Es ist bitterkalt in Riddes. Langsam schleppen sich die Sion-Stars nach dem Krafttraining aus der Academy des FC Sion, die in einem ausrangierten Industriegebäude untergebracht ist. Pa Modou voran. Was denn heute auf dem Plan stehe? «Keine Ahnung. Wir nehmens, wie es kommt.»
Die Lust ist an einem anderen Ort als hier im Industrieteil eines eigentlich schmucken Walliser Dörfchens. Der innere Widerwille gegen das präsidial verordnete Straftraining ebenfalls. Christian Constantin hatte den Spielern per SMS angedroht, was ihnen blühe, sollten sie das letzte Vorrundenspiel in St. Gallen auch noch verlieren.
Anders als vor einem Jahr liess er sich auf keine Verhandlungen ein. Zehn Tage müssen die Spieler im Wallis nachsitzen. Acht davon trainieren sie zweimal täglich. CC rechtfertigt seine Massnahme – fast wissenschaftlich. «Die Regel ist: Es braucht zwei Trainingstage, um den Rückstand eines freien Tages aufzuholen. Die Spieler haben nun 18 Tage frei. Das Training beginnt am 5. Januar, am 8. Februar ist das erste Rückrunden-Spiel. Macht 35 Tage Vorbereitung. Die Anzahl Freitage ist also genau richtig.»
Er wolle sie nicht plagen, sagt CC, sondern fit machen. «Jetzt zählt nur eines: das erste Spiel in Vaduz, das wir unter allen Umständen gewinnen müssen nach dieser desaströsen Vorrunde.»
Konditionstrainer Amar Boumilat treibt seine Schäfchen zusammen. Er ist in Ermangelung eines Trainers im Moment der «Tätschmeister». Los gehts mit der steilen Wanderung rauf nach Isérables. Andere machen das zum Plausch. Die hoch bezahlten Profis murrend. Im Hotel Porte d’Octodure, der Schaltzentrale von CC, schlürft derweil Michael Perrier einen Kaffee. Der Terrier ist an der Achillessehne verletzt, kann nur den Oberkörper trainieren. Wie hat er den Entscheid aufgefasst? «Das war, sagen wir mal, gerecht. Man muss das Positive sehen und hoffen, dass wir die Lektion verstehen.» Perrier hatte einen Flug nach Malta gebucht, um einen alten Kumpel zu treffen. «Jetzt kann ich halt nur drei statt fünf Tage gehen. Die Umbuchung kostet mich aber nur 50 Euro.»
Captain Xavier Kouassi, auch er verletzt, gesellt sich dazu. «Ich musste meinen Flug nach Abidjan annullieren, nur meine Familie flog in die Heimat», erzählt er. Teuer? «Klar, aber bei mir zahlt das der Klub.»
Obwohl CC gesagt hat, dass die Spieler das selbst berappen müssen. «Jeder hat seinen eigenen Vertrag», sagt Kouassi schmunzelnd. «Die präsidiale Entscheidung hat mich schon getroffen, klar. Aber es ist ja unsere Schuld.»
Bald haben es die Sion-Stars geschafft. Heute ist Tag zehn des Straflagers.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |