr schwer fällt. Aber ich muss es leider tun wegen dem Verein. Aber innerlich weiss es glaube ich jeder, dass es sehr, sehr viel Spass gemacht hat. Und ich glaub jeder von euch hat gelacht».
Der FCB reagierte umgehend. Drago wurde aus seinem Urlaub zurück in die Schweiz gepfiffen und stattete Maurer in Begleitung mit FCB-Boss Bernhard Heusler einen Besuch im Bundeshaus ab.
Doch damit nicht genug. Im Herbst 2012 Dragovic nach einem Spiel gegen den FC Zürich die Sicherungen durch. Dem damaligen FCZ-Sportchef Fredy Bickel zeigte er den Stinkefinger, andere Verantwortliche beschimpfte er als «Hurensöhne». BLICK berichtete vom «FCB-Bösi».
Im März 2013 erzielte Dragovic in der Partie gegen Servette ein Doppelpack. Nach dem Torjubel musste er aber frühzeitig unter die Dusche - Rot! Der Ösi feierte mit einer provozierenden Armgeste. Dabei sei es nur um eine Wette gegangen, beteuerte der Unglücksrabe später.
Die finale (Transfer)-Posse folgte schliesslich in den vergangenen Tagen. Drago liebäugelte mit einem Wechsel zum grossen Inter Mailand, stattdessen unterbreitete ihm aber Dinamo Kiew ein lukratives Angebot.
Drago zu BLICK: «Geld spielt in meiner Karriere keine Rolle!» Sogar der FCB verwies auf seiner Homepage auf die Aussage des Österreichers im BLICK.
Seit gestern wissen wir, dass es anders kommt. Mit Aleksandar Dragovic verlässt ein begnadeter Fussballer die Schweiz, dem eine goldene Zukunft bevorsteht.
Aber mit Bestimmtheit wird Drago auch im Ausland für Schlagzeilen neben dem Rasen sorgen!