YB verliert in Sion 0:2. Die Berner verpassen damit den Sprung auf den zweiten Tabellenrang und verlieren auch wieder etwas den Anschluss an Leader Thun. Im Wallis ist von YB nur wenig zu sehen. Sion hat die Partie über weite Strecken im Griff und kann sich dank des Sieges weiter in den Top sechs halten.
Bei den Wallisern steht Benjamin Kololli erstmals nach seinen Wadenproblemen wieder in der Startelf und bedankt sich sogleich für das Vertrauen von Coach Didier Tholot, als er nach einer halben Stunde einen Penalty souverän zur Sion-Führung verwandelt. Bereits nach zehn Minuten setzte Kololli mit der ersten gefährlichen Walliser Chance ein Ausrufezeichen, konnte sich aber nicht gegen YB-Goalie Marvin Keller durchsetzen.
Von YB kommt trotz des Gegentreffers kaum etwas, die Offensive ist quasi abgemeldet. Stattdessen erhöht Rilind Nivokazi auf der Gegenseite auf 2:0. Zunächst wird ein Kopfballtreffer des Italo-Kosovaren aberkannt, da er bei der Flanke von Nias Hefti haarscharf im Abseits stand. Kurz vor der Pause ist Nivokazi dann doch erfolgreich und trifft so auch im dritten Heimspiel in Folge.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit scheint es zunächst, als wäre YB endlich aufgewacht. Chris Bedia und im Nachschuss Christian Fassnacht, der sein 250. Super-League-Spiel bestreitet, scheitern jedoch beide am stark reagierenden Ex-YB-Goalie Anthony Racioppi. Weil sich die YB-Offensive, die in den letzten drei Spielen 13 Tore erzielt hatte, auch später wenig reisst, reisst auch die kleine Berner Ungeschlagenheitsserie. Sechs Spiele lang blieb YB ohne Niederlage, nun folgt der Taucher in Sion.
29. Minute, Benjamin Kololli (Penalty), 1:0. Hadjam trifft Rrudhani bei einem Kopfballduell im Strafraum mit dem Ellbogen im Gesicht. Schiri Kanagasingam lässt zunächst weiterspielen, wird von VAR Schärer aber an den Bildschirm gebeten. Nach Video-Studium zeigt Kanagasingam auf den Punkt. Kololli verwandelt den Elfmeter souverän in die rechte Ecke.
45+2. Minute, Rilind Nivokazi, 2:0. Hajrizi setzt sich an der Seitenlinie im Duell gegen Fassnacht und Lauper durch und spielt den Ball ins Zentrum. Dort langt Keller am Ball vorbei und ist Nivokazi schneller als Bedia.
Sion-Torschütze Benjamin Kololli: «Ich glaube, die ganze Mannschaft hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Nach vorne machten wir die Tore, hinten gewannen wir die Duelle. Wenn wir so spielen, ist es schwierig, uns zu schlagen. Ich habe die Verantwortung für den Penalty gerne übernommen. Es ist für mich schön, jetzt mit dem Sieg und einem Tor zurückzukehren.»
YB-Goalie Marvin Keller: «Wir haben heute zu viel zugelassen und hatten zu wenig Kontrolle über das Spiel. Wir haben defensiv nicht die Fortschritte gemacht, die wir uns gewünscht hatten. Es gab einige unnötige Situationen in der ersten Halbzeit. Es könnte zur Pause auch 3:0 für Sion stehen. Wir selbst waren zu wenig konsequent. Wir müssen das analysieren. So darf das hier in Sion nicht passieren.»
YB-Coach Gerardo Seoane: «Vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir Schwierigkeiten, den Zugriff zu finden, wir kamen nicht in die Zweikämpfe und rannten hinterher. Sion hat es clever und die Räume sehr eng gemacht. Wir kamen zwar auch zu Chancen, aber es waren so viele Spieler im Sechzehner, dass wir gar nicht richtig zum Abschluss kamen. Es ist ein Rückschritt, den wir uns so natürlich nicht gewünscht haben. Wir müssen nun sofort eine Reaktion zeigen.»
Trotz der ansehnlichen Offensivpower von Sion, die auf verschiedenen Schultern verteilt ist, geht diese Auszeichnung an Goalie Anthony Racioppi. Schlicht brillant gegen seinen Ex-Klub, der ihn als Nummer eins ausgemustert hat. Mehrere Big Saves.
Jaouen Hadjam war defensiv wieder mal richtig gefordert. Doch der Patient in diesem Bereich ist immer noch nicht zu hundert Prozent geheilt. Das war wieder ein Rückfall in die Zeiten von defensiver Unseriösität.
Die Schiedsrichter liessen sich beim Ellbogen von Hadjam an Rrudhanis Kopf lange, sehr lange Zeit, bis der richtige Entscheid stand. Vor allem VAR Sandro Schärer war sich offenbar nicht sofort sicher. Aber egal. Am Ende alles richtig gemacht. Das zählt.
Unaufgeregt wie meistens pfeift sich Ref Anojen Kanagasingam durch die 95 Minuten. Er war kein grosses Thema. Und das ist immer ein gutes Zeichen.
Tolle Stimmung im Tourbillon! Die Berner Fans machen nach der Schande von Birmingham wieder positiv von sich reden und hätten mehr verdient von ihren Lieblingen als das Gebotene. Die Walliser ihrerseits stehen ihnen in nichts nach. Nicht ganz 10’000 sind im Tourbillon.
Sion bestreitet nächsten Samstag (18 Uhr) nochmals ein Heimspiel, Gegner ist dieses Mal GC. YB steht im Rahmen der Europa League unter der Woche am Donnerstag um 18.45 Uhr zu Hause gegen Lille im Einsatz. In der Liga geht es für die Berner ebenfalls im Wankdorf am Sonntag (14 Uhr) gegen Luzern weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 16 | 13 | 34 | ||
2 | 16 | 11 | 28 | ||
3 | 16 | 7 | 27 | ||
4 | 16 | 5 | 26 | ||
5 | 16 | 5 | 24 | ||
6 | 16 | -1 | 24 | ||
7 | 16 | -4 | 23 | ||
8 | 16 | 4 | 20 | ||
9 | 16 | -4 | 19 | ||
10 | 16 | -1 | 18 | ||
11 | 16 | -11 | 14 | ||
12 | 16 | -24 | 9 |






