Am Wochenende haben drei Entscheide – beziehungsweise Nicht-Entscheide – für Aufsehen gesorgt. Beispielsweise kommt das FCZ-Eigengewächs Junior Ligue im Spiel gegen Sion (1:2) gleich doppelt ungeschoren davon, wie Schiedsrichter-Experte Urs Meier einschätzt.
Zunächst packt der 20-Jährige seinen Gegenspieler Kreshnik Hajrizi ziemlich aggressiv am Kragen, der Sion-Spieler geht daraufhin zu Boden. Die Streithähne sehen Gelb. Meier lobt die grundsätzlich grosszügige Linie von Schiedsrichter Fedayi San, sagt zu dieser Szene allerdings: «Das ist das, was wir nicht sehen wollen. Das geht nicht auf dem Fussballplatz – das müsste Rot für Ligue sein.»
Wenige Augenblicke später räumt Ligue dann Théo Berdayes aus dem Weg, sieht aber keine zweite Gelbe Karte – zum Unverständnis von Meier: «Er geht nur gegen den Gegner und nimmt ihm eine gute Torchance. Das wäre für mich eine Gelbe Karte, und wenn es dann Gelb-Rot ist, dann ist es halt so.»
FCB-Frauen wird Penalty verwehrt
Die andere Szene, die zu diskutieren gibt, ereignete sich beim Rückspiel im Playoff-Halbfinal der Women's Super League zwischen dem FC Basel und GC. In der Nachspielzeit spickt der Ball im GC-Strafraum an den Arm der Zürcherin Victoria Laino. Der Elfmeter-Pfiff bleibt aus, im Gegenzug markiert Petra Mikulica das 4:1.
«Da gibt es keine zwei Meinungen: Das ist ein Elfmeter», so das Verdikt von Experte Meier. «Es geht um die Frage, ob es eine natürliche oder unnatürliche Handhaltung ist. Die Antwort ist klar: Ja, sie ist unnatürlich. Warum steht man so dort? Um sich zu verbreitern.»