Lugano-Goalie Da Costa war der grösste FCZ-Fan
«Ich juble auch bei Toren gegen Zürich»

Ex-FCZ-Goalie David da Costa (31) ist zurück in der Super League. Er redet über seinen Rauswurf, den FCZ-Stallgeruch und seine Zukunft mit Lugano.
Publiziert: 15.07.2017 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:10 Uhr
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David da Costa ist zurück in der Super League.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann (Text), Toto Marti (Foto)

David da Costa, Sie sind nach zwei Jahren in der italienischen Serie B zurück in der Schweiz. Sie waren Captain bei Novara Calcio. Warum wechselten Sie zu Lugano?
David da Costa: Lugano ist an mich herangetreten und hat mir einen Dreijahresvertrag angeboten. Das gibt mir eine gewisse Sicherheit, ich bin ja auch schon 31. Nach dem ersten Gespräch mit dem Präsidenten Angelo Renzetti fühlte ich mich schon wie ein Teil des Vereins. Es war auch ein Bauchentscheid.

War Novara nicht mehr das Richtige?
Novara war super. Meine Familie und ich haben uns da sehr wohl gefühlt. Aber der Klub wollte meinen Vertrag plötzlich nicht mehr verlängern. Die letzten Spiele habe ich verletzungsbedingt verpasst und der junge Ersatz-Goalie hat seine Sache gut gemacht. Vielleicht will Novara künftig auf ihn setzen? Fussball ist schnelllebig, da habe ich kein Probleme.

Ihr Abgang vor gut zwei Jahren beim FCZ war schmerzhafter. Sie wurden von Trainer Urs Meier aus dem Kader geworfen...
... das war ein total unschöner Abgang, der mir sehr nahe ging. Meine Frau war schwanger, wir mussten das Land wechseln. Ich habe mir damals Mühe gegeben, ihr gegenüber optimistisch zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen. Ich wollte nicht den «Gränni» spielen, die Situation war schon genug beunruhigend. Nach einem Jahr Novara dachte ich dann: «Wow, habe ich eine starke Frau!» Sie hat nicht nur alles mitgemacht, sie hat mich sogar unterstützt, mir geholfen.

Sie sind Meier nicht mehr böse?
Nein. Der Trainerjob ist kein einfacher. Das gehört zum Fussball. Es gibt auch viele andere Spieler, die abserviert worden sind. Die Situation hat mich und meine Familie im Nachhinein stärker gemacht.

Sind Sie heute also der bessere Goalie als vor zwei Jahren?
Das weiss ich nicht, wir werden es sehen. Ich habe mich weiterentwickelt, habe zwei Jahre italienische Goalieschule hinter mir. Gewisse Bewegungsabläufe und die Technik beim Absprung werden in Italien anders gelehrt.

Die Lugano-Tifosi hinter Ihrem Tor haben gegen Milan «Chi non salta è zurighese!» («Wer nicht hüpft, ist ein Zürcher») gesungen. Müssen sie nun ein neues Lied lernen?
Nein. Das ist Fan-Kultur. Anpassen muss ich mich, ich bin neu im Klub, in der Stadt.

Sie sind nicht nur Zürcher, sie waren als Bub und Jugendlicher auch eingefleischter FCZ-Fan. Werden Sie bei Toren gegen den FCZ jubeln?
Klar! Fussball ist mein Beruf. Ich habe schon bei Wohlen gespielt, in Thun, bei Novara, sogar in Basel bei Congeli. Jedes dieser Leibchen trug ich mit Stolz, für jeden Klub gab ich alles.

Dennoch haben Sie sich in Novara nach einer Runde als erstes die FCZ-Resultate angeschaut...
... Ich schaue mir die Resultate all meiner Ex-Teams an. Klar war ich ein riesiger FCZ-Fan, aber auch ich bin älter geworden. Das ist ein grosser Teil meiner Vergangenheit. Für euch Medien werde ich immer den FCZ-Stallgeruch haben, egal wo ich spiele. Aber ich identifiziere mich voll mit Lugano, gebe mein Bestes und werde Verantwortung übernehmen.

Was liegt diese Saison für Lugano drin?
Es ist noch zu früh um Saisonziele zu formulieren. Wir wollen ein Lugano sein, das giftig spielt und schwierig zu schlagen ist.

Im Sturm verliert der Klub mit Alioski und Sadiku 25 Saisontore. Wie kann man das kompensieren?
Ich als Goalie gewinne viel lieber 1:0 als 4:3.

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