Das Spiel
Erst eine Woche ist das letzte Duell zwischen Sion und Thun her, wobei die Berner Oberländer beim 1:0 im Tourbillon das bessere Ende für sich behielten. Den Wallisern bietet sich heute die Chance zur Revanche – doch daraus wird nichts.
Sion beginnt aber stark: Nach einem Abschlag von Goalie Racioppi läuft Lavanchy alleine aufs Tor und wird von Bürki geschubst – eine Strafraumszene im Graubereich (12.). Drei Minuten später belohnt sich Sion für den mutigen Start: Baltazar packt den Hammer aus! Sein wuchtiger Volley prallt von der Latte hinter die Torlinie. Thun ist gewillt, zu reagieren, bekundet aber Pech: Ibayi trifft nur den Pfosten.
Nach 30 Minuten kommt es für Sion noch besser: Nivokazi tanzt im Strafraum den eigentlich formstarken Dähler aus – dieser kann ihn nur noch am Trikot zurückhalten. Klarer Pfiff und die Chance für Sion, die Führung vom Punkt aus auszubauen. Schütze Kabacalman vergibt aber fahrlässig: Sein Panenka-Versuch geht über das Tor (siehe «Der Schlechteste»). Es ist ein Wendepunkt in dieser Partie, denn der Super-League-Leader erhöht nun den Druck und kommt noch vor der Pause dank Ibayi zum Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel tun sich beide Teams lange schwer. Bis zur 62. Minute: Sions Chipperfield trifft die Latte, doch das Tor gelingt dann Thun: Rastoder bringt das Heimteam nach 65 Minuten erstmals in Führung.
Danach bringt Thun im Stile eines Leaders seinen fünften Sieg in Folge ungefährdet über die Zeit – einzig Bouchlarhem kommt per Kopf noch zu einer Möglichkeit auf den Ausgleich, die Thun-Keeper Steffen aber zunichtemacht.
Die Tore
16. Minute, Baltazar, 0:1. Heule klärt eine Flanke von Hefti nur bis zu Baltazar. Der Sion-Brasilianer nimmt von der Strafraumgrenze Mass – und wie: Via Lattenunterkante hämmert er seinen Direktschuss ins Tor.
39. Minute, Christopher Ibayi, 1:1. Heule spielt den Ball hoch an den rechten Pfosten, wo Ibayi vergessen geht. So staubt der Thuner Stürmer aus kurzer Distanz zum Ausgleich ab.
65. Minute, Elmin Rastoder, 2:1. Nach einer Kopfballverlängerung von Ibayi gewinnt Rastoder im gegnerischen Strafraum den Zweikampf gegen Kronig und tankt sich so vor das Sion-Tor durch. Gegen seinen Abschluss aus kurzer Distanz ist Racioppi ohne Abwehrchance.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Sion-Verteidiger Jan Kronig: «Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit klar besser als Thun. Wir müssen im Minimum mit drei Toren in die Pause gehen. Absolut unverdiente Niederlage heute, die wir hätten vermeiden können. Vorne müssen wir effizienter werden.»
Thun-Defensivmann Lucien Dähler: «Wir haben korrigiert, was wir in der ersten Halbzeit nicht auf den Platz gebracht haben. In der zweiten Halbzeit wollten wir auf das zweite Tor spielen und haben das geschafft. Am Schluss haben wir wieder einmal sehr, sehr gut verteidigt. Beim Penalty habe ich der Mannschaft einen groben Dienst erwiesen. Zum Glück schiesst er danach drüber. Es war sicher nicht der schönste Sieg, aber das ist uns ehrlich gesagt völlig egal.»
Der Beste
Elmin Rastoder macht dank seiner Physis aus einer kleinen Chance etwas Grosses: das Siegtor zum 2:1. Auch sonst sprüht er vor Spielfreude.
Der Schlechteste
Sion-Stratege Ali Kabacalman ist als sicherer Penaltyschütze bekannt. Erst einen hat er in seiner Karriere verschossen und zwölf verwandelt. Doch dann vergibt er die Chance zum 2:0 vom Punkt aus fahrlässig per Panenka, der übers Tor segelt. «Hochnäsig», sagt die Walliser Nati-Legende Georges Bregy (67) in der Pause bei Blue klipp und klar.
Das gab zu reden
Sion ist nicht dafür bekannt, einen Leader schlagen zu können. In den letzten 40 (!) Anläufen ist es nur einmal gelungen. Die Walliser beissen sich ein weiteres Mal die Zähne aus.
Die Schiris
Marijan Drmic. Der 31-jährige Schwyzer ist im Sommer in den Kreis der Super-League-Schiris aufgestiegen. In seinen ersten beiden Partien stellte er je einen Spieler vom Platz. Diesmal muss er nicht zu diesem Mittel greifen, sieht die Penaltyszene richtig – und hat alles im Griff.
Die Fans
Die Stockhorn Arena ist offiziell fast ausverkauft. 9530 Fans melden die Berner Oberländer. 10’014 hätten Platz.
So gehts weiter
Für Thun und Sion geht es am kommenden Wochenende mit der 13. Runde der Super League weiter. Die Berner Oberländer reisen dann am Samstagabend um 20.30 Uhr ins Stade de Genève zu Servette. Sion trifft einen Tag später um 16.30 Uhr auswärts auf Lausanne.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 11 | 28 | ||
2 | 11 | 12 | 21 | ||
3 | 11 | 7 | 21 | ||
4 | 12 | 3 | 18 | ||
5 | 11 | -1 | 18 | ||
6 | 11 | -1 | 16 | ||
7 | 11 | -1 | 14 | ||
8 | 12 | -4 | 14 | ||
9 | 12 | -6 | 14 | ||
10 | 12 | 3 | 13 | ||
11 | 11 | -4 | 10 | ||
12 | 12 | -19 | 6 |






