Liga total: Streller zum FCL-Knatsch
«Das hat Alex nicht verdient»

Vor dem Duell mit dem FCL spricht FCB-Captain Marco Streller mit BLICK über das Chaos beim Gegner, Sorgen bei Kumpel Alex Frei und extreme Schmerzen im Rücken.
Publiziert: 06.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:29 Uhr
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FCB-Hauptakteur: Streller ist nach seiner Diskushernie wieder fit und will nichts vom Rücktritt wissen.
Foto: Basile Bornand
Von Sandro Inguscio

Hätten Sie gedacht, dass Sie gegen Luzern auf das Schlusslicht treffen?
Marco Streller: Niemals! Die Mannschaft ist deutlich besser, als der letzte Tabellenplatz zeigt. Ich hatte das Gefühl, dass sie stabil sind. Wenn man in so eine Negativspirale gerät, ist es schwierig. Siehe Borussia Dortmund.

Herrscht in Luzern zu viel Chaos?
Ich sehe bei Luzern nicht in den Klub hinein und kann dies deshalb nicht beurteilen. Das Spielermaterial wäre gut, es muss also andere Gründe geben.

Wie erleben Sie FCL-Sportchef Alex Frei zurzeit?
Es geht nicht spurlos an ihm vorbei. Was mit ihm passiert, ist nicht fair, das hat er nicht verdient. Aber er kennt das Geschäft, er wird seine Schlüsse daraus ziehen.

Was ist nicht fair?
Es werden ihm Dinge angelastet, für die er nichts kann. Er wird als Alleinschuldiger hingestellt. Deshalb geht seine Situation auch mir sehr nahe.

Hat er es sich einfacher vorgestellt?
Er ist vom Feld direkt ins Büro. Wenn er jetzt Bilanz zieht, wird ein Gedanke vielleicht sein, dass er die Situation falsch eingeschätzt hat. Für ihn ist es eine Lebensschule.

Mit Markus Babbel haben Sie einen weiteren Kumpel in Luzern. Haben Sie sich schon ausgetauscht?
Wir haben wie Frauen zweimal mehrere Stunden telefoniert (lacht). Wir waren damals so eng befreundet, teilten uns das Zimmer, sowas bleibt.

Haben Sie ihm einen Tipp, wie er gegen den FCB bestehen kann?
Den gebe ich ihm definitiv nicht! Er wird seinen Plan schon haben. Er wird Luzern dort hinten rausbringen. Aber damit muss er noch nicht gegen uns beginnen (lacht).

Hatten Sie Bedenken, ob Sie nach Ihrer Diskushernie gegen Luzern wieder auf dem Feld stehen werden?
Nach der Diagnose hatte ich Bedenken, ob ich je wieder auf dem Feld stehe! Zum Glück wurde mir diese Angst schnell genommen. Ich musste aber hart für mein Comeback arbeiten.

Was waren die schlimmsten Momente?
In der Nacht, als es ausbrach, konnte ich mich nicht mehr bewegen. Ich wollte zu Hause die Treppe runterlaufen – und es ging nicht! Die Schmerzen waren extrem. In erster Linie musste ich die mit Spritzen und Schmerzmitteln in den Griff kriegen. Und dann viel an mir arbeiten.

Als Sie zu Hause auf dem Sofa lagen, hat Ihre Frau nicht gesagt: Marco, lass es einfach!
Sie weiss, was mir der Fussball bedeutet, das würde sie mir nicht so sagen. Natürlich haben wir darüber geredet, aber ich habe gleich gesagt: So endet meine Karriere nicht! Dafür war die Karriere zu schön. So ein Ende hat niemand verdient. So eine Verletzung lehrt einen wieder zu schätzen, was man hat.

Deshalb haben Sie verlängert?
Meine Frau hatte mich schon lange bestärkt, weiterzumachen. Ich bin mir bewusst, was für einen Wert ich für den FCB habe. Diese Verletzung hat die letzten Zweifel ausgeräumt. Es hat mir gezeigt, dass ich den Wettkampf noch liebe. Ich bin einfach ein Adrenalinjunkie, der noch hungrig ist. Es macht mich immer noch stolz, ein Hauptakteur dieser FCB-Ära zu sein.

Der Vertrag gilt also nur als Spieler und nicht womöglich als Funktionär?
Nein! Ich bin kein Fan solcher Anschlussverträge. Auch wenn wir uns in losen Gesprächen schon Gedanken über eine mögliche Zukunft abseits des Feldes gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass ich auch nächste Saison noch auf dem Niveau spielen kann.

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