Mehr Platzverweise als Tore
Luganos Spätoffensive schockt Sion

Drei Spieler sehen die Gelb-Rote Karte – Tore fallen erst ab der 90. Minute. Lugano schockt Sion spät.

Publiziert: 23.04.2023 um 18:37 Uhr

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Aktualisiert: 23.04.2023 um 19:19 Uhr

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Sion am Boden: Luganos Doppelschlag am Ende entscheidet die Partie.

Foto: keystone-sda.ch

Dunja MoustopoulosSport-Desk

Das Spiel

«Kein Rhythmus. Sie liegen nur am Boden», klagt Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti (41) nach rund 70 Minuten an der Seitenlinie, eingefangen von den TV-Kameras. Und damit hat der Tessiner nicht ganz unrecht. Die Partie gestaltet sich zäh, ist geprägt von Fouls und Unterbrechungen. Die erste erwähnenswerte Offensivaktion gibts erst nach 27 Minuten – Sions Schmied scheitert aber per Kopf an Goalie Saipi.

Nach der Pause gibts gleich drei (!) Platzverweise: Erst holt sich Balotelli-Ersatz Abdel Zagré innert zwei Minuten Gelb-Rot, später fliegt der eingewechselte Mahmoud auf der anderen Seite ebenfalls vom Platz (74./78.). Dann wirbelt Luganos Schluss-Offensive gleich doppelt. Die eingewechselten Valenzuela und Amoura schocken die Sittener spät und lassen die Heimfans über drei Punkte jubeln. Die dritte Ampelkarte: In der Nachspielzeit fliegt auch noch Sions Diouf vom Platz.

Mehr Platzverweise als Tore – Lugano spielt weiterhin um Europa mit, Sion hingegen verpasst es, sich von Schlusslicht Winti zu distanzieren.

Die Tore

90. Minute, 1:0 | Milton Valenzuela: Wenige Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit profitiert der eingewechselte Argentinier von einem Abpraller von Fickentscher, der direkt vor seinen Füssen landet.

94. Minute, 2:0 | Mohamed Amoura: Amoura netzt nach einer Hereingabe von Steffen ein und macht damit den Deckel drauf.

Der Beste

Mattia Croci-Torti. Der Lugano-Trainer beweist mit seinen Wechseln ein goldenes Händchen. Beide Torschützen kommen nach rund einer Stunde in die Partie rein.

Die Schlechtesten

Abdel Zagré, Hadj Mahmoud und Gora Diouf. Alle gehen zweimal ungestüm in den Zweikampf und holen sich innert kurzer Zeit die Ampelkarte. Dämlich.

Das gab zu reden

Der FC Sion spielt nach dem Tod von Martial Constantin, Vater von Sion-Präsident Christian (66) und Grossvater von Sportchef Barthélémy (28), mit Trauerflor. Die beiden verzichteten aus diesem Grund auch auf die Reise nach Lugano.

So gehts weiter

Mit einer englischen Woche. Lugano hats am Mittwoch mit St. Gallen zu tun (20.30 Uhr), Sion empfängt tags darauf den FC Basel (20.30 Uhr).

Lugano – Sion 2:0 (0:0)

Cornaredo, 3005 Fans, SR: Staubli

Tore: 90. Valenzuela (Steffen) 1:0. 94. Amoura (Steffen) 2:0.

Aufstellungen:
Lugano: Saipi; Arigoni, Hajrizi, Daprelà, Hajdari; Macek, Doumbia, Sabbatini; Steffen, Aliseda, Bottani.
Sion: Fickentscher; Lavanchy, Schmied, Saintini, Diouf; Bua, Cyprien, Araz, Baltazar; Sio, Zagré.

Bemerkungen: Lugano ohne De Queiroz (gesperrt), Babic, Mahou, Mai (alle verletzt), Bislimi (krank). Sion ohne Ziegler (gesperrt), Lindner, Iapichino, Moubandje, Itaitinga, Balotelli (alle verletzt), Zuffi (nicht im Kader). 64. Offsidetor von Aliseda.

Einwechslungen:
Lugano: Valenzuela (58. für Hajdari). Mahmoud (58. für Macek). Amoura (68. für Sabbatini). Celar (77. für Bottani).
Sion: Halabaku (68. für Bua). Poha (77. für Cyprien). Karlen (88. für Sio).