Es war die Schrecksekunde des letzten Super-League-Wochenendes. Fabio Daprelà packt im Spiel gegen St. Gallen (2:2) die offene Sohle aus und zertrümmert Cedric Ittens Knie. Das Resultat: Kreuz- und Innenband-Riss im rechten Knie des Espen-Stürmers.
Für Lugano-Rüpel Daprelà gibts nicht mal die Gelbe Karte – es wäre seine zweite gewesen –, Schiri Tschudi schaut dem Ball hinterher. Er sieht die Szene nicht.
Das rüde Foul hat für Daprelà nun Konsequenzen. Nachdem der Disziplinarrichter der Swiss Football League den Fall einen Tag nach Verfahrenseröffnung an die Disziplinarkommission weitergeleitet hat, entschied jene nun, den 27-Jährigen provisorisch für zwei Spiele zu sperren. Damit kann er am Mittwochabend gegen Schlusslicht Xamax sowie am Sonntag gegen Basel nicht auflaufen.
Die Liga teilt zudem mit: «Der Entscheid ist nicht anfechtbar. Der vollständige Entscheid der Disziplinarkommission in der Sache folgt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Beweisaufnahme ganz abgeschlossen ist. In diesem Entscheid können weitere Sanktionen ausgesprochen werden.» Es dürften also weitere Sperren folgen.
Daprelà selbst hat sich nach dem Horror-Foul entschuldigt. Via Video-Botschaft wandte er sich an Itten: «Es tut mir leid, was passiert ist. Ich übernehme jegliche Verantwortung. Und ich wünsche Cedric alles Gute, eine gute Genesung, und hoffe, ihn bald wieder auf dem Fussballplatz zu sehen.»
Anders tönts bei den FCSG-Verantwortlichen. Sportchef Sutter: «Wer ein solches Foul macht, muss sich auch nicht mehr entschuldigen.» Trainer Zeidler siehts gleich. Ob die St. Galler nun rechtliche Schritte gegen Daprelà einleiten, hänge auch von Itten selbst ab, so Präsident Matthias Hüppi. Heisst: Will Itten nicht klagen, sehen die Espen wohl davon ab.
«Kampagne der Kriminalisierung»
Der Präsident der Luganesi Angelo Renzetti nimmt auf der Homepage des FC Lugano Stellung: «Wie alle Anwesenden am Spiel zwischen St. Gallen und Lugano habe ich den Ernst der Situation nicht sofort gemerkt. Nach dem Spiel, löste die Art und Schwere der Verletzung von Cedric Itten eine beispiellose Kampagne der Kriminalisierung aus.»
Renzetti appelliert an die Vernunft der Richter: «Ein unkoordinierter Versuch den Ball zu spielen, aber schon gar nicht mit dem Willen, den Gegner zu treffen oder zu verletzen.» (leo)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 22 | 26 | 40 | |
2 | FC Lugano | 23 | 7 | 39 | |
3 | FC Luzern | 22 | 6 | 36 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 23 | 10 | 35 | |
5 | BSC Young Boys | 23 | 6 | 34 | |
6 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
7 | FC Zürich | 22 | -1 | 33 | |
8 | FC St. Gallen | 22 | 6 | 32 | |
9 | FC Sion | 23 | -5 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 23 | -9 | 22 | |
11 | Yverdon Sport FC | 23 | -18 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 22 | -30 | 14 |