Marc Schneider, Sie waren nach dem 1:5 gegen YB genervt und haben gesagt, Sie könnten «das Gerede vom Tabellenrang» nicht mehr hören. Was ist so schlimm daran, mit Thun Dritter zu sein?
Marc Schneider: Gar nichts ist schlimm daran. Aber es bringt doch nichts, nach jedem Spieltag auf die Tabelle zu schauen. Wir müssen uns wieder auf das konzentrieren, was uns stark macht.
Was muss Thun tun?
Zu unseren Tugenden zurückkehren! Gut organisiert sein. Jeder muss Vollgas geben, jeder muss kompromisslos helfen, zu verteidigen. Und dann müssen wir konsequenter nach vorne spielen. Das hat zuletzt gefehlt.
Kann es daran liegen, dass Thun gegen Teams wie Sion, Lugano oder St. Gallen nicht mehr Aussenseiter ist?
Die Gegner treten gegen uns sicher anders an, als noch letzte Saison oder in der Vorrunde. Damit müssen wir aber zu recht kommen.
Wie schwer wiegen die Absenzen von Dennis Hediger und Matteo Tosetti?
Die wiegen ziemlich schwer. Tose war in den letzten beiden Saisons einer der besten Vorbereiter der Liga. Dennis ist seit 7 Jahren unbestrittener Stammspieler und eine grosse Führungspersönlichkeit. Davon haben wir nicht allzu viele.
Kann es sein, dass die Ansprüche in Thun plötzlich ein wenig zu hoch sind?
Im Klub sicher nicht. Das ist ja das Gute bei uns: Jeder von uns weiss, weshalb es derzeit nicht so gut läuft, woran es fehlt. Was wir verbessern müssen. Diese Mentalität ist bei uns tief drin. Es hebt sicher keiner ab.
Haben Sie keine Angst, dass am Schluss aus einer sehr guten nur eine befriedigende Saison werden könnte?
Angst nicht, aber Respekt. Wir wissen, dass wir uns wieder steigern müssen, wenn wir da oben bleiben wollen. Wir wollen diese hervorragende Ausgangslage unbedingt nutzen. Wir spielen vorne mit, sind im Cup-Halbfinal.