Das Spiel
Der FC Basel entscheidet einen turbulenten Klassiker mit 2:0 für sich – nur mit 2:0. Denn dass die Partie nicht schon zur Pause entschieden ist, liegt einzig und allein an der einmal mehr katastrophalen Basler Chancenauswertung. Ajeti und Shaqiri dürfen nach groben Schnitzern in der FCZ-Hintermannschaft alleine aufs Zürcher Tor marschieren, scheitern aber beide an Brecher. Am Ende müssen die Basler sogar noch froh sein, dass Schmid mit dem Pausenpfiff einen Kullerball von Zuber von der eigenen Torlinie kratzt.
Mit dem zweiten Tor durch den eingewechselten Salah flacht die Partie nach der Pause deutlich ab. Soticek vergibt die grösste Gelegenheit zum dritten Treffer, wieder ist Brecher zur Stelle. Vom FCZ kommt keine Reaktion, ein Pfostenschuss von Zuber ist die beste Zürcher Gelegenheit in der zweiten Hälfte.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Xherdan Shaqiri: «Es ist immer sehr schön, Assists zu geben. Aber ich muss natürlich auch ein Tor machen in der ersten Halbzeit. Wir könnten den Sack schon vor der Pause zumachen. Haben es etwas zu spannend gemacht mit dem 1:0 zur Pause. Wir hätten viel mehr Tore machen können. Wir wollten unbedingt eine Reaktion zeigen. Jetzt ist es ein schöner Abend, auch für unsere Fans. Jemand hat mich ständig auf Mann gedeckt. Doch ich bin froh, konnte ich mit zwei Assists dem Team helfen.»
Lindrit Kamberi: «Es ist schade, wir haben uns viel vorgenommen. Man hat die Energie gespürt, aber wir waren im letzten Drittel zu wenig gefährlich. Wir haben sie eigentlich gut verteidigt, abgesehen von einigen Fehlern. Offensiv war es leider zu wenig, wir hatten zu wenig Tiefe im Spiel. Es ist einfach bitter, so jetzt eine Stunde nach Hause zu fahren. Es ist schwierig für mich, nach jedem Spiel hier zu stehen und über die Gründe zu sprechen. Das Gute an einer englischen Woche ist, dass wir schnell wieder spielen.»
Die Tore
13. Minute, Bénie Traoré, 1:0. Xherdan Shaqiri lanciert Traoré mit einem traumhaften Steilpass zwischen drei FCZ-Verteidigern hindurch. Der Ivorer bleibt alleine vor Brecher cool und überlupft den FCZ-Goalie zum 1:0. Verteidiger Mariano Gomez hebt das Offside auf.
50. Minute, Ibrahim Salah, 2:0. Nach einer kurz ausgeführten Ecke bringt Shaqiri eine Flanke an den zweiten Pfosten, wo Salah am höchsten steigt und an Brecher vorbei köpft. Tsawa versucht auf der Linie noch zu retten, am Ende bugsiert er den Ball vielleicht sogar noch selber ins Tor.
Der Beste
Metinho. Enorm auffälliger Abend im Basler Zentrum. Leitet mit einem überlegten Zuspiel den Führungstreffer ein. In der zweiten Halbzeit mit einem Zuckerpass auf Soticek, den dieser aber nicht zu nutzen vermag.
Der Schlechteste
Philippe Kény. Dass der FCZ-Stürmer überhaupt auf dem Platz steht, zeigt sich erst kurz nach der Pause, als er im eigenen Strafraum das entscheidende Kopfball-Duell gegen Torschütze Salah verliert.
Das gab zu reden
Der FCZ kassiert die vierte Pleite in Serie, die zweite unter Interimscoach Dennis Hediger. Wie schon am Sonntag im Letzigrund ist Staffmitglied Johan Vonlanthen auch im Joggeli mit einem grossen schwarzen Headset ausgestattet. Dieses Mal hat er aber nicht Milos Malenovic auf dem Ohr, sondern den FCZ-Spielanalysten, der auf der Tribüne direkt neben dem Zürcher Sportchef sitzt.
Die Schiris
Schiedsrichter Lukas Fähndrich müsste nach einem taktischen Foul schon früh Gelb gegen Schmid zücken. Auf der Gegenseite lässt er bei Ligue aber keine Gnade walten. Später entscheidet er auf indirekten Freistoss im Zürcher Strafraum, weil Brecher einen Rückpass in die Hände nimmt. Dabei lenkt Ajeti das Zuspiel von Ligue noch klar und deutlich ab. Blue-Schiedsrichterexperte Adrien Jaccottet ist der Meinung: richtig entschieden. Analog zur Offside-Regel bleibe ein Rückpass ein Rückpass, auch wenn dazu kein konkreter Absatz im Regelbuch zu finden sei. VAR Lionel Tschudi muss nie eingreifen.
Die Fans
27’073 Fans verfolgen den Klassiker im Joggeli, 1800 davon im bis auf den letzten Platz gefüllten Gästesektor.
So gehts weiter
Es geht Schlag auf Schlag. Der FCZ spielt bereits am Samstag wieder, um 20.30 Uhr empfangen die Zürcher im Letzigrund Lausanne. Basel hat einen Tag länger Pause und reist am Sonntag in die Hauptstadt, um 16.30 Uhr gehts gegen YB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 11 | 10 | 25 | ||
2 | 11 | 12 | 21 | ||
3 | 11 | 7 | 21 | ||
4 | 11 | 4 | 18 | ||
5 | 10 | -1 | 17 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 11 | -2 | 14 | ||
8 | 10 | -3 | 13 | ||
9 | 11 | -6 | 13 | ||
10 | 11 | 3 | 12 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 11 | -21 | 3 |






