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Er gibt Sion den Gong
Der tiefe Fall von Ex-Weltstar Alex Song

Alex Song, einstiger Weltstar. In Kasan ausgemustert. Bei Sion zum U21-Spieler degradiert. Die Hintergründe eines tiefen Falls.
Publiziert: 30.03.2019 um 15:25 Uhr
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Alex Song ist bei Sion nur noch U21-Spieler.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Alain KunzReporter Fussball

Am 12. März greift Sion-Coach Murat Yakin durch. So, wie er das in der Vergangenheit oft getan hat. Er schmeisst zwei Spieler aus dem Kader: Alex Song (31), einst bei Arsenal und Barcelona ein Weltstar. Und Ayoub Abdellaoui, den 26-jährigen algerischen Nationalspieler. Die Gründe bei beiden: die Disziplin.

Erstmals nun spricht Sion-Trainer detailliert über den Rausschmiss ­von Song – und er tut das mit grosser Verärgerung. Ob er das wirklich kommentieren müsse, sagt er zuerst. Und dann: «Eigentlich hätte ich diese Massnahme schon nach dem Trainingscamp ergreifen müssen. Aber man hat seine Spieler eben doch ein bisschen gern. Doch wenn einer alle Hinweise nicht versteht, wenn er nicht kapieren will, dann muss man irgendwann reagieren. Die nun getroffene Massnahme geschah zum Wohle des Teams.»

BLICK weiss: Song kam notorisch zu spät. Er liess seine Mitspieler immer wieder spüren, wie viel schlechter sie seien als er, der einst in den beiden grössten Ligen der Welt eine grosse Nummer war. In den Trainings verrichtete er maximal Dienst nach Vorschrift. Und er hatte die ganze Zeit seine Riesenfamilie am Hals, hatte den Kopf nie frei für den FC Sion. Zur Erinnerung: Song hat 27 Geschwister. Und nicht nur das...

Auch in der U21 nimmt es Song mit der Disziplin nicht so genau. Beim 0:5 bei Promotion-League-Leader Stade Lausanne-Ouchy kassiert er nach 32 Minuten die erste Verwarnung. Nach 55 die zweite. Und verschafft sich so ein freies Wochenende... «Was soll ich da noch sagen?», sagt Yakin. Die Frage ist rhetorisch. Die Antwort: eigentlich nichts. Dennoch schliesst er die Türe weder für Song noch für Abdellaoui definitiv. «Ich tausche mich permanent mit U21-Coach Sébastien Bichard aus. Bei mir ist die Türe immer offen, wenn sich einer positiv entwickelt.»

Miserables Hotel in Neuenburg

Song war schon bei seiner letzten Station in Russland, bei Rubin Kasan, aus dem Kader der ersten Mannschaft geschmissen worden. Dort mobbte man den Kameruner, weil man ihn von der Lohnliste haben wollte. Am Ende musste er auf dem Trainingscamp statt im Hotel oder in der eigenen Wohnung, die er nie sah, übernachten.

Und auch in Sion schlief er vor dem letzten Spiel, für das er aufgeboten war miserabel: Es war das blamable 1:3 bei Xamax. Wegen eines Missverständnisses übernachtete das Team in einem ziemlich miesen Hotel in der Nähe von Neuenburg, wo die Betten teils zu kurz waren und die Matratzen acht Zentimeter dünn. Yakin: «Das war so nicht geplant, weshalb ich das auf meine Kappe nehme. Aber ich fragte die Spieler am Abend, ob das dennoch okay sei. Die sagten ja. Ich hätte den Umzug in ein besseres Hotel aus dem eigenen Sack berappt.»

Und was sagt CC zum Fall Song? Der Präsident ist einfach enttäuscht. «Alex hat nicht das gebracht, was ich mir von ihm erhofft habe. Ja er hat eigentlich gar nichts gebracht. Und er hat sich viel zu wenig eingebracht. Schade.» Nun will er weg. CC: «Das kann ich mir gut vorstellen.»

Dank Ex-Zürcher Grgic
Sion bezwingt schwachen FCZ

Der FC Zürich kassiert auswärts gegen Sion eine 0:1-Niederlage, ist damit aber noch gut bedient. Die Zürcher zeigen im Tourbillon eine magere Leistung und reisen ohne Punkte nach Hause.
Publiziert: 30.03.2019 um 18:59 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:09 Uhr
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Hier trifft Grgic gegen seinen Ex-Club
2:36
Knapper Sieg für Sion:Hier trifft Grgic gegen seinen Ex-Club
Matthias Dubach

Das Spiel:
Zum ersten Mal seit sieben Wochen kann Sion wieder drei Punkte einfahren, und für den Sieg ist ausgerechnet ein ehemaliger FCZ-Spieler verantwortlich. Nach der Führung durch Grgic (6.) entwickelt sich das Duell zu einem eher müden Hin und Her. Die Gäste rennen zwar immer wieder an, allerdings bleibt das Team von Ludovic Magnin vor dem Kasten deutlich zu harmlos und enttäuscht im ersten Durchgang. Die Sittener hingegen konzentrieren sich auf die Defensive und verwalten den Vorsprung souverän, kommen kurz vor der Pause sogar fast noch zum 2:0. Auch nach dem Seitenwechsel fehlt auf beiden Seiten die Kreativität und vor allem das Tempo. Eine Viertelstunde vor Schluss haben die Zürcher dann noch richtig Glück, dass Schiedsrichter Sandro Schärer nach einem Kontakt im FCZ-Strafraum nicht auf den Punkt zeigt. Am Ende sind die Zürcher mit dem 0:1 gut bedient, es ist allerdings bereits das 6. Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg.

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Die Zürcher werden bereits in der 6. Minute geschockt, müssen den frühen Gegentreffer hinnehmen.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Die Tore:

6. Minute | 1:0 | Ausgerechnet ein Ex-Zürcher schiesst Sion in Front. Pajtim Kasami bringt die Flanke von links in den Strafraum, Brecher pariert die Kugel direkt in die Füsse eines Gegenspielers. Nach einem wilden Hin und Her jagt Grgic schliesslich den Ball über die Linie und hebt umgehend die Arme, um sich für das Tor zu «entschuldigen».

Der Beste:
Anto Grgic. Der Sion-Star entscheidet mit seiner herrlichen Aktion beim 1:0 früh das Spiel.

Der Schlechteste:
Wie kann man den nicht machen? FCZ-Verteidiger Joel Untersee trifft das Tor aus einem Meter Entfernung nicht!

Yakin: «Sonst sehe ich nicht alles»
1:43
Dank Brille den Durchblick:Yakin: «Sonst sehe ich nicht alles»

Das gab zu reden I: 
Schiri Schärer liegt bei zwei Nicht-Pfiffen falsch. In der ersten Halbzeit foult FCZ-Maxsö als letzter Mann Pajtim Kasami, es wäre ein Notbremse-Foul gewesen. Und in der zweiten Halbzeit haut FCZ-Abwehrchef Umaru Bangura den durchgebrochenen Yassin Fortune, es hätte wohl ein Penalty-Pfiff sein müssen. 

Das gab zu reden II:
Sion-Altstar Carlitos gibt als Joker sein Comeback. Der Portugiese spielt zur Freude der Sion-Fans erstmals seit September wieder in der Super League.

So geht es weiter: 
Beide Teams stehen bereits Mitte der Woche wieder im Einsatz. Während Sion erst am Donnerstag auswärts gegen Thun ranmuss, empfängt der FCZ am Mittwochabend den FC Basel.

Sion – Zürich 1:0 (1:0)

Tourbillon, 8400 Fans
SR: Schärer

Sion: Fickentscher; Maceiras, Kouassi, Neitzke, Morgado; Zock, Grgic; Toma, Kasami, Lenjani; Uldrikis.

Zürich: Brecher; Untersee, Bangura, Maxsö, Kharabadze; Sertic; Odey, Rüegg, H. Kryeziu, Khelifi; Ceesay.

Tor:
6. Grgic 1:0.

Einwechslungen:
Sion: Fortune (69. für Uldrikis). Carlitos (80. für Lenjani). Mveng (88. für Kasami).
Zürich: Schönbächler (62. für Khelifi). Binous (77. für Ceesay).

Gelbe Karte:
73. Ceesay (Foul).

Bemerkungen:
Sion ohne Mitrjuschkin, Raphael, Kukeli, Adryan, Djitté, Ndoye, Maisonnial (alle verletzt). Zürich ohne Domgjoni (gesperrt), Winter, Marchesano, Nef, Aliu, Pa Modou, Kololli, Guenouche (alle verletzt). 45. Untersee lenkt den Ball an die eigene Latte.

Tourbillon, 8400 Fans
SR: Schärer

Sion: Fickentscher; Maceiras, Kouassi, Neitzke, Morgado; Zock, Grgic; Toma, Kasami, Lenjani; Uldrikis.

Zürich: Brecher; Untersee, Bangura, Maxsö, Kharabadze; Sertic; Odey, Rüegg, H. Kryeziu, Khelifi; Ceesay.

Tor:
6. Grgic 1:0.

Einwechslungen:
Sion: Fortune (69. für Uldrikis). Carlitos (80. für Lenjani). Mveng (88. für Kasami).
Zürich: Schönbächler (62. für Khelifi). Binous (77. für Ceesay).

Gelbe Karte:
73. Ceesay (Foul).

Bemerkungen:
Sion ohne Mitrjuschkin, Raphael, Kukeli, Adryan, Djitté, Ndoye, Maisonnial (alle verletzt). Zürich ohne Domgjoni (gesperrt), Winter, Marchesano, Nef, Aliu, Pa Modou, Kololli, Guenouche (alle verletzt). 45. Untersee lenkt den Ball an die eigene Latte.

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