Polizeischutz, Personenschutz und Objektschutz
Angst um die Canepas

Der FCZ-Boss hat Angst um seine Frau. Und fiebert dem Cupfinal entgegen.
Publiziert: 28.05.2016 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:15 Uhr
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Ancillo und Heliane: «Wenn man etwas an die Wand fährt, tritt man nicht einfach zurück.»
Foto: Toto Marti
Michael Wegmann und Michel Wettstein

Die schockierenden Bilder vom Mittwochabend, wie vermummte Chaoten den Letzigrund stürmen, gehen um die Welt. Die Gewaltbereitschaft einiger «FCZ-Anhänger» ist enorm. Bis auf einen Steward mit einem gebrochenen Nasenbein wird jedoch niemand verletzt. «Wir haben ganz grosses Glück gehabt», sagt Stadion-Manager Peter Landolt.

Die Chaoten ziehen prügelnd weiter Richtung Stadt. Da attackieren sie einen Kameramann des Schweizer Fernsehens.

Auch die nicht gewaltbereiten FCZ-Fans sind nach dem Abstieg sauer. Gegen wen sich ihre Wut richtet, ist offensichtlich. «Canepa raus!», schreien die knapp 16 000 Zuschauer nach Schlusspfiff wie aus einer Kehle. Und beleidigen den Präsidenten.

Rücktritt? Kein Thema!

Ancillo und Heliane Canepa bleiben in der Loge, bis sie kurz vor Mitternacht das Stadion verlassen. Haben Sie Angst, Herr Canepa? «Um mich selbst habe ich keine Angst, ich kann mich wehren», sagt der FCZ-Boss. «Aber ich habe Angst um meine Frau und um meinen Hund.»

Wer die Aggressivität am Mittwoch im Stadion mit­bekommen hat, kann ihn verstehen. Und auch die Polizei nimmt die Bedrohung ernst.

BLICK erfuhr: Die Canepas stehen seit dem FCZ-Abstieg unter Polizeischutz. Sowohl das Ehepaar als auch ihr Haus werden beschützt.

Doch nicht nur die Anhänger machen Canepa Mühe. Auch die Medienberichte. «Fast ohne Ausnahme wird immer nur auf den Mann gespielt. Immer auf mich. Das ist weit weg von Fairplay», sagt er an der Pressekonferenz.

Einstecken muss Canepa auch auf den sozialen Netzwerken. Da wird kübelweise Häme über dem Abstiegspräsidenten ausgeschüttet. Einschüchtern lässt sich das Ehepaar von alledem nicht.

Ein Rücktritt komme nicht in Frage, sagt Canepa an der Pressekonferenz und begründet: «Wenn man etwas an die Wand fährt, tritt man nicht einfach zurück. Das verstehen wir nicht unter Verantwortung übernehmen. Wir geben nicht auf. Auch wir lieben den FC Zürich!»

Hilfe von aussen

Ihr Ziel sei nun der sofortige Wiederaufstieg. Dazu wollen die Canepas auch Hilfe von ausserhalb herbeiziehen, um die Lage beim Klub zu analysieren. Er sagt: «Jemand, der alles kritisch hinterfragt und unvoreingenommen bewertet.»

Auch die Canepas selbst und ihre Arbeit sollen unter die Lupe genommen werden. «Wir haben Fehler gemacht. Vielleicht waren wir nicht kritisch genug. Auch uns gegenüber», gibt sich Canepa selbstkritisch.

Trotz Abstieg, Polizeischutz, Medienschelte und Häme steht am Sonntag der Cupfinal gegen Lugano an. Im heimischen Letzigrund. Canepa: «Ich probiere, Vorfreude zu entwickeln. Es ist zugegebenermassen eine absurde Situation.»

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