Der FCZ verliert auch in Nordirland
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Liga gründet Finanz-Task-Force:Der FCZ verliert auch in Nordirland

Liga gründet Task Force für Notfinanzen
FCZ-Canepa fordert Geldspritze vom Staat

Der Bundesrat stellt vorerst 10 Mia. Franken für Coronavirus-bedingte Finanzlöcher zur Verfügung. Daran will auch die Super League teilhaben. Und zwar rasch. FCZ-Boss Canepa: «Viel Zeit bleibt nicht!»
Publiziert: 18.03.2020 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2020 um 20:52 Uhr
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Der Spielbetrieb der Raiffeisen Super League muss wegen den Massnahmen des Bundes ruhen.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Matthias Dubach

Der Corona-Hammer trifft die Schweizer Wirtschaft mit voller Wucht! Restaurants. Coiffeur-Läden. Skigebiete. Und auch den Schweizer Profi-Fussball hat es böse erwischt. Zum Beispiel den FCZ. Bereits jetzt sind es mehrere 100'000 Franken Schaden. Im schlimmsten Fall – dem nicht unwahrscheinlichen, dass die Meisterschaft abgebrochen wird – könnte er in Millionenhöhe steigen.

Präsident Ancillo Canepa sagt in einer Videobotschaft auf der Klubwebsite: «Die finanziellen Auswirkungen belasten uns stark, aber wir haben keine Einnahmen aus dem Spielbetrieb. Wir haben weiterlaufende Fixkosten und gegen 200 Mitarbeiter auf der Lohnliste.» Neben den Profispielern und Trainern mit befristeten Verträgen arbeiten bei allen Super-Ligisten in der Administration, Ausbildung auch viele «normale» Angestellte.

Schulterschluss aller Klubs

Für Canepa ist klar: Die Profiklubs sind KMUs und haben Anrecht auf die staatliche Finanzspitze, die der Bundesrat fürs corona-geschädigte Gewerbe bereitstellt. Vorerst sind es insgesamt 10 Milliarden Franken. Davon 100 Mio. Franken für den Sport, wie das Bundesamt für Sport mitteilt: «Der Bundesrat hat je 50 Mio. für den Profibetrieb (Darlehen) sowie für den ehrenamtlichen Sportbetrieb (à fonds perdu) in Aussicht gestellt.»

Canepa sagt: «Wir hoffen, dass die vom Bundesrat in Aussicht gestellte Unterstützung rasch und unbürokratisch realisiert werden kann.» Der FCZ wird auch Kurzarbeit einführen.

Werden auch andere Profi-Klubs die Staatshilfe fordern? «Wir haben in der Liga eine Task-Force gebildet, welche diese und andere Themen bearbeiten wird. Für uns ist wichtig, dass wir einheitlich und solidarisch effiziente Lösungen anstreben», sagt Canepa zu BLICK.

Aktuelle Aufgabe der Task-Force: klären, auf welchem Weg und wie konkret die Nothilfe angefordert werden kann. Das Baspo hat den Auftrag, eine Verordnung zu erarbeiten, die alle Details und den Prozess dieser Unterstützung für den Sport regelt. Canepa: «Wie im Ausland erhoffen wir uns eine vollumfängliche Unterstützung. Viel Zeit bleibt nicht. Die Einnahmen sind bei uns allen völlig eingebrochen, die Fixkosten bleiben aber bestehen.»

Darf das der Profifussball?

Dass der Profifussball wie viele andere KMUs aus dem Dienstleistungssektor nun Staatshilfe anfordert, könnte aber womöglich nicht überall auf Verständnis stossen. Canepa: «Was viele wahrscheinlich nicht wissen: Der Profifussball generiert in der Schweiz eine Wertschöpfung von jährlich mehreren hundert Millionen Franken. Das heisst, ausserhalb der Klubs profitieren viele Unternehmen von unserem Spielbetrieb!»

Damit seien mehrere Tausend Arbeitsplätze verknüpft, die es ohne den Profifussball in der Schweiz nicht geben würde. «Diese Zahlen sind durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Der potentielle wirtschaftliche Schaden betrifft also nicht nur die Klubs», stellt Canepa fest.

Ob es die Politik ebenso sieht? Der Bundesrat wird wie in anderen Branchen in absehbarer Zeit über diese Vorlagen entscheiden und kommunizieren.

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