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Von Thomas Rickenbach

Drei Männer sitzen am Donnerstagmorgen in der «Barbière» im Breitsch. Die YB-Mitarbeiter drücken ihnen kurzerhand ein paar Gratis-Karten für die Partie vom Sonntag in die Hand. Einige Meter weiter klebt ein Couvert mit Tickets am Parkautomaten. Beim Bahnhof Wankdorf werden die Umschläge unter Auto-Scheibenwischer geklemmt.

Hunderte von Billetts für die Partie gegen den FC Zürich werden heute in Bern verteilt. Insgesamt gelangen in diesen Tagen auf verschiedenen Kanälen 1898 Gratis-Karten unters Volk.

Der 117. Geburtstag

Schuld daran sind eigentlich die Old Boys. Anno 1897 besuchten drei Studenten das Spiel des Basler Vereins beim FC Bern. Sie waren fasziniert, gründeten am 14. März 1898 selber einen dieser damals noch seltenen Fussball-Klubs. Der Name war nach der Inspiration durch die Old Boys klar: Young Boys!

Letzten Samstag feierte YB also seinen 117. Geburtstag. Traditionell wird dieser Geburi Jahr für Jahr zelebriert – heuer besonders gross, denn der Termin fällt in eine wichtige Phase.

Blick Richtung Spitze

Der Tabellen-Zweite aus Bern empfängt am Sonntag den Dritten, den FC Zürich. Siegen die Young Boys, ist der Abstand auf den Verfolger mindestens genauso gross wie jener auf Leader FC Basel – je nachdem, wie dieser spielt. Dann kann der Blick Richtung Tabellenspitze gehen. Also sollen möglichst viele Zuschauer die Gelb-Schwarzen unterstützen. Ein netter Nebeneffekt der Billett-Aktion.

Bei den Zuschauerzahlen orten die YB-Verantwortlichen Verbesserungspotenzial: Vor dem Sion-Spiel vor 14 Tagen waren «erst» 10 700 Jahreskarten verkauft. Die Zahl war in früheren Jahren auch schon besser. Doch die YB-Crew ist überzeugt: Es fehlt wenig für eine neue Fussball-Euphorie in Bern.

Super League 24/25 - Meisterschaftsrunde