BLICK: Herr Wermelinger, Valentin Stocker beklagt sich nach seiner Roten Karte über den französischen Austausch-Schiri. Er könne nicht verstehen, warum ein Franzose hier pfeife. Wie sehen Sie seinen Vorwurf?
Dani Wermelinger: Man kann immer diskutieren, wir sind ein offenes Land. Aber aus unserer Sicht macht dieser Austausch zu hundert Prozent Sinn und ist für die Weiterentwicklung der Schiedsrichter wertvoll. Dieses Wochenende pfiff unser Schiedsrichter Alain Bieri das Spiel Amiens gegen Strassburg in der Ligue 1. Da lernst Du eine neue Liga, ein neues Land, neue Mentalitäten kennen – das ist doch eine gute Sache.
Gut, aber die Schiris von aussen wissen doch nicht, wie die Schweizer Spieler ticken.
In der heutigen Zeit ist das doch kein Problem mehr. Mit den heutigen Medien ist es problemlos möglich, sich ohne Probleme zum Beispiel auf U19-Turniere auf deren Mannschaften vorzubereiten. Da gibt es Video-Material über jeden. Darum gehe ich davon aus, dass der französische Schiedsrichter die Spieler von Servette und Basel sehr genau kannte.
War es Rot für Stocker?
Natürlich, wenn du einen Schiedsrichter anfasst, dann überschreitest du eine Grenze.
Wann pfeift der nächste Ausländer in der Super League?
Wahrscheinlich erst im Frühling. Diese Saison war es der erste Einsatz der Franzosen und einmal pfiff ein griechisches Trio hier. Der VAR wird dann aber von uns gestellt, unsere Schiedsrichter können ja alle fliessend Englisch und Französisch.
