Das Spiel
Der FC Thun ist nach fünf Jahren in der Challenge League zurück in der höchsten Schweizer Spielklasse. Zum Auftakt reisen die Thuner ins sonnige Tessin zum FC Lugano. Dort zeigen die Berner eine gefällige Partie und setzen die Luganesi immer wieder unter Druck. Lugano merkt man die müden Beine nach dem 0:0 in der Conference League gegen Cluj noch etwas an. Auch von der Lugano-Führung nach einer Viertelstunde lässt sich der Aufsteiger nicht einschüchtern und spielt weiter mutigen Fussball.
Auch in der zweiten Hälfte versucht Thun mit schnellen Angriffen gefährlich vors Tor zu kommen. Allerdings fehlt die letzte entscheidende Durchschlagskraft. In der 60. Minute will dann Luganos Zachary Brault-Guillard im eigenen Strafraum etwas verfrüht sein Trikot tauschen. Schiedsrichter Lukas Fähndrich zeigt für das Leibchenzerren sofort auf den Punkt. Leonardo Bertone läuft an und verwandelt ganz lässig. Fünf Minuten vor Schluss kommt es für den Aufsteiger sogar noch besser: Wieder ist es Bertone, der den Thuner Fanblock explodieren lässt, diesmal mit einem Freistosstor. Die Thuner nehmen drei verdiente Punkte mit aus dem Tessin. Von Lugano kommt über die ganze Partie zu wenig.
Die Tore
16. Minute, Ousmane Doumbia, 1:0. Thun kriegt einen Eckball nicht geklärt. Im zweiten Anlauf kommt die Flanke auf den Kopf des Ivorers, der zur Führung einnickt. Meichtry ist zu wenig nahe dran.
63. Minute, Leonardo Bertone, 1:1. Die Thuner bekommen einen Penalty zugesprochen. Routiner Leonardo Bertone übernimmt die Verantwortung und verwandelt eiskalt in die rechte Ecke.
85. Minute, Leonardo Bertone, 1:2. Wieder ist es ein Standard. Bertone schiesst einen Freistoss aus rund 25 Metern in den Winkel. An einem guten Tag hält Saipi diesen Ball aber.
Die Stimmen (gegenüber blue)
Leonardo Bertone ist nach dem Sieg erleichtert: «Es ist schön, zurück in der Super League zu sein und so ein Spiel zu zeigen. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Lugano hat höhere Ansprüche und wir wussten, wir müssen leiden und alles geben. Wir dürfen aber nicht zu weit denken. Im Fussball ist das so eine Floskel, aber wir schauen von Spiel zu Spiel.»
Michael Heule lobt die Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel: «In Lugano drei Punkte zu holen, ist nicht einfach, vor allem nach einem Rückstand. Wir haben aber eine Top-Leistung gezeigt. Wir waren in der ersten Halbzeit schon gut dabei, aber der letzte Pass hat gefehlt oder der Schuss ist nicht aufs Tor gekommen. Wir haben in der Pause uns vorgenommen, das besser zu machen.»
Für Uran Bislimi hat die Leistung der Luganesi eigentlich gestimmt: «Wir haben heute einen anderen Fussball gezeigt. Wir haben unseren Matchplan durchgezogen. Der Penalty darf nicht passieren, das war naiv. Das Foul vor dem Freistoss darf nicht passieren. Er verwandelt ihn dann auch sehr schön. Wir haben unsere Chancen nicht gemacht und sie hinten bekommen. Sie hatten zwei Standards und zwei Tore. Wir haben viel Aufwand betrieben, wurden aber nicht belohnt.»
Der Beste
Leonardo Bertone. Er schiesst die Thuner bei der Rückkehr in die Super League mit einem Doppelpack zum Sieg. Der Freistosstreffer ist eine Augenweide.
Der Schlechteste
Zachary Brault-Guillard. Er bekundete in der letzten Saison schon oftmals Mühe. Daran hat sich im ersten Spiel der neuen Spielzeit nichts geändert. Er verursacht einen Penalty und ist auch sonst ein Unsicherheitsfaktor in der Tessiner Defensive.
Das gab zu reden I
Die Lust auf das neue Stadion in Lugano, welches direkt neben dem Cornaredo gebaut wird, wird grösser und grösser. Auch unter den Spielern. Gleich drei Bälle landen während den 90 Minuten auf der Baustelle. Für die Bianconeri hat am Sonntag die letzte Spielzeit im Cornaredo begonnen. Ab der Saison 2026/27 werden sie dann die neue AIL-Arena beziehen.
Das gab zu reden II
Am Ende seiner letzten Super-League-Saison 2019/20 blieb der FC Thun in den letzten sieben Partien ungeschlagen (drei Siege, vier Unentschieden). Mit dem heutigen Sieg stellen die Berner Oberländer ihren Bestwert aus den Phasen Mai 2008 bis August 2010 sowie April bis Juni 2017 ein.
Die Schiris
Lukas Fähndrich (Schiedsrichter), Jonas Erni (Assistent), Guillaume Maire (Assistent), Sandro Schärer (VAR). Das Schiri-Gespann gibt sich beim Einstand keine Blösse. Auch wenn das Publikum sich über gewisse Pfiffe von Fähndrich enerviert. Letztlich kann man alle Entscheidungen nachvollziehen – inklusive die Fouls, die zum Thuner Penalty und zum Thuner Freistoss zum 2:1 führten.
Die Fans
Das Cornaredo ist beim ersten Saisonspiel verhältnismässig gut gefüllt. 3897 Fans sind anwesend. Darunter auch viele aus dem Berner Oberland, die die Super-League-Rückkehr des FC Thun nicht verpassen wollten.
So gehts weiter
Nächste Woche dürfen die Thuner ihr erstes Heimspiel der Saison bestreiten. Der Aufsteiger empfängt am Sonntag (14 Uhr) Lausanne. Für die Luganesi geht es bereits unter der Woche weiter. Die Tessiner reisen am Donnerstag für das Rückspiel (19.30 Uhr) in der Conference-League-Quali nach Rumänien zu Cluj. Am Sonntag um 16.30 Uhr geht es dann in der Liga gegen Sion weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 6 | 9 | 13 | ||
2 | 6 | 5 | 13 | ||
3 | 6 | 4 | 12 | ||
4 | 6 | -1 | 10 | ||
5 | 5 | 1 | 8 | ||
5 | 5 | 1 | 8 | ||
7 | 4 | 4 | 7 | ||
8 | 5 | -5 | 4 | ||
9 | 5 | -2 | 3 | ||
10 | 4 | -2 | 3 | ||
11 | 5 | -6 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |