Heftige Vorwürfe der Polizei nach Krawallen
«FCB will gar nichts unternehmen»

Die hässlichen Ausschreitungen nach dem Spiel zwischen Basel und Zürich bewegen weiterhin die Gemüter. Wieso stoppt niemand diese Chaoten? Der Polizeibeamtenverband macht Vorwürfe. Der FCB wehrt sich jetzt.
Publiziert: 14.04.2016 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:56 Uhr
Gummischrot, zwei Festnahmen und Verletzte bei Polizei und Fans
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Wüste Ausschreitungen nach FCB vs. FCZ:Gummischrot, zwei Festnahmen und Verletzte bei Polizei und Fans
Sandro Inguscio

Wieder wüten Fussball-Chaoten in der Schweiz. Wieder gibts hässliche Szenen. Wieder Verletzte. Wieder sind FCB-Fans involviert. Und wie immer gibts danach Frust, Anschuldigungen und scheinbar keine griffigen Lösungen.

Die Bilanz der Krawalle am letzten Sonntag im Anschluss ans Spiel zwischen dem FCB und dem FCZ im Joggeli: neun verletzte Polizisten und ein brennendes Polizei-Auto.

Jetzt hat die Polizei die Schnauze voll! Genauer gesagt der Polizeibeamtenverband. Dessen Vizepräsident Heinz Salvisberg erhebt schwere Vorwürfe. Und zwar gegen den FCB! Für ihn ist klar: Der Verein tut zu wenig um seine Chaoten zu stoppen.

«Der Frust im Korps ist gross», sagt Salvisberg gegenüber «TeleBasel». «Einige zugegebenermassen einschneidende Massnahmen, um die Sicherheit im und ums Stadion zu erhöhen, würden am Widerstand durch den Stadionbetreiber FC Basel scheitern.»

Das wirft er dem FCB vor!

- Zu schlechte Überwachungsbilder, um Täter identifizieren zu können. Salvisberg: «Ich kann über die Bilder, die uns der FCB aus dem Sektor D liefert, nur den Kopf schütteln. Die heutigen Überwachungssysteme liessen entscheidend bessere Qualität zu. Von daher müssen wir fast annehmen, dass der FCB gar nicht gewillt ist, hier etwas zu unternehmen.»

- Zu lasche Eingangskontrollen bei der Muttenzerkurve. Diese müssten laut dem Polizeibeamtenverband viel konsequenter sein, samt Kontrolle der Identität.

- Der Gästesektor müsste mit dem Familycorner getauscht werden. In der heutigen Position müssen die Gästefans nach dem Spiel eine halbe Stunde eingesperrt werden und danach mit 100 Polizisten in Vollmontur zum Bahngleis begleitet werden. Beim näherliegenden Familycorner würden 20 bis 30 Polizisten reichen.

BLICK konfrontiert den FCB damit. Beim Meister heisst es aber nur: «Wir nehmen die Aussagen so zur Kenntnis.» Einzig auf den Punkt mit dem Abtausch des Gästesektors mit dem Familycorner will Sicherheitschef Beat Meier genauer eingehen: «Seit mehreren Jahren besteht unter der Leitung der Polizei eine Arbeitsgruppe St. Jakob. In dieser sind alle Player vertreten, die im und rund ums Stadion involviert sind. In dieser wurde schon mehrfach, also auch mit der Polizei, darüber diskutiert, den Familycorner mit dem Gästesektor zu tauschen. Allerdings wurde dies nach genauer Überprüfung gemeinsam abgelehnt.»

Leistet der FCB jetzt also Widerstand um die Sicherheit zu erhöhen oder nicht? Meier: «Niemand beim FCB will solche Vorfälle. Wir verurteilen diese aufs schärfste und setzen alles daran, so etwas in Zukunft zu verhindern. Wir wollen aber keine Scheinmassnahmen, sondern nur solche, die sinnvoll sind.»

Solche «sinnvolle Massnahmen» sollen im Hinblick auf nächste Saison Ende Mai geprüft werden. Hauptsache, man kriegt diese Chaoten endlich in den Griff!

Super League 24/25 - Meisterrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
35
47
67
2
Servette FC
Servette FC
35
5
56
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
35
6
54
4
FC Luzern
FC Luzern
35
8
52
5
FC Lugano
FC Lugano
35
0
52
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
35
9
51
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
35
-2
50
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
35
0
48
3
FC Sion
FC Sion
35
-9
40
4
FC Winterthur
FC Winterthur
35
-24
36
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
35
-24
35
6
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
35
-16
33
Relegation Play-Off
Abstieg
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