Ludovic Magnin, Sie sind nicht mal 13 Monate im Amt und schon beinahe der dienstälteste Trainer der Super League.
Ludovic Magnin: Ja, ich weiss. Hinter Marc Schneider. Wir lachen jetzt darüber, aber es ist schon extrem. Konstanz ist im Trainerbusiness nicht oft der Fall. Aber dass es so schnell geht, hätte ich doch nicht gedacht.
Machen auch Sie sich Sorgen um Ihren Job?
Um mich und meinen Job mache ich mir keine Sorgen. Ich bin ein positiver Mensch und kann mit Niederlagen umgehen. Als Trainer ist es wichtig, dass man von sich und seinem Weg, den man mit
dem Team gehen will, überzeugt ist. Und das bin ich. Meine Gedanken drehen sich zurzeit einzig und allein darum, wo wir den Hebel ansetzen können oder müssen, damit es wieder läuft. Um mir Sorgen zu machen, habe ich keine Zeit.
Immerhin gabs beim 0:1 gegen Lugano erstmals Pfiffe.
Die Fans haben das Recht zu
pfeifen. Ich verstehe die Pfiffe
und denke, die Spieler verstehen sie auch, denn sie waren gerechtfertigt. Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu viel quer und nach hinten gespielt.
Fans pfeifen. Experten und
Medien kritisieren. Sie stehen als Trainer erstmals im Gegenwind. Wie fühlt es sich an?
Wie alle Trainer habe ich mir natürlich gewünscht, dass es nie so weit kommt. Aber ich bin nicht naiv, ich weiss, dass dies zum Job gehört. Auch grosse Trainer wie Jürgen Klopp oder Lucien Favre haben gerade schwierige Zeiten. Das zeigt: Sport ist nicht planbar. Ich habe keine Probleme mit einer sportlichen, fairen Kritik. Und das war sie, egal ob von den Journalisten oder den Fans.
Dabei wurden Sie vor einem halben Jahr schon als künftiger Nationaltrainer gefeiert.
Das kann ich relativ gut einschätzen. Es war damals nicht alles so super, wie geschrieben wurde. Und heute ist nicht alles so schlecht.
Wissen Sie, dass Uli Forte, als er entlassen wurde, mehr Punkte hatte als Sie jetzt?
Das habe ich auch mitgekriegt. Meiner Ansicht nach kann man die Punkteausbeute jedoch nicht saisonübergreifend vergleichen.
Der FCZ steckt in der Krise.
Das sehen Sie auch so, oder?
Wenn Sie mit Krise eine schwierige Situation meinen, dann ja. Uns fehlen im Moment die Resultate, auch mit unseren Auftritten bin ich nicht zufrieden. Ich will nichts schönreden. Aber gegen Lugano habe ich schon auch Dinge gesehen, die mir gefallen haben.
Sie meinten vor dem Napoli-Rückspiel, dass die nächsten Spiele wegweisend seien. Es folgten das Aus in Neapel, ein 1:1 gegen Luzern, der Cup-Knorz gegen Kriens und die Pleite gegen Lugano. Der Weg zeigt abwärts. Keine Angst?
Nein. Ich bin überzeugt von dem, was wir tun. Und ganz so dramatisch ist es ja wirklich nicht. Ein extremer Optimist könnte sogar sagen: Das kann eine super Saison werden! Denn wir haben in der Europa League überwintert und sind trotz den schwachen Resultaten in der Meisterschaft noch voll im Rennen um die europäischen Plätze, zudem stehen wir im Cup-Halbfinal. Ein Pessimist dagegen sagt: Das wird noch sehr gefährlich.
Was sagen Sie?
Da bin ich für einmal lieber
Realist. Ich stehe dazwischen und suche nach Lösungen, damit es besser wird.
Dafür müssen sich einzelne Spieler wie Benjamin Kololli oder Umaru Bangura massiv steigern.
Wir sind nicht am Punkt angekommen, wo wir mit dem Finger auf einzelne Spieler zeigen. Dass es im Moment nicht läuft, ist das Problem von uns allen.
Warum soll der FCZ am Sonntag in Thun punkten?
Weil wir nun für einmal eine ganze Woche Zeit haben (nach vier englischen Wochen in Serie, d. Red.), um uns auf ein Spiel vorzubereiten.
Vor allem aber, weil ich von den Spielern überzeugt bin und an
sie glaube.
Weils beim Stadtrivalen GC die letzten Tage so richtig drunter und drüber geht, geht fast unter, dass auch der FCZ in einem Tief steckt. In den letzten zehn Spielen nur zwei Siege (2-mal gegen GC). FCZ-Boss Ancillo Canepa: «Mit den Ergebnissen der letzten Wochen ist niemand zufrieden. Aber Grund zur Panik besteht nicht. Wir werden gemeinsam wieder aus dieser Baisse herauskommen.»
Vor rund einem Jahr hat er Uli Forte entlassen, dieser hatte da mehr Punkte auf dem Konto als Ludovic Magnin heute. Magnin ist dennoch nicht annähernd ein Thema. Canepa: «Mit der Situation vor einem Jahr ist die heutige nicht vergleichbar. Deshalb ist diese Frage nicht opportun.»
Weils beim Stadtrivalen GC die letzten Tage so richtig drunter und drüber geht, geht fast unter, dass auch der FCZ in einem Tief steckt. In den letzten zehn Spielen nur zwei Siege (2-mal gegen GC). FCZ-Boss Ancillo Canepa: «Mit den Ergebnissen der letzten Wochen ist niemand zufrieden. Aber Grund zur Panik besteht nicht. Wir werden gemeinsam wieder aus dieser Baisse herauskommen.»
Vor rund einem Jahr hat er Uli Forte entlassen, dieser hatte da mehr Punkte auf dem Konto als Ludovic Magnin heute. Magnin ist dennoch nicht annähernd ein Thema. Canepa: «Mit der Situation vor einem Jahr ist die heutige nicht vergleichbar. Deshalb ist diese Frage nicht opportun.»