Hier zeigt Servette-Schalk den Stinkefinger
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Skandal im Romand-Derby:Hier zeigt Servette-Schalk den Stinkefinger

Stinkefinger von Servettes Schalk
Schriri-Boss Wermelinger: «Grundsätzlich gibt das Rot!»

Weder Schiri Lionel Tschudi noch der VAR haben den Stinkefinger-Jubel von Servettes Alex Schalk gesehen. Der darf sich dennoch nicht in Sicherheit wiegen.
Publiziert: 27.10.2019 um 14:41 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:13 Uhr
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Die Szene des Spiels ist eine Unschöne.
Foto: screenshot teleclub
Alain Kunz

BLICK-Schiri-Experte Luigi Ponte kann nur den Kopf schütteln. «So eine dämliche Provokation verstehe ich nicht. Das gibt ein ganz schlechtes Vorbild ab für alle Amateur-Fussballer.» Für ihn ist jedenfalls klar: «Zeigt ein Fussballer in einer unteren Liga den Stinkefinger, schicke ich ihn unter die Dusche.»

Alex Schalk aber durfte zu Ende spielen. Als er nach seinem (wunderbaren) 1:0 gegen Sion im Tourbillon den Fans im Walliser Block den ausgestreckten Mittelfinger zeigt, passiert nichts. Auch nach dem Spiel wusste Servette-Coach Alain Geiger noch nichts davon. Ebenso Sion-Verteidiger Mickaël Facchinetti. Was ihn nicht daran hinderte, das sofort als «Kindergarten» abzutun.

Für Wermelinger ist es eine «unglückliche» Situation

Aber warum hatten weder Tschudi noch der VAR – das war an diesem Abend Fifa-Ref Fedayi San – den obszönen Jubel gesehen? Schiedsrichter-Chef Dani Wermelinger: «Für den Schiri war es schwierig, weil der Spieler mit dem Rücken zu ihm und hinter dem Tor stand. Und der VAR war damit beschäftigt, das Tor zu checken. Was üblich ist nach jedem Treffer.» Eine «unglückliche» Situation, nennt es Wermelinger.

Hätte der VAR indes überhaupt einschreiten dürfen? Denn das darf er nur bei einem rotwürdigen Vergehen. «Eine abschätzige Geste gegenüber Gegenspieler, Mitspieler oder Zuschauern wird grundsätzlich mit Rot bestraft. Also: ja», so Wermelinger.

Schiri-Boss Dani Wermelinger.

Der Fall wird noch am Wochenende im Ressort Spitzenschiedsrichter eingehend diskutiert und es erfolgt eine Stellungnahme zuhanden der SFL. Dort werden sich zu Beginn der Woche die juristischen Instanzen mit dem ungebührlichen Verhalten des Spielers befassen. Liga-Sprecher Philippe Guggisberg: «Der zuständige Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen hat entweder bereits Kenntnis von den Bildern oder wird spätestens am Montag mit den erforderlichen Informationen bedient.» Er gehe von der Einleitung eines nachträglichen Verfahrens aus, so Guggisberg

Der Grundsatz ist auch im VAR-Zeitalter klar: Wenn etwas weder vom Ref noch vom VAR bemerkt wurde, kann gleich gehandelt werden wie früher. Ein Spieler also nachträglich bestraft werden. Das ist im Fall Schalk wahrscheinlich.

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