Wie hatte man sich gefreut in Luzern, als Sportchef Remo Meyer im letzten Sommer Rene Weiler als neuen Coach präsentierte. Weiler, der ein Jahr zuvor mit Anderlecht noch belgischer Meister geworden war. Weiler sollte die Erfolgsgeschichte, die unter Gerardo Seoane in der letzten Rückrunde begonnen hatte, weiterschreiben. Es kam anders: Bald einmal beklagte sich Weiler öffentlich, weil der Kader nicht seinen Ansprüchen entsprach. Damit brachte er zunächst einmal Sportchef Remo Meyer gegen sich auf. Aber natürlich geht solcherlei Kritik auch an den Spielern nicht spurlos vorbei.
Bald einmal hatte Weiler mehrere Schlüsselspieler gegen sich, weil er sie degradierte und auf dem Feld herumschob, wie Schachfiguren. Simon Grether zum Beispiel liess Weiler im Mittelfeld spielen, obwohl Grether auf der Abwehrseite zuhause ist. Weiler verteilte die Captainbinde nach Gutdünken («ich brauche keinen festen Captain, jeder Spieler soll Captain sein»). Mal trug Christian Schneuwly die Binde, mal Pascal Schürpf.
«Will nicht alles über den Haufen werfen»
Und als sich Weiler im Februar auch noch über die schlechten Trainingsplätze beklagte, wo doch Luzern mit die beste Infrastruktur der Liga hat, hatte man endgültig das Gefühl, dass dieser Trainer am falschen Platz ist.
Sein Nachfolger Thomas Häberli will «nicht alles über den Haufen werfen», wie er am Freitag sagte. Er wird aber gut daran tun, wieder eine klare Nummer 1 im Tor und einen Stammcaptain zu bestimmen, die beide als verlängerter Arm des Trainers Einfluss auf die Mitspieler und aufs Spiel nehmen können.
Anders als Weiler wird sich Häberli hüten, seine Spieler und seinen Sportchef öffentlich zu kritisieren. Denn Häberli weiss genau, dass er als Neuling in diesem Geschäft unter besonderer Beobachtung steht und dass er liefern muss. Sofort! Sein Vertrag läuft vorerst lediglich bis im Juni. Immerhin hat auch Sportchef Meyer aus dem missglückten Experiment mit Weiler etwas gelernt. Ihm hatte Meyer im letzten Sommer noch einen Dreijahresvertrag gegeben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |