Das 1:2 gegen Lugano im Abstiegskampf. Das 13. Spiel ohne Sieg in Folge. 11 Niederlagen. Eine Bilanz, die jedem Coach fast in jedem Klub den Job kostet. Celestini sagt denn auch zu Alain Joseph: «Präsident, wenn Sie mich feuern, verstehe ich das. Nein, eigentlich müssen Sie mich entlassen!» Das war gestern Nachmittag am Ende von zwei intensiven Tagen. Doch Lausanne entlässt den Trainer des Jahres nicht. Im Gegenteil!
Wie es dazu kommt, ist mehr als aussergewöhnlich. Joseph erzählt: «Nach der Rückkehr aus Lugano schaute ich mir alle Aufstellungen und Statistiken von all unseren Spielen an. Bis drei Uhr nachts. Ich wollte verstehen», sagt der Mann, der sich nicht als Fussball-Spezialist bezeichnet. Doch damit nicht genug!
«Es ist der schwierigere Weg»
Am Sonntag schaut sich Joseph die Zusammenfassungen aller Spiele an. Und als Dessert zweimal das Lugano-Spiel! «Am Ende hatte ich verstanden, was Fabio wollte. Was er vom Team verlangte. Was seine Idee war. Wäre es um einen Chirurgenjob gegangen, hätte ich keine Chance für eine solche Analyse gehabt. Im Fussball geht das. Weil Fussball keine exakte Wissenschaft ist. Als ich fertig war, so gegen 22 Uhr, schlief ich sehr gut. Denn ich wusste, was zu tun war.»
Am Montag überzeugt Joseph seine Vorstandskollegen davon, an Celestini festzuhalten. Und zwar bedingungslos! «Wenn man uns vorwirft, dass wir naiv sind, weil wir zu offensiv spielen – okay. Aber diese Mannschaft hat keine Wahl. Die kann nicht anders. Sollten wir dennoch absteigen, dann gemeinsam. Und dann war es ein Unfall, für den ich geradestehe. Und wenn wir den Ligaerhalt schaffen, dann war das auch Teamwork. Nein. Celestini bleibt unser Coach. Und nicht bis zum YB- oder zum Vaduz-Spiel. Bis Ende Saison. In jedem Fall. Und am liebsten mindestens bis Ende seines Vertrags, der noch zweieinhalb Jahre läuft.»
Schlusswort des aussergewöhnlichen Präsidenten: «Wir handeln nicht so, wie die meisten anderen gehandelt hätten. Aber nicht, weil wir prinzipiell gegen den Strom schwimmen. Sondern weil das unsere volle Überzeugung ist. Es ist der schwierigere Weg, das weiss ich. Aber Fabio ist der bestmögliche Trainer für Lausanne!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC St. Gallen | 34 | 3 | 48 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Yverdon Sport FC | 34 | -24 | 34 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |