Es ist das erklärte Ziel der Liga und der grossen Mehrheit der Klubs, die Meisterschaften der beiden höchsten Ligen in der Schweiz zu beenden. Dazu hat man mit Hilfe von Virologen ein 36-seitiges Konzept ausgearbeitet und dem Bundesamt für Sport (Baspo) vorgelegt.
Darin ist bis ins letzte Detail aufgezeigt, wie man sich den Trainingsbetrieb und später auch die Geisterspiele unter Einhaltung aller Hygiene- und Verhaltens-Massnahmen vorstellt.
Anscheinend trägt die Arbeit Früchte: Das Baspo hat einen Antrag gestellt. Profitieren würden 35 Verbände – unter ihnen der Profifussball. Am nächsten Mittwoch will der Bundesrat entscheiden, ob ab dem 30. April zumindest Gruppentrainings zugelassen werden. Es könnte der erhoffte Startschuss zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs sein. Doch wäre dies wirklich erstrebenswert?
Denn die wichtigste Frage ist noch unbeantwortet: Lohnen sich Geisterspiele wirklich? Oder fahren Klubs und Liga mit einem Meisterschaftsabbruch nicht sogar weniger schlecht?
Markus Lüthi, der Präsident des FC Thuns, scheint zumindest seine Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Geisterspiele zu haben. Laut BLICK-Informationen hat er seinen 19 Präsidenten-Kollegen und der Liga ein Dokument mit dem Titel «Geisterspiele vs. Ligaabbruch» zugestellt und darin zahlreiche Fragen aufgeworfen.
«Wer finanziert alle diese Tests?»
Für eine Wiederaufnahme der Liga sprechen unter anderem diverse Sponsorenverträge und der TV-Vertrag. Rund 40 Millionen Franken werden aus diesen Verträgen jährlich eingenommen. Noch ist die letzte Rate des TV-Vertrages nicht bezahlt.
Gegen Geisterspiele sprechen die strengen Auflagen und die hohen Kosten, die diese nach sich ziehen. So würden die angedachten Corona-Tests allein für die 13 Spieltage für die 20 Teams Stand jetzt insgesamt über 1,5 Millionen Franken kosten! «Wer finanziert alle diese Tests?» Auch eine der Fragen, die Lüthi aufwirft. Gewichtige Mehrkosten dürften auch beim Personal entstehen: Würde wieder trainiert und gespielt werden, dürfte die Kurzarbeit zumindest für Spieler und Staff wegfallen.
Ein erheblicher finanzieller Schaden entsteht bei beiden Varianten. Die grosse Frage, welche Klubs und Liga in den nächsten Tagen beschäftigt, ist: Verursachen Geisterspiele einen kleineren finanziellen Schaden als ein Meisterschaftsabbruch? «Geisterspiele vs. Abbruch» – eine umfassende Kosten- und Nutzen-Rechnung steht noch aus.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |