Die Spieler liegen sich in den Armen und weinen hemmungslos. Die Zuschauer reiben sich verwundert die Augen. Keiner kann fassen, was an diesem denkwürdigen Nachmittag im Brügglifeld geschehen ist. Die Feststände und Festbänke unten in der Stadt auf dem Aargauer Platz werden in Windeseile zusammengeräumt.
Der emotional so aufwühlende Fussballwahnsinn in der Barrage ist ein krönender Abschluss dieser Saison. Und sicher auch ein Plädoyer für die wieder eingeführten Barrage-Spiele. Zwei Partien, die gezeigt haben, dass die Spitze der Challenge League mit den Schwanzklubs der Super League sportlich durchaus mithalten kann. Und wenn man schon zwei professionelle Zehnerligen will, dann muss die Durchlässigkeit auch gewährleistet sein
Dass es Aarau nicht geschafft hat ist aus ihrer Sicht bitter. In einem Mix von Konsternation, Enttäuschung und wohl auch ein wenig Mitleid werden die Fussballgötter beschwört. In der Fassungslosigkeit geht die sachliche Analyse unter.
Rahmen dürfte bei Aarau bleiben
Denn kaum jemand fragt, was Trainer Patrick Rahmen falsch gemacht hat. Wer eine solche Ausgangslage vergeigt, der hat auch als Trainer Fehler gemacht. Rahmen ist es nicht gelungen, die richtige Ansprache zu finden und den Spielern das richtige taktische Konzept mitzugeben. Und auch personell muss er sich Fragen gefallen lassen. Warum nimmt er den wirbligen und schnellen Petar Misic aus dem Team, wenn man weiss, dass man auf Konter spielen kann? Warum sitzt der erfahrene Abwehrchef Nicolas Schindelholz auf der Bank?
Für den ehemaligen Aarau-Meistertrainer und heutigen Teleclub-Experte Rolf Fringer ist jedenfalls klar: «Dieses Spiel ist ein Tolggen im zuletzt schönen Reinheft von Rahmen.»
Weil der letzte Eindruck im schnelllebigen Geschäft Fussball immer prägend ist, ist für Fringer auch klar: «Rahmen wird ja gerüchteweise als neuer FCB-Trainer gehandelt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er nach diesem Spiel vermittelbar ist und man Marcel Koller mit seinem Leistungsausweis vor die Türe setzt.»
Rahmen dürfte wohl beim FC Aarau bleiben. Genauso wie Sportchef Sandro Burki. Der hat sich am Tag vor dem Barrage-Rückspiel mit der Vereinsleitung auf einen neuen Dreijahresvertrag geeinigt. Sein Flirt mit GC war nicht zu seinem Schaden. Er hat für Challenge-League-Verhältnisse einen gut dotierten Vertrag. Auch wenn die Bosse betonen: «Bei GC hätte er viel mehr verdienen können.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Luzern | 8 | 6 | 17 | |
1 | FC Zürich | 8 | 6 | 17 | |
3 | FC Lugano | 8 | 5 | 17 | |
4 | Servette FC | 8 | -2 | 16 | |
5 | FC St. Gallen | 8 | 6 | 13 | |
6 | FC Sion | 8 | 3 | 11 | |
7 | FC Basel | 8 | 6 | 10 | |
8 | Grasshopper Club Zürich | 8 | -3 | 8 | |
9 | Yverdon Sport FC | 8 | -5 | 8 | |
10 | FC Lausanne-Sport | 8 | -6 | 7 | |
11 | BSC Young Boys | 8 | -5 | 6 | |
12 | FC Winterthur | 8 | -11 | 4 |