Markus Babbels rechnet ab
«Im Vergleich mit Bayern ist der FCL ein Kindergeburtstag»

FCL-Trainer Markus Babbel über das Zerwürfnis mit Co-Trainer Vrabec und Sportchef Fringer und weshalb Luzern ein Kindergeburtstag ist.
Publiziert: 10.03.2016 um 20:19 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:56 Uhr
Martin Arn und Michel Wettstein

Im Dezember sind Sie Vater geworden; Sie haben ein paar Millionen auf dem Konto: Warum tun Sie sich den FCL an?

Fussball ist mein Leben. Ich habe eine riesige Leidenschaft. Für mich war schon im Jugendalter klar, dass ich Trainer werden möchte. Das hat nichts mit Geld zu tun.

Sechs Niederlagen in Serie: Erreichen Sie das Team noch?

Definitiv, sonst wäre ich falsch am Platz. Ich bin überzeugt, dass wir die Situation meistern. Wir sind zum zweiten Mal innert kürzester Zeit in einer schwierigen Situation. Das wird die Jungs vorwärts bringen.

Wie kam es zum Zerwürfnis mit ihrem Ex-Assistenten Roland Vrabec?

Roland hat mich menschlich schwer enttäuscht. Da sind Sachen abgelaufen, die in keinem Betrieb geduldet würden.

Was war konkret?

Sie müssen mir einfach glauben, dass das Dinge waren, die nicht gehen. Ich hatte ihn hierher geholt, ihm geholfen. Dass er mich dann so hintergangen hat war eine grosse Enttäuschung.

Hat Vrabec gegen Sie gearbeitet?

Ja, das muss man leider so sagen.

Ex-Sportchef Rolf Fringer behauptet, Vrabec hätte 80 Prozent Anteil am Erfolg und Sie nur 20.

Dann habe ich aber auch nur 20 Prozent Anteil an den Niederlagen... Nein, ich hätte mir gewünscht, dass man das offen anspricht. Dass Rolf zu mir gesagt hätte: «Du bist nicht mein Typ Trainer. Wenn wir beide erfolgreich sein wollen, dann müssen wir uns trennen.» Das hätte ich verstanden. 

Das ist nicht passiert?

Nein! Auch da sind Dinge passiert, die waren unter der Gürtellinie. Dass Rolf und ich nicht auf derselben Wellenlänge waren ist kein Geheimnis. Aber dann kam das Ganze medial ins Rollen. Ich hätte mir mehr Sachlichkeit gewünscht. Da hilft es dann auch nicht, wenn Rolf Fringer Trauzeuge des BLICK-Sportchefs war...

Trauzeuge war Fringer nicht. Aber die beiden sind seit langem kollegial verbunden. Zurück zu Ihnen: Könnten Sie sich vorstellen, bei weiteren Niederlagen selber hin zu schmeissen?

Nein, dafür bin ich viel zu fest von meiner Arbeit und meinem Team überzeugt. 

Wie oft dürfen Sie noch verlieren?

Es gibt keine Auflage. Aber darum geht es nicht. Mich nervt die Situation brutal, weil wir es nicht schaffen, Resultate zu bringen. Wir machen Vieles richtig, aber wir schenken Punkte her. In so einer Situation braucht mir keiner Druck aufzulegen. Den mache ich mir schon selber!

Hätten Sie gedacht, dass Luzern ein derart unruhiges Pflaster ist?

Man hat mir das im Vorfeld so geschildert. Wenn hier nichts los wäre, ich weiss nicht ob mir das Spass machen würde. Ein bisschen Trubel stört mich nicht. Ich komme vom FC Bayern: Dagegen ist Luzern ein Kindergeburtstag...

Bei Bayern haben wenigstens die Resultate gestimmt...

...auch nicht immer. Wenn du bei Bayern nicht Meister wirst, dann war’s eine Scheiss-Saison und du kriegst genau gleich auf die Fresse, wie jetzt in Luzern.

Super League 24/25 - Meisterrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
34
44
64
2
Servette FC
Servette FC
34
5
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
34
6
53
4
FC Lugano
FC Lugano
34
3
52
5
FC Luzern
FC Luzern
34
8
51
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
34
9
50
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
34
-5
47
3
FC Sion
FC Sion
34
-9
39
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
34
-13
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
34
-27
33
Relegation Play-Off
Abstieg
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?