«Wir waren mental kaputt»
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Lugano-Trainer im Interview:«Wir waren mental kaputt»

Mamma mia, Lugano!
Croci-Torti schlägt nach Fehlstart Alarm

«Das war nicht genug!» Cupsieger-Coach Mattia Croci-Torti will nach dem Fehlstart mit bloss einem Sieg aus wettbewerbsübergreifend fünf Partien nichts beschönigen. Er sagt, wo die Probleme beim FC Lugano liegen.
Publiziert: 08.08.2022 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2022 um 15:53 Uhr
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Ein Tag zum Vergessen: Mattia Croci-Torti ist bedient – im Hintergrund jubeln die siegreichen Luzerner.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
Marco Pescio

So richtig will das noch nicht klappen mit Lugano und der neuen Aufbruchstimmung nach dem umjubelten Cupsieg in der letzten Saison. Im Heimspiel gegen Luzern kommen nur etwas mehr als 3000 Zuschauer ins Cornaredo. Das hat an diesem Sonntagnachmittag womöglich mit der unerträglichen Hitze zu tun – jene Fans, die erscheinen, verkriechen sich in alle möglichen Schattenzonen des Stadions. Doch auch sportlich gibt der Klub bislang wenig Anlass für eine nachhaltige Euphorie. Amerikanische Investoren und vielversprechende Transfers hin oder her. Werbung für den neuen FC Lugano sieht anders aus.

In der Liga resultiert in vier Partien ein Sieg. In der Quali für die Conference League liegen die Bianconeri gegen den israelischen Klub Hapoel Be’er Sheva nach dem Hinspiel mit 0:2 hinten. Beim «Grande Lugano» der letzten Spielzeit herrscht plötzlich wieder «Tristezza».

«Jetzt müssen wir langsam reagieren!», sagt Mattia Croci-Torti und drückt dabei absichtlich den Alarmknopf. Nicht zu fest, denn Panik bringt selten was, das weiss auch der kultige Tessiner Trainer. Gleichwohl betont er in der Analyse des Saisonstarts mehrfach: «Das war bislang nicht genug, was wir gezeigt haben.»

Der FC Lugano ist noch «zu neu»

Er spart nicht mit Selbstkritik, gibt zu, dass sein Team den Europacup-Einsatz unter der Woche nicht gut weggesteckt habe: «Zu Beginn des Spiels gegen Luzern waren wir tot. Wir waren mental wirklich kaputt.» Zwar habe sein Team dann in der zweiten Hälfte «Charakter gezeigt» und sich gesteigert. Doch das 1:2 gegen den FCL sei am Ende dennoch verdient.

Croci-Torti ortet die Probleme in der Vorbereitung: «Da haben wir nicht gut gearbeitet. Wir hatten zu viele Verletzungen, einige Spieler kamen erst zu spät richtig rein.» Die Mannschaft ist seiner Meinung nach noch «zu neu». Und auch: «Zu wenig breit aufgestellt».

Als gegen Luzern Adrian Durrer und Allan Arigoni verletzt ausfallen, muss Croci-Torti kurzfristig «etwas erfinden»: «Wir hatten keine Verteidiger mehr, also haben wir Mittelfeldspieler zurückgezogen und es so versucht.» Ohne Erfolg. Was bleibt, ist eine grosse Baustelle in einer Mannschaft mit grundsätzlich viel Potenzial.

Doch Croci-Torti bleibt kämpferisch. Und cool wie eh und je. Mit einem Augenzwinkern sagt er: «Wir sollten jetzt nicht weinen, sondern arbeiten.»

Meisterschaftsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
34
44
64
2
Servette FC
Servette FC
34
5
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
34
6
53
4
FC Lugano
FC Lugano
34
3
52
5
FC Luzern
FC Luzern
34
8
51
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
34
9
50
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
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