Kommentar zum Rauswurf von FCZ-Trainer van der Gaag
In jedem anderen Klub wäre Malenovic jetzt unter Druck

Am Ende hatte Mitchell van der Gaag keine Deckung von oben – und keine Unterstützung von unten. Sportchef Milos Malenovic würde in jedem anderen Klub unter Druck geraten, findet Fussballreporter Florian Raz.
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Nach bloss 11 Spielen ist seine Amtszeit beim FC Zürich beendet: Mitchell van der Gaag.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus

Darum gehts

  • FCZ trennt sich von Trainer van der Gaag nach Aussprache
  • Verhältnis zwischen Trainer und Sportchef kühlte schnell ab
  • FCZ gewinnt unter Malenovic durchschnittlich 1,4 Punkte pro Spiel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Am Montag knallts ein erstes Mal. Nach einer Aussprache zwischen Mitchell van der Gaag (54) und der Mannschaft marschierte ein Teil des Teams ins Büro des Präsidenten. Danach war Ancillo Canepa (72) klar, dass sein FC Zürich einen neuen Trainer suchen muss.

Die Trennung von van der Gaag ist eine schwere Niederlage für Canepa und seinen Sportchef Milos Malenovic (40). Was haben sie Mitte Juni vom Holländer geschwärmt! «Ein Trainer von diesem Format wird uns in vielen Bereichen weiterbringen», hat Malenovic gemeint. Canepa war diesmal nicht zu 99 Prozent überzeugt – sondern «zu 100 Prozent».

Das Verhältnis zum Sportchef

Bald schon aber kühlte vor allem das Verhältnis zwischen Trainer und Sportchef ab. Van der Gaag verteidigte seinen Arbeitsbereich als Trainer und wollte alleine für die Mannschaft zuständig sein. Gleichzeitig fand er keinen Zugang zu wichtigen Spielern.

Keine Deckung von oben, keine Unterstützung von unten. Dazu die mässigen Auftritte und das blamable Cup-Out: Da ist die Trainerentlassung trotz 13 Punkten in der Liga nicht ganz überraschend. Sie ist das Eingeständnis von Sportchef und Präsident, dass sie sich bei der Trainersuche einen monumentalen Fehlgriff geleistet haben.

Gleichzeitig bleibt Malenovic weiterhin den Beweis schuldig, dass sein Umbau des Vereins zum sportlichen Erfolg führen kann. 1,4 Punkte gewinnt der FCZ in seiner Amtszeit pro Spiel. Das ist die Bilanz einer grauen Maus – und nicht eines Spitzenklubs.

Der Sportchef darf sich glücklich schätzen, dass sein Präsident weiterhin von ihm überzeugt ist. In jedem anderen Verein stünde längst er selber mächtig unter Druck.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
16
13
34
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
16
11
28
3
FC Basel
FC Basel
16
7
27
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
16
5
26
5
FC Sion
FC Sion
16
5
24
6
FC Lugano
FC Lugano
16
-1
24
7
FC Zürich
FC Zürich
16
-4
23
8
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
16
4
20
9
Servette FC
Servette FC
16
-4
19
10
FC Luzern
FC Luzern
16
-1
18
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
16
-11
14
12
FC Winterthur
FC Winterthur
16
-24
9
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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