«Die Regel mit dem Hands ist einfach nicht klar»
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Sion-Kronig über VAR-Entscheid:«Die Regel mit dem Hands ist einfach nicht klar»

Jan Kronig dirigiert die Sion-Abwehr auf «Wallisertiitsch»
17 Jahre nach Wicky endlich wieder ein Oberwalliser

Mit Jan Kronig spielt endlich wieder ein Oberwalliser eine wichtige Rolle im Team des FC Sion. Auch wenn er als Zehnjähriger das Wallis verschmäht hatte.
Publiziert: 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 17:08 Uhr
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Auch St. Gallens Shootingstar Alessandro Vogt hatte Jan Kronig meistens im Griff. Hier gerade nicht.
Foto: keystone-sda.ch

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Alain KunzReporter Fussball

Mit Wehmut erinnern sich die Fans des FC Sitten – benennen wir den Klub einmal auf Deutsch – an die guten alten Zeiten. An jene mit echten Oberwallisern im Team wie Jean-Paul Brigger oder Georges Bregy. An die beiden Meistertitel. Mittlerweile auch an Cup-Siege, denn der letzte des 13-fachen Cup-Siegers liegt auch schon zehn Jahre zurück.

Der letzte Oberwalliser, der Spuren hinterlassen hat, ist Raphael Wicky. Dreimal holte der spätere YB-Meistertrainer die Cup-Trophäe. Vor allem aber den Meistertitel 1997. Seither? Oberwalliser Funkstille. Christian Constantin und seine Tschugger-Kumpel haben dem Fussballklub den Rang als Unterhaltungsexportschlager abgelaufen.

Das Intermezzo Theler

Es gab da noch das Intermezzo Sandro Theler (24). Das war in der Saison 2020/21. Da absolvierte der Briger stolze 25 Spiele. Er kam später nach dem Abstieg von Yverdon zurück, wo er hingewechselt hatte – und kam in dieser Spielzeit auf … zwei Einsatzminuten. Auch in Aarau konnte er sich nicht durchsetzen und ging zum Erstligisten FC Naters Oberwallis, um seine Karriere neu zu lancieren. Doch auch dort sitzt er mehr auf der Bank, als dass er spielt.

Wegen der CC-Skandale wurde Jan in Bern ausgebildet

Und nun ist da also Jan Kronig (25)! Kein FC-Sion-Junior. Als er zehn war, schickten die Eltern das Talent nach Bern, zu YB. Später wird der Junge aus Zermatt sich erinnern, dass es da auch um die vielen Skandale des FC Sion unter Christian Constantin ging. Und so durchläuft Kronig die Junioren von YB, bis er 2019 seinen ersten Profivertrag unterschreibt. Doch bei YB kommt er bloss zu zwei Super-League-Einsätzen und wechselt zuerst zu Schaffhausen, dann zu Wil und zu Aarau. Bis die Zeit Anfang 2024 reif ist für den FC Sion! Zu Beginn spielt er mal, mal nicht. Nach dem Abgang von Captain und Abwehrchef Joël Schmied im Januar 2025 zum 1. FC Köln ist die Stelle des Bosses in der Defensive vakant. Doch es spielt meistens nicht Kronig, sondern Gora Diouf. Die Zeit des gebürtigen Brigers schlägt erst, als der Senegalese diesen Sommer zu Mechelen wechselt.

Nun ist Kronig der Boss

Seither ist Kronig der Boss. Nur in einem Match geht er zehn Minuten vor Abpfiff vom Feld. Unfreiwillig, weil er beim 0:0 gegen YB – ausgerechnet – in Bern eine diskutable Rote Karte gezeigt bekommt. Alle anderen Spiele spielt er durch. So auch beim 2:2 gegen den FCZ. Glasklar analysiert er das Spiel. «Das tut extrem weh, nach einer 2:0-Führung wie gegen Lausanne am Ende nur einen Punkt zu haben.» Er nervt sich natürlich auch über den Hands-Penalty. «In Thun geht der Schiedsrichter bei einer gleichen Szene nicht raus an den Bildschirm. Bei uns schon. Das scheint irgendwie 50:50 zu sein. Für uns Spieler ist das extrem unklar.»

Keine Fluchwörter, einfach eine klare Analyse der Situation. Kronig ist gereift, definitiv. Auch in Bezug auf die Saison verfällt er nicht in Panik: «Wir müssen unserem Weg treu bleiben. Der ist nämlich gut. Wir sind ja immer noch in den Top 6. Es wird nun Zeit, wieder den Output zu erhalten für die Leistungen, die wir erbracht haben.»

Auch Innenverteidiger-Kollege Hajrizi wurde bei YB ausgebildet

P.S. Kleine Anekdote am Rande: Sein Innenverteidiger-Kollege ist auch Walliser. Allerdings nicht von oben, sondern von unten. Kreshnik Hajrizi (26) ist in Sierre aufgewachsen, also ganz nahe der Walliser Sprachgrenze, und zog auch YB dem FC Sion für seine Ausbildung vor, bevor er zu Chiasso, Lugano und dann Widzew Lodz ging. Und nun auch endlich in seiner Heimat gelandet ist. Wie Kronig.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
14
11
31
2
14
7
25
3
13
10
24
4
14
6
23
5
13
1
22
6
14
3
20
7
14
4
18
8
14
-6
17
9
14
3
16
10
14
-5
15
11
14
-9
14
12
14
-25
6
Meisterschaftsrunde
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