Wie schrieb doch einst Goethe in seinem Werk «Faust»: «Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.» So erging es wohl einigen, die am Mittwoch den Worten von FCSG-Präsident Michael Hüppi und Investoren-Vertreter Dölf Früh zuhörten.
«Wenn wir dann nicht zehn Millionen Franken von privaten Investoren zugesichert haben», sagt Früh, «kann der FC St. Gallen die Saison nicht fertig spielen.» Hüppi doppelt nach: «Die Oktoberlöhne können wir noch rechtzeitig bezahlen, wie es weitergeht, steht in den Sternen.» Schwere Sätze, düstere Mienen und Prognosen.
Doch ist das die ganze Wahrheit?
Früh gilt als visionärer Unternehmer, dem der FC St. Gallen am Herzen liegt. Kaum vorstellbar, dass er untätig auf die Abstimmung des Stadtparlaments und das voraussehbare negative Resultat gewartet hat. Anzunehmen, dass er längst potenzielle Retter in der Hinterhand hatte, aber erst einmal abwartete, ob die öffentliche Hand bei der Rettung mitmacht. Nur so ist es zu erklären, dass jetzt – urplötzlich – innert weniger Tage sechs mögliche Namen von potenziellen Rettungsengeln kursieren.
Neben Früh und dem bisherigen Grossaktionär Edgar Oehler sind das der St. Galler Gastro-Unternehmer Peter Schildknecht, der Gossauer Immobilien-Treuhänder Ralf Klingler, der St. Galler Architekt Hans Jörg Schmid und das Ehepaar Norbert und Vreni Jann-Knöpfli.
Früh öffnet das Portemonnaie
Wie Früh gegenüber BLICK erklärt, ist er selbst geneigt, das Portemonnaie weiter zu öffnen als bisher geplant. Seit dem Verkauf der Swiss Media Group, deren Mitbesitzer Früh war, an Ringier hat er eine grosse Kasse zur Verfügung. Früh dürfte einen hohen zweistelligen Millionenbetrag verdient haben.
Wie die Nachrichtenagentur Sportinformation berichtet, stammt Peter Schildknecht wie weitere potenzielle Investoren aus dem wohlhabenden Reitmillieu und ist ein cleverer Geschäftsmann. Im Frühjahr verkaufte er seinen Schimmel Opus, den er vor zwei Jahren für 150 000 Franken erworben hatte, für drei Millionen an Prinzessin Haya von Jordanien. Hilft er jetzt mit dem Geld der Schönen, den FC St. Gallen zu retten?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 36 | 48 | 70 | |
2 | Servette FC | 36 | 8 | 59 | |
3 | BSC Young Boys | 36 | 7 | 57 | |
4 | FC Luzern | 36 | 7 | 52 | |
5 | FC Lugano | 36 | -3 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 36 | 8 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |