Thuns Miguel Castroman (24) ist am Sonntagnachmittag gegen Sion der Mann des Spiels. Nach nicht einmal drei Minuten nimmt er einen Ball, der von Sions Freistossmauer abprallt, halbvolley und trifft zum frühen 1:0 für die Oberländer. Sekunden später profitiert er von einem bösen Schnitzer des Sitteners Anto Grgic und legt wunderbar ab auf Tosetti. Vier Minuten sind da gespielt und Thun führt 2:0.
Während der restlichen gut 85 Minuten ist Thuns Zauberfuss vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt. Die Oberländer taumeln nach Lenjanis Anschlusstor, aber sie fallen nicht. Es ist der erste Heimsieg in dieser Saison.
Natürlich strahlt Castroman nach dem Spiel. «Wir haben heute all das gezeigt, was uns in der Vorrunde fehlte. Entschlossenheit, Effizienz. Nervenstärke.» Ob er nach dem Anschlusstreffer der Walliser nie Angst gehabt habe, wird Castroman nach dem Spiel gefragt. «Eigentlich nicht», sagt er, «ich habe gespürt, dass wir stark genug sind. Wir sind nicht auseinander gefallen.» Und weiter: «Das ist Abstiegskampf pur, das ist geil!»
Thuns Basil Stillhart, der seinen Job als Innenverteidiger mehr als nur ordentlich verrichtet, freut sich ebenfalls sehr über die drei Punkte. Und der gelernte Mittelfeldspieler, der übrigens die Nummer 10 trägt, fühlt sich im Abwehrzentrum pudelwohl. «Da spiele ich eigentlich fast am liebsten.»
Auch Stillhart hat nach eigenen Aussagen «nie daran gezweifelt, dass wir diesen Sieg holen». Sie hätten den Gegner «fast immer gut im Griff gehabt». Ob auch er den Abstiegskampf geil findet, lautet sodann die letzte Frage an den Ostschweizer in Diensten der Berner. «Naja, das ist jetzt nicht das Beste, was ich mir vorstellen kann. Aber wir sind noch zwei Punkte hinter Xamax. Es wird eine coole Rückrunde. Ich freue mich darauf.»