Mehr Zuschauer, höhere Marktwerte
Darum ist YB grösser als Basel!

Noch vor fünf Jahren hechelte YB dem FCB hinterher, nun haben die Berner den einstigen Liga-Krösus abgelöst.
Publiziert: 24.01.2020 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2020 um 13:43 Uhr
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Die Berner haben den besseren Zuschauerschnitt.
Stefan Kreis und Alain Kunz

Mai 2016, YB spielt zu Hause gegen St. Gallen, 13 176 Zuschauer verlieren sich im Stadion. Das Resultat? Nebensächlich. Die Meisterschaft? Gelaufen! Zu krass ist die Dominanz des FC Basel.

Die Berner? Notorische Versager! «Veryoungboysen» ist längt ein Schlagwort, sie kriegens einfach nicht auf die Reihe. Der Abstand zum FCB? Massiv. Insgesamt kommen in jener Saison 16 983 an die Heimspiele, am Rheinknie rennen sie dem Klub hingegen die Tür ein. Mehr als 28 000 pilgern pro Match ins Joggeli.

Die Young Boys sind inzwischen selbsttragend

Nun, vier Jahre später, hat der Wind gedreht. YB hat den FCB überholt (siehe Galerie). In fast allen relevanten Punkten. Die Zuschauer-Entwicklung ist der deutlichste Indikator der Wachablösung, auch der Marktwert des Kaders spricht eine deutliche Sprache. Waren die FCB-Spieler in der Champions-League-Saison 2017/18 laut Transfermarkt.ch noch fast doppelt so viel wert, hat YB den einstigen Krösus auch in dieser Beziehung ab­gelöst.

Auch in finanzieller Hinsicht sieht die Zukunft der Berner rosiger aus als jene der Basler. Gelbschwarz ist mittlerweile selbsttragend. 2018 betrug der Gewinn 17 Mio. Franken. Der FCB hingegen hat im selben Geschäftsjahr mehr ausgegeben als eingenommen. Grund sind die horrenden Lohnkosten, die FCB-Boss Bernhard Burgener so schnell wie möglich senken möchte. Viel spricht dafür, dass YB bald attraktivere Gehälter zahlt als die Bebbi.

International ist Basel top

Einzig in Sachen internationaler Ausstrahlung hat der FCB die Nase (noch) vorn. YB strich in den letzten fünf Jahren jeweils schon früh die Segel, die Basler aber halten die Schweizer Fahne in Europa hoch. Auf Platz 29 rangiert der FCB im Uefa-Ranking, YB auf 62. Auch in dieser Saison ist die internationale Bühne rotblau gestrichen. Basel muss am 20. Februar auswärts nach Zypern, YB hat keine Doppelbelastung mehr zu stemmen, weil es in den Gruppenspielen (knapp) hängenblieb.

Ein entscheidender Vorteil im Hinblick auf die Meisterschaft? Dort treffen die beiden Liga-Schwergewichte am Sonntag zum Rückrundenstart auf­einander. Das Stadion? Ausverkauft! YB ist sexy, kein Vergleich zu damals im Mai 2016.

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