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FCZ-Trainer Magnin erstmals mit Gegenwind
«Die Spieler und ich verstehen die Pfiffe der Fans!»

FCZ-Trainer Ludovic Magnin (39) über die ungenügenden Auftritte, 
die wenigen Punkte, Pfiffe der Fans, Kritik und über fehlende Konstanz im Trainerbusiness.
Publiziert: 10.03.2019 um 11:26 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:09 Uhr
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Ludovic Magnin geht mit seiner ersten Trainerkrise locker um.
Foto: Keystone
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Ludovic Magnin, Sie sind nicht mal 13 Monate im Amt und schon beinahe der dienstälteste Trainer der Super League.
Ludovic Magnin:
Ja, ich weiss. Hinter Marc Schneider. Wir lachen jetzt darüber, aber es ist schon extrem. Konstanz ist im Trainerbusiness nicht oft der Fall. Aber dass es so schnell geht, hätte ich doch nicht gedacht.

Machen auch Sie sich Sorgen um Ihren Job?
Um mich und meinen Job mache ich mir keine Sorgen. Ich bin ein positiver Mensch und kann mit Niederlagen umgehen. Als Trainer ist es wichtig, dass man von sich und seinem Weg, den man mit 
dem Team gehen will, überzeugt ist. Und das bin ich. Meine Gedanken drehen sich zurzeit einzig und allein darum, wo wir den Hebel ansetzen können oder müssen, damit es wieder läuft. Um mir Sorgen zu machen, habe ich keine Zeit.

Immerhin gabs beim 0:1 gegen Lugano erstmals Pfiffe.
Die Fans haben das Recht zu 
pfeifen. Ich verstehe die Pfiffe 
und denke, die Spieler verstehen sie auch, denn sie waren gerechtfertigt. Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu viel quer und nach hinten gespielt.

Fans pfeifen. Experten und 
Medien kritisieren. Sie stehen als Trainer erstmals im Gegenwind. Wie fühlt es sich an?
Wie alle Trainer habe ich mir natürlich gewünscht, dass es nie so weit kommt. Aber ich bin nicht naiv, ich weiss, dass dies zum Job gehört. Auch grosse Trainer wie Jürgen Klopp oder Lucien Favre haben gerade schwierige Zeiten. Das zeigt: Sport ist nicht planbar. Ich habe keine Probleme mit einer sportlichen, fairen Kritik. Und das war sie, egal ob von den Journalisten oder den Fans.

Dabei wurden Sie vor einem halben Jahr schon als künftiger Nationaltrainer gefeiert.
Das kann ich relativ gut einschätzen. Es war damals nicht alles so super, wie geschrieben wurde. Und heute ist nicht alles so schlecht.

Wissen Sie, dass Uli Forte, als er entlassen wurde, mehr Punkte hatte als Sie jetzt?
Das habe ich auch mitgekriegt. Meiner Ansicht nach kann man die Punkteausbeute jedoch nicht saisonübergreifend vergleichen.

Der FCZ steckt in der Krise. 
Das sehen Sie auch so, oder?
Wenn Sie mit Krise eine schwierige Situation meinen, dann ja. Uns fehlen im Moment die Resultate, auch mit unseren Auftritten bin ich nicht zufrieden. Ich will nichts schönreden. Aber gegen Lugano habe ich schon auch Dinge gesehen, die mir gefallen haben.

Sie meinten vor dem Napoli-Rückspiel, dass die nächsten Spiele wegweisend seien. Es folgten das Aus in Neapel, ein 1:1 gegen Luzern, der Cup-Knorz gegen Kriens und die Pleite gegen Lugano. Der Weg zeigt abwärts. Keine Angst?
Nein. Ich bin überzeugt von dem, was wir tun. Und ganz so dramatisch ist es ja wirklich nicht. Ein extremer Optimist könnte sogar sagen: Das kann eine super Saison werden! Denn wir haben in der Europa League überwintert und sind trotz den schwachen Resultaten in der Meisterschaft noch voll im Rennen um die europäischen Plätze, zudem stehen wir im Cup-Halbfinal. Ein Pessimist dagegen sagt: Das wird noch sehr gefährlich.

Was sagen Sie?
Da bin ich für einmal lieber 
Realist. Ich stehe dazwischen und suche nach Lösungen, damit es besser wird.

Dafür müssen sich einzelne Spieler wie Benjamin Kololli oder Umaru Bangura massiv steigern.
Wir sind nicht am Punkt angekommen, wo wir mit dem Finger auf einzelne Spieler zeigen. Dass es im Moment nicht läuft, ist das Problem von uns allen.

Warum soll der FCZ am Sonntag in Thun punkten?
Weil wir nun für einmal eine ganze Woche Zeit haben (nach vier englischen Wochen in Serie, d. Red.), um uns auf ein Spiel vorzubereiten. 
Vor allem aber, weil ich von den Spielern überzeugt bin und an 
sie glaube.

Canepa: Kein Grund zur Panik!

Weils beim Stadtrivalen GC die letzten Tage so richtig drunter und drüber geht, geht fast unter, dass auch der FCZ in einem Tief steckt. In den letzten zehn Spielen nur zwei Siege (2-mal gegen GC). FCZ-Boss Ancillo Canepa: «Mit den Ergebnissen der letzten Wochen ist niemand zufrieden. Aber Grund zur Panik besteht nicht. Wir werden gemeinsam wieder aus dieser Baisse herauskommen.»

Vor rund einem Jahr hat er Uli Forte entlassen, dieser hatte da mehr Punkte auf dem Konto als Ludovic Magnin heute. Magnin ist dennoch nicht annähernd ein Thema. Canepa: «Mit der Situation vor einem Jahr ist die heutige nicht vergleichbar. Deshalb ist diese Frage nicht opportun.»

Weils beim Stadtrivalen GC die letzten Tage so richtig drunter und drüber geht, geht fast unter, dass auch der FCZ in einem Tief steckt. In den letzten zehn Spielen nur zwei Siege (2-mal gegen GC). FCZ-Boss Ancillo Canepa: «Mit den Ergebnissen der letzten Wochen ist niemand zufrieden. Aber Grund zur Panik besteht nicht. Wir werden gemeinsam wieder aus dieser Baisse herauskommen.»

Vor rund einem Jahr hat er Uli Forte entlassen, dieser hatte da mehr Punkte auf dem Konto als Ludovic Magnin heute. Magnin ist dennoch nicht annähernd ein Thema. Canepa: «Mit der Situation vor einem Jahr ist die heutige nicht vergleichbar. Deshalb ist diese Frage nicht opportun.»

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Zürcher mit Glück zum Punkt
Kololli rettet FCZ mit Hands-Penalty vor Pleite

Der FC Thun muss sich in der Stockhorn-Arena die drei Punkte gegen den FC Zürich in der Nachspielzeit abschminken. Benjamin Kololli gleicht per Penalty zum 2:2 aus. Wie Kololli trifft auch Thuns Basil Stillhart doppelt.
Publiziert: 10.03.2019 um 15:10 Uhr
|
Aktualisiert: 10.03.2019 um 20:58 Uhr
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«Salim ist mein Freund, aber ich brauchte das Tor mehr»
4:43
Kololli über Penalty-Streit:«Salim ist mein Freund, aber ich brauchte das Tor mehr»
Marc Ribolla und Matthias Dubach

Das Spiel

Ein Spiel mit zwei heissen Phasen. Kurz vor der Pause gehts rund. Innert vier Minuten fallen gleich drei Goals. Zuerst bringt Basil Stillhart seine Thuner in Front (38.), dann gleicht Kololli aus. Praktisch im Gegenzug ist es wieder Stillhart, der seine Farben in Führung bringt. Zuvor ist die erste Hälfte sehr flott. Schon nach 18 Minuten hätte sich der FC Thun aber nicht beklagen können. FCZ-Kololli kommt im Sechzehner zu Fall, als er von Goalie Faivre touchiert wird. Ein Penalty-Pfiff wäre nicht verkehrt gewesen. In der zweiten Hälfte drücken die Zürcher auf den Ausgleich, können die Thuner aber nicht gross in Gefahr bringen. Bis zur Nachspielzeit, als ein Handspenalty den FCZ rettet. Trotz des Punkts bleiben die Zürcher im Elend. In den sechs Spielen der Rückrunde gabs nur einen Sieg (3:1 gegen GC), dazu zwei Remis und drei Pleiten.

Mit diesen Toren trifft Stillhart doppelt gegen Zürich
3:25
Auch Kololli markiert zweimal:Mit diesen Toren trifft Stillhart doppelt gegen Zürich

Die Tore

38. Minute – 1:0 (Stillhart): Der Ball kommt von rechts zur Mitte, wo drei Thuner warten. Beim Schuss von Karlen stehen sich die Hausherren noch selbst im Weg, als dann aber Stillhart zu einem zweiten Versuch kommt, lässt er nichts mehr anbrennen und haut das Spielgerät in die Maschen.

41. Minute – 1:1 (Kololli): Die Reaktion auf den Rückstand kommt prompt. Dixon spielt einen perfekten Pass in den Rücken der Thuner-Abwehr, wo Kolloli souverän einschiebt und somit den Ausgleich bejubeln kann.

42. Minute – 2:1 (Stillhart): Auf der rechten Seite setzt sich Marvin Spielmann durch. Er bringt die halbhohe Flanke millimetergenau zu Stillhart. Aus rund zehn Metern trifft dieser den Ball perfekt und versenkt ihn in der rechten Torecke.

92. Minute – 2:2 (Kololli):  Eine Flanke von links von FCZ-Ceesay trifft den Thuner Stefan Glarner am Arm. Glarner hat diesen sehr weit draussen. Ein harter, aber richtiger Entscheid von Ref Bieri auf den Punkt zu zeigen. Kololli verlädt Faivre und gleicht aus.

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Zürichs Goalie Yanick Brecher ist zum 1:0 geschlagen.
Foto: Keystone

Der Beste

Basil Stillhart. Der Thun-Regisseur schiesst ein Doppelpack aus dem Spiel heraus.

Der Schlechteste

Stephen Odey (FC Zürich). Eine seiner vier Chancen in der zweiten Hälfte muss er machen.

Das gab zu reden

Das Verletzungspech beim FCZ. In der ersten Halbzeit gehts bei Antonio Marchesano wegen einer Oberschenkelblessur nicht weiter. Sein Ersatz, Adrian Winter, muss in der zweiten Halbzeit vorzeitig Schluss machen. Er verletzt sich ohne Fremdeinwirkung. Besonders bitter für Zürich: Weil für Marchesano kurzfristig kein Ersatz bereit steht, spielt das Team fünf Minuten in Unterzahl: Da schiesst Thun das erste Tor. 

So gehts weiter

Die Thuner empfangen nächsten Sonntag den FC Luzern (16 Uhr). Die Zürcher begrüssen im Letzigrund den Abstiegskandidaten Xamax zur gleichen Zeit.

Thun – Zürich 2:2 (2:1)

Stockhorn Arena – 5116 Fans

SR: Bieri

Tore: 38. Stillhart (Sorgic) 1:0. 41. Kololli (Dixon) 1:1. 42. Stillhart (Spielmann) 2:1. 91. Kololli (Handspenalty) 2:2.

Thun:
Faivre; Joss, Sutter, Rodrigues, Glarner; Karlen, Gelmi, Stillhart; Spielmann, Sorgic, Schwizer.

Zürich:

Brecher; Dixon, Bangura, Maxsö, Kharabadze; H. Kryeziu, Sohm; Khelifi, Marchesano, Kololli; Odey.

Bemerkungen: Thun ohne Hediger, Tosetti, Bigler, Righetti (alle verletzt), Hunziker (krank). Zürich ohne Rüegg (gesperrt), Untersee, Nef, Pa Modou, Aliu (alle verletzt), Domgjoni (krank).

Gelb: 26. Dixon (Foul). 45.+2 Glarner (Foul). 50. Winter (Foul). 81. Ceesay (Foul).

Einwechslungen:

Thun: Salanovic (71. für Schwizer). Da Silva (89. für Spielmann).
Zürich: Winter (39. für Marchesano). Ceesay (69. für Winter). Zumberi (80. für Odey).

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